El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)
nicht, ob ich dir verzeihen kann, bisher zumindest kann ich es nicht“, sagte er ruhig und sah Matthias an. „Und ich bin mir auch nicht sicher, wie sich die Zukunft entwickeln wird. Es gibt einfach so vieles, über das ich nachdenken muss.“
Glücklicherweise klingelte in diesem Augenblick Kevins Handy und ersparte ihm vorerst eine weitere unangenehme Auseinandersetzung mit Matthias.
„Wer war das?“, fragte Matthias rau, als Kevin das Gespräch beendet hatte.
„Andreas. Er fragte, ob ich mit ihm, Sören, Manuel und Sascha heute Abend was trinken gehe. Wir haben uns für halb acht verabredet“, antwortete Kevin gewohnheitsmäßig.
Matthias kannte die beiden Pärchen, Kevin und er waren seit Jahren mit ihnen befreundet. „Also in einer halben Stunde.“
Kevin sah auf die Uhr. „Ja“, antwortete er, erleichtert bald aus Matthias‘ Gesellschaft entkommen zu können.
„Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne mitkommen.“
„Ich habe aber etwas dagegen“, antwortete Kevin etwas zu schnell für Matthias‘ Geschmack. Sofort witterte er Gefahr. „Und was genau, außer der Abneigung gegen meine Anwesenheit?“, fragte er aggressiv.
Kevins Gesichtszüge verschlossen sich.
„Ich möchte dich begleiten. Entweder das, oder aber ich gehe rein zufällig als Einzelperson in die Cocktailbar und setze mich zu euch. Du hast die Wahl, Kevin.“
Erpressung, na klasse. So weit war Matthias nun gesunken. Das Problem war nur, Kevin traute ihm zu, was er sagte und das bedeutete, dass er auf die eine oder andere Weise den heutigen Abend in Matthias‘ Gesellschaft ertragen musste, wenn er das Treffen nicht absagen wollte. Diese Alternative war aber noch schlimmer, denn dann würde er ihn ohne Unterstützung von Freunden aushalten müssen. Wieso hatte er sich nur auf eine Unterhaltung eingelassen? Aber ganz so einfach wollte er es seinem Ex nicht machen. „Von mir aus tu, was du willst, ich für meinen Teil werde alleine hingehen“, antwortete Kevin mit einer Bestimmtheit, die er sich selbst in der jetzigen Situation nicht zugetraut hatte.
Dann rief er die Kellnerin, bezahlte seinen Kaffee und verließ das Café. Matthias konnte seine Schokolade gefälligst selbst bezahlen.
Kevin unterhielt sich angeregt mit seinen Freunden. Aus einem unerklärlichen Grund hatten diese ihm leider vergessen mitzuteilen, dass noch jemand sie begleiten würde. Ein Mann Mitte zwanzig, der Thomas hieß, war mit von der Partie. Die Verkupplungsabsichten von Sören waren offensichtlich, und er schämte sich nicht einmal dafür, als er den Fremden Kevin vorstellte. Da die fünf bereits vor Kevin angekommen waren, hatten sie es so arrangiert, dass Thomas und Kevin nebeneinandersaßen. Er hatte wirklich tolle Freunde.
Keiner von ihnen bemerkte, wie die Tür der Bar geöffnet wurde und Matthias eintrat. Erst als er an ihrem Tisch angekommen war, wurde er von Manuel begrüßt, der Kevin kurz irritiert ansah.
„Du hast deine Drohung also wahr gemacht.“ Kevin flüsterte so leise, dass nur Matthias ihn hören konnte. Er hatte nicht die Absicht seinen Ex-Freund vor den anderen bloßzustellen, immerhin waren sie alle miteinander befreundet.
„Und offensichtlich nicht unbegründet“, raunte Matthias ebenso leise, während er mit dem Kopf auf Thomas deutete. Ehe Kevin ihm antworten konnte, zog Matthias bereits einen Stuhl vom Nachbartisch heran und wollte gerade den Fremden auffordern zur Seite zu rücken, als ihm Sascha, der ebenfalls neben Kevin saß, zuvorkam und den Abstand zu ihm vergrößerte.
Hervorragend , dachte Kevin, zur Rechten Thomas und zur Linken Matthias, das verspricht ja ein entspannter Abend zu werden.
Sören sah erst Matthias und dann Kevin an. „Seid ihr zwei wieder zusammen?“, fragte er sichtlich erstaunt über das Verhalten seiner beiden Freunde.
„Nein“, antwortete Kevin kurz angebunden.
„Aha.“ Sören war Matthias‘ Reaktion nicht entgangen, der Kevins Antwort am liebsten abgeändert hätte und seinen Ex besitzergreifend von der Seite ansah.
Aber wozu waren Freunde denn da? Nachdem der erste Schock überwunden war, kam die Unterhaltung wieder in gewohnte Bahnen, und Kevin war angenehm überrascht, wie gut alle Beteiligten miteinander auskamen. Selbst Matthias zeigte sich von seiner besten Seite.
Als das Ende des Abends nahte, bat Kevin den Kellner ihm ein Taxi zu rufen. Seine vier Freunde und Thomas konnten zu Fuß nach Hause gehen, sein eigener Weg hingegen war etwas weiter, und Kevin
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