Ekstase - Verbotene Träume: Ein erotischer Roman (German Edition)
andere zierlich und gepflegt.« Carla legte ihren Löffel zur Seite. »Hör zu, Fran, der Anruf heute Morgen war geschäftlich. Er zahlt gutes Geld für seine persönliche Phantasie. Ich würde so etwas nicht machen, nur damit du dich besser fühlst.«
Fran sah sie an und lächelte. »Danke dafür. Ich nehme an, ich habe mich nur gefragt, ob ich vielleicht hochgenommen worden bin.« Sie tauchte ihren Löffel in die klebrige rot-weiße Masse in ihrer Schüssel.
»Ganz und gar nicht«, erwiderte Carla. »Und falls du die ganze Sache abblasen willst, sag einfach Bescheid.«
»Nein.« Frans Antwort kam so schnell, dass selbst sie überrascht war.
»Also gut. Bist du noch immer bereit für ein Treffen mit meinem Freund?«
Ein wenig perplex stieß Fran hervor: »Die Vorstellung reizt mich. Vermutlich bin ich ein nervöses Wrack, wenn es so weit ist.«
»Nervös zu sein ist nicht das Schlechteste. Ich rufe ihn dann später an und melde mich heute Abend bei dir. Ist irgendein Abend in dieser Woche tabu?«
»Ich habe nichts geplant.« Sie lachte leise. »Ich hatte eine ganze Liste von Orten, wo ich hingehen, und von Dingen, die ich mir anschauen wollte. Jetzt kommt mir das alles aber nicht mehr so reizvoll vor.«
»Ich weiß genau, was du meinst. Lass uns eins nach dem anderen machen und einen Abend nach dem anderen planen. Aber ich habe schon ein paar Ideen für die spätere Woche und das Wochenende.«
»Darauf will ich wetten. Wie sehen denn deine Pläne für den Rest der Woche aus? Bist du in der Stadt?«
»Morgen muss ich für BJ und Mike Schulisches erledigen, aber am Mittwoch bin ich wieder in der Stadt. Vielleicht können wir noch mal shoppen gehen. Ich brauche selbst ein paar Sachen, und außerdem haben wir dann eine genauere Vorstellung davon, welcher Schmuck zu deinen neuen Haaren passt. Vielleicht können wir auch Eileen dazu überreden, die Arbeit zu schwänzen. Dann können wir drei Hübschen mal schauen, ob wir nicht ein paar Kreditkarten zum Glühen bringen können.« Carla erhob sich, stellte ihr Geschirr in die Spüle, ging zurück ins Schlafzimmer und holte ihren Mantel.
»Was ist mit all den Sachen?«, fragte Fran und deutete auf das Make-up und die Hautpflegeprodukte.
»Die gehören dir. Betrachte sie als verspätetes Weihnachtsgeschenk. Ich habe noch so viel davon. Ich kaufe total gern Kosmetika ein, und ich kann es mir leisten, mich in der Hinsicht zu verwöhnen. Und«, sie beugte sich etwas vor, »ich setze das alles als Geschäftskosten von der Steuer ab.«
»Als Prostituierte zahlst du Einkommenssteuer?«
»Nicht als Prostituierte, aber als Begleitservice. Wir gehen vorher immer etwas essen, und ich habe mich, als ich damit anfing, entschlossen, dass ich mir nicht auch noch Gedanken darüber machen kann, ob das Finanzamt mir über die Schulter guckt.«
»Aber werden sie nicht misstrauisch? Du verdienst ziemlich viel Geld mit dem ›Begleitservice‹.«
»Das kümmert sie nicht. Ich könnte vermutlich einen Teil meiner Einkünfte unter den Teppich kehren, aber es ist mir das Maaloxan nicht wert.« Carla schlüpfte in ihren kamelfarbenen Trenchcoat aus Wolle und schloss sorgfältig den Gürtel. »Bestell Jean-Claude schöne Grüße von mir.«
»Das mache ich.« Auf dem Weg zur Tür sagte Fran: »Wie machst du das nur? Du trägst Jeans und siehst trotzdem wundervoll aus.«
»Umwerfend. Das ist Nickis Wort.«
»Richtig. Du siehst umwerfend aus, so … ach, ich weiß auch nicht … alles so stimmig und stilsicher«, sagte Fran.
»Das liegt daran, dass ich mir bei der Auswahl meiner Kleider Zeit lasse. Und – was noch wichtiger ist – bei der Auswahl der passenden Accessoires. Wie zum Beispiel beim Schal«, erklärte sie und fingerte an dem Seidentuch mit Paisleymuster herum, das im Ausschnitt ihrer Bluse zu sehen war. »Und beim Schmuck.« Fran fielen die großen Silbercreolen in Carlas Ohren und das silberne Armband auf, das an ihrem Handgelenk glitzerte. »Außerdem achte ich auf meine Haltung. Tatsächlich habe ich einige Stunden Modeltraining genommen, um zu lernen, wie ich mich richtig bewege. Du hast in der Hinsicht keine Probleme«, fügte sie hinzu. »Du hast eine sehr gute Haltung. Du stehst ganz aufrecht und gehst wie eine sehr selbstbewusste Frau. Und ich bin froh darüber, denn genauso würde Nicki sich bewegen, und das wäre in einer Woche wirklich schwer zu erlernen.«
»Meinst du wirklich? Besonders aufrecht stehe ich sicher nicht, denn ich bin ja eher kurz
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