Ekel / Leichensache Kollbeck
im Weitergehen, „es gibt zu viele böse Menschen.“
Dann setzt er fort: „Ich weiß das. Ich bin nämlich bei der Kriminalpolizei!“
Jetzt zeigt das Kind Neugierde und schaut Brunk mit großen, treuherzigen Augen an. Brunk zeigt dem Kind seinen Helferausweis und tippt mit dem Finger auf den untrüglichen Polizeistempel mit dem Stern: „Hier siehst du, da steht’s!“
Das Kind liest den Text, faßt Vertrauen zu dem freundlichen Mann, der bei der Kriminalpolizei ist und fragt neugierig: „Fängst du Verbrecher?“
„Hm, natürlich“, brüstet sich Brunk. Dann lenkt er ab: „Wie alt bist du denn?“
„Zwölf Jahre!“
„Bist du Thälmann-Pionier?“ will Brunk wissen.
Das Kind öffnet den Reißverschluß seines Anoraks ein Stück und fingert das Ende des roten Halstuches hervor, das an der Vorderseite zu einem fast quadratischen kleinen Knoten akkurat zusammengebunden ist.
„Ich glaub’s ja“, bemerkt Brunk und setzt seine Fragen fort: „Wo wohnst du denn?“
„In der Jessner Straße“, ist die gehorsame Antwort.
„Und ich bin aus der Scharnweber. Da sind wir ja fast Nachbarn!“
„Hast du eine Pistole?“ fragt das Kind ohne Scheu.
„Na klar. Ich hab sie auf dem Revier. Willst du sie mal sehen? – Bestimmt zeige ich sie dir mal. Wir können uns ja verabreden!“ Er legt wie zärtlich einen Arm um das Kind, das ihn gewähren läßt: „Du muß aber erst deine Eltern fragen, dann zeige ich dir das Revier!“
„Die erlauben das bestimmt!“ ist sich das Kind sicher.
Rainer Brunk lenkt auf ein anderes Thema: „Ich hab einen Riesenberg Altpapier, ich meine alte Zeitungen und so zu Hause. Willst du sie haben? Das bringt bei SERO mindestens fünf Mark. Du mußt ja nicht nur für die Klassenkasse sammeln.“ „Möchte ich schon. Dann kann ich Mutti was zu Weihnachten kaufen“, antwortet das Kind zufrieden.
„Dann komm mal kurz mit hoch zu mir. Wir packen’s ein und ich trage es dir nach Hause!“
Das Kind blickt Brunk unsicher an. Doch dieser räumt jedes aufkeimende Mißtrauen aus: „Dann können wir mit deinen Eltern gleich alles bereden, ich meine mit dem Revier und so!“ „Ich weiß nicht“, zögert das Kind. Doch Brunk schiebt es sanft weiter: „Das dauert fünf Minuten. Ich komme auch gleich mit zu dir, Ehrenwort!“
Beruhigt folgt ihm das Kind ohne Widerstreben. An einem großen, alten Haus in der Scharnweber Straße macht Brunk Halt: „Hier ist es!“
Und bevor die Beiden hineingehen, versichert er sich, daß ihn niemand beobachtet hat. Und keiner der Nachbarn bemerkt, daß Brunk mit dem Kind in seiner Wohnung verschwindet. „Setz dich solange in die Stube, ich muß erst ’nen Strick holen zum Zusammenbinden!“ fordert er sein Opfer auf, das mit der Behutsamkeit eines scheuen Wildes das fremde Revier betritt: Eine einfach eingerichtete, saubere, durchaus Vertrauen erweckende Wohnstube. Von der Couch lächelt ihm ein Kuscheläffchen entgegen. Brunk kramt unterdessen auf dem Korridor in einem Schrank herum. Das Kind legt die Schultasche ab und nimmt die Mütze vom Kopf. Jetzt erst werden die schulterlangen blonden Haare vollständig sichtbar: Es trägt eine moderne Jungenfrisur. Rainer Brunk vermutet, daß es nicht, wie er anfänglich annahm, ein Mädchen, sondern vielmehr ein Junge sei. Brunk kommt mit einem Strick in die Stube. Blitzschnell ist er bei dem Kind und drückt es unsanft in den Sessel: „Setz dich, hab ich gesagt!“ Seine Stimme klingt scharf.
Das Kind will aufstehen, ist den Tränen nahe und sich plötzlich des drohenden Unheils bewußt. Es fleht: „Ich will nach Hause!“ Doch der Versuch scheitert. Brunk drückt es mit aller Kraft in den Sessel. Dann kniet er sich auf die Schenkel des Kindes, fesselt dessen Hände. Wie versteinert läßt es dies über sich ergehen. Als Brunk die Fesselung fester zieht, schreit sein Opfer vor Schmerz auf. Dieser Schrei vertreibt die Starre: Das Kind versucht verzweifelt, sich zu wehren, strampelt, bäumt sich wild auf. Das bringt Brunk noch mehr in Rage. Der Widerstand des Opfers bleibt nur eine kurze, hilflose Reaktion. Brunk bindet ihm das Pionierhalstuch ab und stopft es ihm tief in den Rachen. Jetzt ist er aufs höchste erregt. Er wirft das Kind zu Boden, legt sich mit der ganzen Wucht seines Körpers darauf. Er öffnet wie von Sinnen die Hose seines Opfers und ergreift mit einer Hand das Genitale des Kindes. Nun ist er sich ganz sicher, daß dies ein Junge ist. Mit der anderen Hand manipuliert er an sich
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