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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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und her. »Und was soll ich tun?«
Sarene zögerte. »Tja, ich habe mir in letzter Zeit Gedanken über Onkel Kiin gemacht. Vater erwähnt ihn überhaupt nicht mehr. Ich habe mich gefragt... Weißt du, ob Kiin jemals offiziell enterbt worden ist?«
»Das weiß ich nicht, Mylady«, sagte Ashe. »Dio könnte es wissen. Er arbeitet sehr viel enger mit Eurem Vater zusammen.«
»Sieh zu, ob du etwas herausfinden kannst. Vielleicht kursieren hier in Arelon Gerüchte. Schließlich ist Kiin einer der einflussreichsten Menschen in ganz Kae.«
»Sehr wohl, Mylady. Sonst noch etwas?«
»Ja«, entschied Sarene mit gerümpfter Nase. »Treibe jemanden auf, der diese schwarzen Kleider wegschafft. Ich habe mich entschieden, dass ich sie nicht länger brauche.«
»Selbstverständlich, Mylady«, sagte Ashe mit leidender Stimme.
Sarene warf einen Blick aus dem Kutschenfenster, als sich das Gefährt Herzog Telriis Villa näherte. Es hieß, Telrii sei sehr großzügig mit den Einladungen zu seinem Ball gewesen, und die Anzahl der Kutschen, die an diesem Abend auf den Straßen unterwegs waren, schien dies zu bestätigen. Fackeln säumten den Weg, und die Gartenanlagen um das Gebäude erstrahlten von einer Mischung aus Laternen, Fackeln und eigenartigen bunten Flammen.
»Der Herzog hat keine Kosten gescheut«, bemerkte Shuden.
»Was ist das, Lord Shuden?«, fragte Sarene mit einem Nicken in Richtung einer der hellen Flammen, die an der Spitze hoher Metallstangen flackerten.
»Besondere, aus dem Süden importierte Steine.«
»Steine, die brennen? Wie Kohle?«
»Sie verbrennen viel schneller als Kohle«, erläuterte der junge jindoesische Lord. »Und sie sind überaus teuer. Es muss Telrii ein Vermögen gekostet haben, diese Auffahrt zu erleuchten.« Shuden runzelte die Stirn. »Das scheint mir übertrieben, selbst für seine Verhältnisse.«
»Lukel hat erwähnt, dass der Herzog ein wenig verschwenderisch sei«, sagte Sarene, die sich an ihre Unterhaltung in Iadons Thronsaal erinnerte.
Shuden nickte. »Aber er ist viel schlauer, als die meisten Leute denken. Der Herzog geht zwar sorglos mit seinem Geld um, aber in der Regel steckt ein bestimmter Zweck hinter seiner Leichtfertigkeit.« Während die Kutsche vorfuhr, meinte Sarene förmlich zu sehen, wie sich der junge Baron den Kopf über den Grund für Telriis Extravaganz zerbrach.
Die Villa selbst quoll schier vor Menschen über. Damen in leuchtenden Kleidern begleiteten Herren in Anzügen mit gerade geschnittenen langen Jacketts, die gerade in Mode waren. Es gab beinahe genauso viele Dienstboten wie Gäste. Die Bediensteten waren weiß gekleidet und eilten geschäftig durch die Menge, um Essen und Getränke zu servieren oder Laternen auszuwechseln. Shuden half Sarene aus der Kutsche und führte sie in den Hauptballsaal. Sein forscher Gang ließ darauf schließen, dass er es gewöhnt war, sich einen Weg durch Menschenmengen zu bahnen.
»Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie glücklich ich bin, dass Ihr angeboten habt, mich zu begleiten«, vertraute Shuden ihr an, als sie den Saal betraten. An einem Ende des Saales spielte ein großes Orchester, und Paare wirbelten entweder über die Tanzfläche in der Mitte oder standen am Rand und unterhielten sich. Der Raum war mithilfe farbiger Lichter hell erleuchtet. Die Steine, die sie schon draußen erblickt hatten, brannten hier hell auf Geländerpfosten oder Stangen. Um einige Säulen waren sogar Ketten aus winzigen Kerzen angebracht; Vorrichtungen, die wahrscheinlich alle halbe Stunde neu bestückt werden mussten.
»Weshalb, Mylord?«, fragte Sarene, die den Blick über das farbenfrohe Spektakel schweifen ließ. Selbst als Prinzessin war ihr noch nie eine solche verschwenderische Pracht begegnet. Licht, Geräusche und Farben waren zu einer berauschenden Mischung verwoben.
Shuden folgte ihrem Blick, ohne ihrer Frage wirklich Gehör geschenkt zu haben. »Man käme niemals auf den Gedanken, dass dieses Land ganz nahe am Abgrund tanzt«, murmelte er.
Die Bemerkung traf Sarene wie das feierliche Läuten einer Totenglocke. Es gab einen guten Grund, weshalb sie noch nie zuvor derart aufwändigen Luxus zu Gesicht bekommen hatte: So wunderbar er auch sein mochte, er stellte auch eine unglaubliche Verschwendung dar. Ihr Vater war ein besonnener Herrscher und würde eine derartige Verschwendungssucht niemals zulassen.
»So ist es aber immer, nicht wahr?«, fragte Shuden. »Diejenigen, die sich derartige Ausschweifungen am wenigsten leisten können,

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