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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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essen bei sich trägt.«
Sarene legte die Stirn in Falten. »Wie werden die Elantrier mit Nahrung versorgt?«
»Das werden sie nicht, soweit ich das beurteilen kann.«
»Wie überleben sie dann?«, wollte Sarene wissen.
»Ich weiß es nicht, Mylady. Es ist möglich, dass sich die Stadt in einem Stadium der Barbarei befindet und die Starken dank der Schwachen überleben.«
»So kann keine Gesellschaft existieren.«
»Ich glaube nicht, dass sie dort tatsächlich eine Gesellschaft haben, Mylady«, sagte Ashe. »Es handelt sich um eine Gruppe armseliger, verfluchter Individuen, die Euer Gott vergessen zu haben scheint - und der Rest des Landes gibt sich alle Mühe, seinem Beispiel zu folgen.«
Sarene nickte nachdenklich. Dann zog sie sich entschlossen das schwarze Kleid aus und durchstöberte die Kleidung hinten in ihrem Schrank. Ein paar Minuten später präsentierte sie sich Ashes kritischem Blick.
»Was meinst du?«, fragte sie und drehte sich um die eigene Achse.
Das Kleid bestand aus einem dicken goldenen Stoff, der beinahe metallisch glänzte. Es war über und über mit schwarzer Spitze besetzt und hatte einen hohen, offenen Kragen, wie bei einem Mann. Der Kragen bestand aus einem steifen Material, das zu den Ärmelaufschlägen passte. Die Ärmel waren sehr weit, wie auch der Rest des Kleides, das sich bauschte und bis zum Boden reichte, sodass ihre Füße nicht zu sehen waren. Es war die Art Kleid, die königliche Gefühle in einem aufsteigen ließen. Selbst eine Prinzessin brauchte ab und zu derartige Gedächtnishilfen.
»Es ist nicht schwarz, Mylady«, stellte Ashe fest.
»Zum Teil schon«, widersprach Sarene und deutete auf den langen Umhang, der hinten daran befestigt war. Der Umhang war so sorgfältig mit Hals und Schultern verwoben, dass er aus der Spitze zu wachsen schien.
»Ich glaube nicht, dass der Umhang ausreicht, um ein Witwenkleid daraus zu machen, Mylady.«
»Er wird ausreichen müssen.« Sarene musterte sich im Spiegel. »Wenn ich noch ein Einziges von den Kleidern trage, die Eshen mir gegeben hat, wird man mich nach Elantris werfen müssen, weil ich den Verstand verloren habe.«
»Seid Ihr sicher, dass die Vorderseite ... angebracht ist?«
»Wie bitte?«
»Das Kleid ist ziemlich tief ausgeschnitten, Mylady«, gab Ashe zu bedenken.
»Ich habe schon schlimmere Ausschnitte gesehen, selbst hier in Arelon.«
»Ja, Mylady, aber das sind alles ledige Frauen gewesen.«
Sarene lächelte. Ashe war immer so feinfühlig, besonders was sie betraf. »Ich muss es wenigstens einmal tragen, und bisher hatte ich noch keine Gelegenheit dazu. Es stammt aus Duladel. Ich habe es eine Woche vor meiner Abreise aus Teod bekommen.«
»Wenn Ihr meint, Mylady.« Ashe pulsierte leicht. »Gibt es noch etwas, was ich für Euch in Erfahrung bringen soll?«
»Hast du einen Abstecher zu den Kerkern gemacht?«
»Ja«, antwortete Ashe. »Es tut mir leid, Mylady, aber ich habe keine verborgenen Nischen mit halb verhungerten Prinzen gefunden. Falls Iadon seinen Sohn weggesperrt haben sollte, war er nicht töricht genug, es in seinem eigenen Palast zu tun.«
»Na ja, nachschauen kostet nichts«, sagte Sarene mit einem Seufzen. »Ich habe ohnehin nicht damit gerechnet, dass du etwas finden würdest. Wahrscheinlich sollten wir stattdessen lieber nach dem Attentäter suchen, der die Klinge geführt hat.«
»Stimmt«, meinte Ashe. »Vielleicht könnt Ihr der Königin ja etwas entlocken? Wenn der Prinz wirklich von einem Eindringling umgebracht worden ist, weiß sie vielleicht etwas.«
»Das habe ich bereits versucht, aber Eshen ist ... nun ja, es ist nicht schwer, ihr Informationen zu entlocken. Doch sie dazu zu bringen, bei einem bestimmten Thema zu bleiben ... Also ehrlich, ich begreife einfach nicht, wie eine solche Frau an Iadons Seite landen konnte.«
»Ich hege den Verdacht«, sagte Ashe, »dass das Arrangement mehr finanzieller als sozialer Natur gewesen ist, Mylady. Ein beträchtlicher Teil von Iadons ursprünglichem Regierungsetat stammte von Eshens Vater.«
»Das ergibt Sinn«, sagte Sarene mit einem matten Lächeln. Sie fragte sich, was Iadon mittlerweile von der Transaktion hielt. Sein Geld hatte er zwar erhalten, aber er hatte sich außerdem etliche Jahrzehnte eingehandelt, in denen er Eshens Geschwätz anhören musste. Vielleicht war er deshalb so schlecht auf Frauen zu sprechen.
»Egal«, sagte Sarene. »Ich glaube nicht, dass die Königin etwas über Raoden weiß. Aber ich werde es weiterhin versuchen.«
Ashe schwebte hin

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