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El Chapo - Beith, M: Chapo - The Last Narco

El Chapo - Beith, M: Chapo - The Last Narco

Titel: El Chapo - Beith, M: Chapo - The Last Narco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malcolm Beith
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in die Täler hinabstiegen. Einige Nomadenstämme zogen durch die Region, darunter auch die Azteken, weshalb es trotz der rauen Bedingungen in den Bergen dort oftmals sicherer war als in den Tälern. Dennoch wurde ein Stamm, die Huey Colhuacan, schließlich in der Gegend des heutigen Culiacán sesshaft, die mit ihren drei Flüssen und der üppigen Talvegetation weitaus angenehmere Lebensbedingungen bot als die Sierra.
    Jahrhundertelang lebten die Huey Colhuacan ungestört an den Ufern der drei Flüsse Humaya, Tamazula und Culiacán. Ihre Siedlung wurde unter dem Namen Colhuacan bekannt, was frei übersetzt bedeutet: Die, die den Gott Coltzin anbeten. Der Stamm der Huey Colhuacan zählte nur ein paar
Hundert Mitglieder, die ein überwiegend friedliches Leben führten.
    Dann entdeckten im Jahr 1531 die Spanier die Gegend. Nachdem sie 1521 die Azteken besiegt hatten, begannen sie ihr Reich auszudehnen. Am 29. September 1531 gab Nuño Beltrán de Guzmán, ein Konquistador, der zwei Jahre zuvor von der Hauptstadt Nueva España ausgezogen war, um den Westen zu kolonisieren, der Region den Namen San Miguel de Culiacán. Dieses Gebiet erlangte schnell strategische Bedeutung für die spanischen Eroberer, die sich bald nicht mehr nur damit begnügten, die Grenzen des spanischen Weltreichs auszudehnen, sondern auch versuchten, ihren Gott zu inthronisieren.
    Ihr Vorhaben wurde durch eine Pockenepidemie, die nur vier Jahre nach der Gründung von San Miguel de Culiacán ausbrach und Hunderte von Indios und Spaniern das Leben kostete, erheblich erleichtert. Zuvor hatten sie feststellen müssen, dass die Vorstellung, den indigenen Stämmen ihre Ordnung aufzuzwingen, wenn überhaupt nur unter äußersten Schwierigkeiten zu verwirklichen war, da sie bei der Gründung von Städten wie Mazatlán an der Küste oder Sinaloa de Leyva in den Ausläufern der Sierra Madre sowie beim Bau zahlreicher Missionen und Forts auf dem Gebiet des heutigen Bundesstaates Sinaloa auf erheblichen Widerstand gestoßen waren.
    Denn obwohl die indigenen Stämme zersplittert und ohne große Beziehungen zueinander existierten, schweißte sie der gemeinsame Hass auf die Eindringlinge zusammen.
    Die Einheimischen töteten unter anderem zwei Mönche, worauf ein spanischer Historiker schrieb: »Die Indios wollen die Spanier nicht auf ihrem Land haben.«
    Als Folge zogen sich die Spanier allmählich aus dieser feindseligen Gegend zurück. Ein Großteil rückte weiter nach Norden vor, nicht zuletzt bestand ihr Kreuzzug ja auch darin, weiter
vorzudringen und das spanische Weltreich auszudehnen. Eine Minderheit dagegen entschloss sich, obwohl sie den Tod zu befürchten hatten, zu bleiben. Es dauerte nicht lange, und sie vermischten sich mit den Einheimischen.
    Am 6. Juli 1591 tauchten dann die Jesuiten auf. Die Jesuiten waren ein katholischer Orden, der vom Papst den Segen erhalten hatte, die Gegenreformation anzuführen. Sie gründeten sowohl in der Sierra als auch in der Ebene entlang der Küste Missionen. Wenn jemand es fast geschafft hätte, eine verbindliche Ordnung in Sinaloa zu errichten, dann waren es die Jesuiten. Sie vermieden die spanische Strategie der Kolonisierung durch Versklavung, sondern versuchten, das Vertrauen der indigenen Bevölkerung zu gewinnen. Ihre Missionare lernten deren Sprache und besuchten regelmäßig deren Dörfer.
    Binnen eines Jahres war es den Jesuiten gelungen, mehr als tausend Bewohner von Cualicán und Umgebung zu bekehren. Sie waren hoffnungsvoll und setzten dabei auf die – wie sie optimistisch meinten – Friedfertigkeit und Unterwürfigkeit der sinaloensischen Stämme, obgleich sie, wenn sie deren Bergdörfer aufsuchten, sich durchaus eingeschüchtert stets mit spanischen Soldaten umgaben. Die Einheimischen hörten sich die Missionierungsversuche geduldig an, schienen sogar aufgeschlossen zu sein, sich bekehren zu lassen. 81
    Wenn man heute durch Culiacán geht, ist es, als würde man sich durch ein Labyrinth des Ungewissen bewegen. Im Zentrum der Stadt geht es zu wie andernorts auch, die Gläubigen folgen den Glockenschlägen zur Messe, die Älteren sitzen im Park und reden über die Neuigkeiten des Tages und das Wetter, Schulkinder ziehen je nach Alter sich neckend und flirtend durch die Straßen, Taxifahrer haben die Scheiben heruntergekurbelt, fluchen lautstark und brüllen einander die neuesten Nachrichten zu.

    Doch die Unterwelt ist stets präsent. In der Nähe des kleinen, aber pulsierenden Marktes lungern junge

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