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El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

Titel: El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Karliczek
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willst du von mir?“
    „Ich will dich besser kennenlernen und mehr über dich erfahren.“
    „Und wie stellst du dir das vor?“
    „Die Frage hatten wir schon in Kiel“, antwortete Alejandro etwas härter als beabsichtigt.
    „Und sie blieb bisher ohne realistische Antwort“, griff Kevin an.
     „Also gut“, gab Alejandro nach. Diskussionen waren eigentlich das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, aber Überzeugungsarbeit war wohl der einzige Weg Kevin zu kriegen. „Ich habe einen Privatjet. Du könntest ihn benutzen und mich besuchen, wann immer du Zeit hast.“
    Kevin sah ihn von der Seite aus an. Die Idee einer sexuellen Fernbeziehung gefiel ihm nicht. Zugegeben, er fühlte sich zu Alejandro hingezogen, aber er brauchte sich selbst nichts vorzumachen. Alejandro sah blendend aus, hatte wahrscheinlich viele Freunde und eventuell auch einen, mit dem er sich vergnügte. Kevin konnte sich nicht vorstellen, dass ein Mann wie er damit zufrieden war, seinen Partner alle paar Wochen mal zu sehen. Und ganz bestimmt wollte Kevin nicht auf ein Sexobjekt reduziert werden. Er hatte die gestrige Nacht sehr genossen und bereute nichts, doch wollte er daraus keinen Dauerzustand werden lassen, indem er ab und an für ein oder zwei Tage zu Alejandro flog und nach dem Sex wieder verschwand.
    „Nein. Ich habe die letzten drei Jahre eine Fernbeziehung geführt und das reicht mir, nach einer Weiteren steht mir momentan wirklich nicht der Sinn.“ Kevins Worte klangen fest und unumstößlich.
    Alejandro wollte etwas erwidern, doch Kevin unterbrach ihn, ehe er die erste Silbe über die Lippen bringen konnte. „Spar dir deine weiteren Argumente. Du wusstest, dass es nur diesen einen Tag mit der einen Nacht geben würde.“
    Die angenehme Atmosphäre, die während des Frühstücks geherrscht hatte, war verschwunden. Alejandro sah Kevin an und trank einen Schluck Espresso. Kevins Korb traf ihn härter, als er zugeben wollte.
    Das Schweigen wurde langsam unangenehm. Unvermittelt stand Kevin auf und ging in die Suite zurück. Alejandro hörte kurz darauf die Schlafzimmertür zufallen. Er wollte es nicht so enden lassen. Der vergangene Tag in Kevins Gegenwart war einer der schönsten gewesen, den er je mit einem Mann verbracht hatte. Doch warum sträubte sich Kevin mit Händen und Füßen gegen ein Wiedersehen? Fürs Erste hatte er gerade den Kampf verloren. Vielleicht würde er die Niederlage etwas mildern können. Alejandro stand auf und folgte Kevin ins Schlafzimmer. Da die Tür nicht abgeschlossen war, klopfte er kurz an und trat dann ein. Kevin hatte bereits einen Großteil der Motorradkleidung angezogen, nur noch Helm und Jacke lagen auf dem Bett.
    „Ich habe dich zu sehr bedrängt, verzeih mir.“
    Kevin sah Alejandro scharf an. Die Worte schienen ernst gemeint zu sein, und Kevin nickte kurz, um die Entschuldigung anzunehmen. Alejandro griff nach der Jacke und half Kevin sie anzuziehen. In voller Montur wirkte Kevin unglaublich attraktiv, der schwarze Anzug schmiegte sich an seinen Körper wie eine zweite Haut. Alejandro musste sich beherrschen.
    „Danke“, sagte Kevin und schloss den Reißverschluss. Dann nahm er seine Kleidung und wandte sich zum Gehen. Am Eingang der Suite blieb er stehen und drehte sich zu Alejandro um.
    „Ich danke dir für alles“, verabschiedete er sich.
    Doch das reichte Alejandro nicht. Er zog Kevin an sich und küsste ihn zum Abschied. Ein verlangender Kuss, den Kevin erwiderte. Dann gab Alejandro ihn frei, und Kevin schloss die Tür hinter sich.

- 5 -
     
    Am Montagnachmittag saß Kevin in seiner Wohnung am Schreibtisch und überarbeitete seinen Testbericht. Zwischendurch schaute er auf die Uhr, es war Zeit sich umzuziehen, denn er würde in einer Stunde eine Stadtführung leiten.
    An der Haustür fiel Kevin auf, dass er seinen Kalender vergessen hatte, und er ging noch einmal zurück in die Wohnung. Er hatte den Kalender zuletzt in die Innentasche der Motorradjacke gesteckt. Als er ihn herauszog, fiel etwas auf den Boden. Kevin hob eine Karte auf und drehte sie um, es war eine Visitenkarte mit Name und Handynummer von Alejandro.
    „Der gibt wohl nie auf“, sagte Kevin und legte die Karte in den Kalender. Aber er freute sich darüber, er wusste nur nicht genau, warum.
     
    Kevin fuhr mit dem Bus in die Innenstadt und ging das letzte Stück zum Treffpunkt zu Fuß. Mit dem Auto um halb vier einen Parkplatz in Koblenz zu finden, war fast unmöglich, und sein Motorrad stand in der Werkstadt

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