Ekstase - Verbotene Träume: Ein erotischer Roman (German Edition)
Körper begann zu kribbeln, als das Bild der an den Stuhl gefesselten Frau vor ihrem inneren Auge auftauchte. »Heute Morgen habe ich über die Geschichten nachgedacht, die ich geschrieben habe, bevor ich nach New York gekommen bin. Sie sind ausschließlich behaglich, unaufgeregt, heterosexuell und … nun ja … ›normal‹. Nichts Verrücktes oder Abartiges.«
Carla lachte leise. »Du denkst, dass das schon verrückt war? Wenn du wüsstest …«
»Mir wurde beigebracht, dass es nicht richtig ist.«
»Warum sollte etwas, bei dem niemand zu Schaden kommt, falsch sein?«
»Weil es einfach so ist.«
»Und warum ist das so? Warum dürfen Menschen nur auf eine Art im Bett Spaß miteinander haben und nicht auf andere Arten? Wer entscheidet das?«
Fran dachte ein paar Minuten darüber nach. Wer traf die Entscheidung, was im Bett »richtig« war? Sie hatte während ihrer Streifzüge durchs Internet über alle möglichen Perversionen gelesen. Doch waren es tatsächlich Perversionen, oder war es nur verrückter Spaß? Waren diese Dinge alle falsch, verwerflich? »Ich glaube, ich bin ernsthaft verwirrt. Woher weißt du, was nur verrückt ist und was falsch?«
Carla wurde ernst. »Ich muss in meinem Business viele solcher Entscheidungen treffen, also habe ich mir eine einfache Regel aufgestellt. Wenn ich mit einem Mann etwas tue, das uns beiden Lust bereitet und bei dem niemand zu Schaden kommt, ist es okay. Wenn einer von uns etwas tut, von dem er nicht überzeugt ist und mit dem er sich nicht wohl fühlt, oder wenn wir es nur tun, weil einer von beiden es will, oder wenn wir es aus einem anderen Grund als Lust und Spaß machen, dann ist es nicht in Ordnung.«
Fran dachte über Carlas Worte nach. »Dann findest du es in Ordnung, sich zum Beispiel … ich weiß nicht … gegenseitig weh zu tun oder auf den anderen zu urinieren oder solche Dinge, solange beide Partner es wollen?«
»Klar. Ich persönlich mag keinen Urinsex und auch keinen Schmerz – obwohl ein paar Klapse auf den Po im richtigen Moment durchaus sexy sein können. Na ja. Ich war jedenfalls schon auf Partys, auf denen Menschen sich gegenseitig ernsthaft weh getan haben. Und es ist alles vollkommen freiwillig geschehen, und beide Partner haben Lust empfunden. Tatsächlich habe ich meinen jeweiligen Begleiter geschlagen, wenn er darum gebeten hat, und es hat ihm unglaubliche Befriedigung verschafft. Manchmal habe ich diese Machtposition genossen. Und außerdem liebe ich es, anderen Vergnügen zu bereiten. Die wirklich schmerzhaften Praktiken und einige andere Dinge, die Leuten Lust verschaffen, kann ich zwar nicht nachvollziehen, aber ich verurteile niemanden. Wenn jeder seinen Spaß hat – bitte schön. Wer bin ich, über die Grenzen oder die Leidenschaften von anderen Menschen zu bestimmen?« Sie fuhr fort: »Du und O’Malley seid erwachsen und ganz sicher in der Lage, das zu tun, was euch Spaß macht, ohne euch Gedanken darüber zu machen, was die ›Gesellschaft‹ für gut oder schlecht hält.«
Sie beugte sich vor und legte ihre Hand auf Frans Arm. Eindringlich blickte sie ihr in die Augen »Und es war doch gut, oder?«
Fran holte tief Luft und atmete langsam aus. »O ja. Es war wundervoll. Nur die Erinnerung daran ist ein wenig peinlich. Wenn ich an einige Dinge denke, die wir getan haben, werde ich rot.«
»Wie schön. Ich freue mich für dich. Es ist, als hätte man ein neues Spiel entdeckt.« Sie erinnerte sich daran, wie ihre Freundin Ronnie sie mit einem Mann namens Bryce bekannt gemacht hatte, den sie auch heute noch ab und zu traf. »Auf eine Art beneide ich dich. Dieses Unbekannte, das Neue daran ist so unglaublich aufregend.«
Fran fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und sagte leise: »Ja. Das stimmt.«
»Bravo. Wirst du ihn wiedersehen?«
Fran rieb sich über den Nacken, schüttelte den Kopf und begann zu lächeln. »Ja. Heute Abend hat er schon was vor, aber er wird mich morgen anrufen.«
»Hast du den Typ angerufen, den du neulich Abend kennengelernt hast?«
»Puh. Du weißt wirklich, wie man jemanden drängt. Ich dachte, ich sollte mich auf eine Sache konzentrieren.«
»Warum?«
Fran nahm einen Schluck von ihrem Tee. »Ja, warum eigentlich? Vielleicht rufe ich ihn später an.«
»Ich möchte dir eine sehr persönliche Frage stellen, und ich brauche eine ehrliche oder gar keine Antwort. Bist du daran interessiert, einige der ungewöhnlicheren Dinge zu erleben, über die du gelesen hast? Es geht dabei nicht um
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