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El Chapo - Beith, M: Chapo - The Last Narco

El Chapo - Beith, M: Chapo - The Last Narco

Titel: El Chapo - Beith, M: Chapo - The Last Narco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malcolm Beith
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wie sie wollten – sie wären nicht mehr in der Lage, es in die USA zu schaffen.
    Als der DEA-Agent fortfuhr und erklärte, Chapo würde jetzt aus Angst, geortet zu werden, am Tag bereits mehrere Mobiltelefone verbrauchen, konnte er seine Befriedigung kaum verbergen. Chapo konnte niemandem mehr trauen. Seine engsten Verbündeten hatten sich entweder gegen ihn gewandt oder waren im Gefängnis. Das mexikanische Militär leistete hervorragende Arbeit und trieb ihn in der Sierra zusehends in die Enge.
    »Er steckt irgendwo in den Bergen von Durango. Das muss die Hölle sein, sich irgendwo in einem Loch zu verstecken oder beständig auf der Flucht zu sein.« 373
    Chapo hatte auch zahlreiche Angehörige verloren, die zu seinen engsten Vertrauten zählten:
Arturo Guzmán Loera, Bruder. Getötet am 31. Dezember 2004.
Edgar Guzmán López, Sohn. Getötet am 8. Mai 2008.

Miguel Ángel Guzmán Loera, alias »El Mudo«, Bruder. Wegen Geldwäsche und des Besitzes von Kriegswaffen zu dreizehn Jahren Gefängnis verurteilt.
Esteban Quintero Mariscal, Cousin. Wegen Beteiligung am organisierten Verbrechen und des Besitzes von Kriegswaffen zu fünfzehn Jahren Gefängnis verurteilt.
Isaí Martínez Zepeda, Cousin. In Culiacán wegen des Besitzes von Kriegswaffen verhaftet.
Alfonso Gutiérrez Loera, Cousin. In einem Haus in Culiacán wegen des Besitzes von Feuerwaffen, Granaten und Tausenden Schuss Munition verhaftet. 374
    Und das war immer noch nicht alles. Am 18. Dezember 2008 wurde außerhalb von Mexiko-Stadt im Kofferraum eines Wagens eine tote Frau entdeckt. Man hatte sie in eine grüne Decke gewickelt, die von einem Gürtel zusammengehalten wurde. Neben ihr fand man den zerstückelten Leichnam eines Mannes, vermutlich der ihres Liebhabers.
    Beide waren mit einem einzigen Kopfschuss getötet worden. Doch an mehreren Stellen ihres Körpers – Brüste, Gesäß, Rücken, Bauch – hatten die Killer ein »Z« eingeritzt, das Erkennungszeichen der Zetas.
    Zulema Hernández, die Insassin, in die sich Chapo in Puente Grande verliebt hatte, war tot. 375
    Trotzdem verfügte Chapo weiterhin über sein aus zahlreichen Schichten bestehendes System von Informanten und Leuten, die ihn – gemäß dem »Zwiebelprinzip« – abschirmten und ihm, wo immer er sich befand, einen bestimmten Schutz garantierten. Immerhin schaffte er es so, sich – wenn auch oft nur knapp – dem Zugriff der Behörden wieder und wieder zu entziehen. Doch bei der letzten Razzia in Durango hatte er eine Meth-Küche im Wert von mehreren Millionen Dollar verloren. Er hatte Freunde und Verwandte verloren. Und er drohte noch mehr zu verlieren.

    »Es ist nur noch eine Frage der Zeit«, versprach der DEA-Agent zum Abschied. 376
    Der fehlgeschlagene Krieg?
    Das ganze Jahr 2009 hindurch mehrten sich die Stimmen, die immer vehementer ein Ende des Krieges forderten. Ein Trio lateinamerikanischer Ex-Präsidenten – darunter auch Ernesto Zedillo aus Mexiko – hatte die US-amerikanische Strategie der Drogenbekämpfung bereits Anfang des Jahres als »fehlgeschlagenen Krieg« bezeichnet. 377 Der ehemalige Außenminister Jorge Castañeda beschuldigte die Calderón-Administration, einen Krieg vom Zaun gebrochen zu haben, um sich so die Unterstützung der Öffentlichkeit zu sichern.
    »Wir haben hier eine paradoxe Situation. In Los Angeles gibt es eigentlich nur etwa tausend legale und öffentliche Orte, an denen man – aus medizinischen Gründen – Marihuana erwerben kann. In Wirklichkeit aber bekommt man es praktisch überall. Es gibt mehr Verteilstellen für Marihuana als öffentliche Schulen. Einhundertfünfzig Kilometer weiter südlich, von Tijuana an abwärts, sterben jeden Monat Hunderte von Polizisten, Soldaten, Killer und Zivilisten im Krieg gegen die Narcos. Da wird eindeutig mit zweierlei Maß gemessen, und diese Tatsache dürfte schwer aufrechtzuerhalten sein«, erklärte er. 378
    »Die Vereinigten Staaten sind für Mexikos Drogenkrieg nicht verantwortlich zu machen«, fuhr Castañeda fort. »Auch Mexiko ist nicht für Mexikos Drogenkrieg verantwortlich zu machen. Präsident Felipe Calderón ist für Mexikos Drogenkrieg verantwortlich zu machen, einen Krieg, den er ohne Not begonnen hat, den er nicht hätte erklären sollen, der nicht gewonnen werden kann und Mexiko immensen Schaden zufügt.«
    Tatsächlich schlugen einige Experten eine Rückkehr zur früheren Politik, als die Regierung beim Drogenhandel einfach
wegsah, als beste Lösung für die Zukunft vor. Die PRI,

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