El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)
auf das Meer, doch tatsächlich blickte er in das Gesicht dieses Mannes, dessen Namen er leider nicht verstanden hatte.
„Was halten Sie von dieser Idee, Mr. Escorial?“
Die Frage des Hotelmanagers holte Alejandro an seinen Tisch zurück. Mittlerweile reagierte er ganz gut darauf, nur mit dem zweiten Teil seines Nachnamens, den er von seiner Mutter geerbt hatte, angesprochen zu werden, denn in Deutschland waren Doppelnamen bei Männern wohl eher unüblich.
Verdammt , dachte Alejandro bei sich, du solltest mit deinem Kopf bei den Planungen sein und nicht am Nachbartisch . „Entschuldigen Sie bitte, Mr. Klein, ich war gerade mit meinen Gedanken woanders. Was hatten Sie gesagt?“
„Die geplante Poolanlage. Eine der Dachterrassen ist so groß, dass neben dem Pool noch genügend Platz für eine Bar wäre. Wenn man einen Teil der Außenwand durch Glas ersetzen würde, hätte man einen besonders schönen Blick über die Stadt“, wiederholte der Manager.
„Das wäre durchaus umsetzbar“, erörterte der Ältere der beiden Architekten. „Wenn zusätzlich das Dach und die Terrassentür durch transparente Schiebeelemente ersetzt werden, kann die Trennwand zum Schwimmbecken hin mit einer Steinwand blickdicht abgeschlossen werden, ohne dass man das Gefühl von Enge bekäme. Allerdings sollten dann Pool und Bar nach vorne noch etwas Freifläche haben, damit die Gäste auch die Möglichkeit haben draußen zu sitzen.“
Alejandro überlegte kurz. „Die Idee gefällt mir. Arbeiten Sie mir hierzu bitte mehrere Gestaltungsmöglichkeiten aus“, erklärte er an die Architekten gewandt. „Außerdem möchte ich, dass die vorhandenen Terrassentüren in allen Zimmern mit Balkon durch Schiebeelemente ersetzt werden. Das Restaurant bekommt ebenfalls eine neue Verglasung. Die Mittelwand soll rausgerissen werden, ebenso der Toilettenbereich. Planen Sie den Raum so, dass er gut zu überblicken ist, aber gleichzeitig die Privatsphäre an den einzelnen Tischen gewahrt bleibt. Keine hohen Wände, lediglich mittelhohe Mauern. Und diese fürchterliche Wandverkleidung da hinten kommt auch weg. Ersetzen Sie sie durch ein Aquarium.“ Die Liste ging immer weiter. Während sich der ältere Architekt die Wünsche seines Mandanten geduldig aufschrieb, schien der andere Schwierigkeiten zu haben, Alejandro zu folgen. Sein Pech, er wiederholte sich nicht gerne.
Während sich die Architekten verabschiedeten, bat Alejandro den Hotelmanager noch einen Augenblick zu warten. Es entging ihm nicht, dass sich der Mann daraufhin verspannte, weshalb er sofort zum Thema kam, als sie alleine am Tisch saßen. „Um Ihre unausgesprochene Frage zu beantworten: Nein, ich beabsichtige nicht das Hotelpersonal zu entlassen.“
Sofort entspannte sich sein Gegenüber merklich.
Alejandro fuhr fort: „Im Laufe der Woche werden Sie sich mit einer Bekleidungsfirma beraten, deren Adresse ich Ihnen später noch geben werde. Die Bediensteten in meinen Hotels tragen alle Dienstuniformen. Die vorläufige Auswahl der einzelnen Kombinationen für die jeweiligen Einsatzbereiche überlasse ich Ihnen.“ Danach erhob sich Alejandro und verabschiedete den Manager.„Und falls Sie noch weitere Ideen wie die von eben haben, teilen Sie sie mir bitte mit.“
Robert Klein verließ das Restaurant entgegen seiner Gewohnheit durch die Küche. Dabei warf er dem Personal ein Lächeln zu und nickte kurz. In kurzer Zeit würde das gesamte Hotelpersonal darüber informiert sein, dass sie ihre Jobs behalten konnten. Die Anspannung der letzten Wochen wäre dann endlich vorbei. Er hatte von der Härte und der Unnachgiebigkeit dieses Alejandro Rodriguez Escorial gehört. Wie eine Zusammenarbeit mit dem Mann funktionieren sollte, hatte er sich bisher nicht vorstellen können. Jetzt wusste er, dass Rodriguez Escorial viel verlangte. Es hieß aber auch, er sei ein fairer Mann. „Mal sehen, was kommt“, grummelte er leise in sich hinein.
Nachdem Alejandro den Hotelmanager aus dem Gespräch entlassen hatte, schaute er erneut zum Nachbartisch. Er war verwaist.
An diesem Abend fand vor der Hotelanlage eine Strandfeier statt. Anne, Kevin und Marcel hatten sich bereits einen Platz ausgesucht, von dem aus alles gut zu überblicken war. Die Anzüge vom Tag hatten sie gegen bequeme Jeans und Pullover eingetauscht. Nun saßen die Freunde auf großen schwarzen Kissen im beigen Sand, tranken leckere Cocktails und schauten auf das Meer hinaus. Eine leichte Brise wehte vom Wasser her und am
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