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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Galladon, deshalb sind wir immer noch am Leben!«
»Was faselst du da, Sule?«, fragte Galladon, der nachsichtig von seiner Arbeit aufblickte.
»Deshalb leben wir weiter, auch wenn unsere Körper nicht mehr richtig funktionieren!«, meinte Raoden aufgeregt. »Begreifst du es denn nicht? Wir essen nicht, erhalten aber dennoch die nötige Energie, um uns zu bewegen. Es muss eine Verbindung zwischen den Elantriern und dem Dor geben - es nährt unsere Körper und versorgt uns mit der Energie, die wir zum Überleben benötigen.«
»Warum gibt es uns dann nicht so viel, dass unsere Herzen weiter schlagen und unsere Haut nicht grau wird?«, wollte Galladon wenig überzeugt wissen.
»Weil kaum genug da ist«, erklärte Raoden. »AonDor funktioniert nicht mehr. Die Kraft, die einst die ganze Stadt genährt hat, ist nur noch tröpfchenweise vorhanden. Wichtig ist jedoch, dass sie nicht verschwunden ist. Wir können immer noch Aonen zeichnen, selbst wenn sie schwach sind und nichts bewirken, und unser Geist lebt fort, auch wenn unsere Körper aufgegeben haben. Wir müssen lediglich einen Weg finden, wieder die ganze Kraft herzustellen.«
»Ach, nichts weiter?«, meinte Galladon. »Du meinst, wir müssen reparieren, was kaputt gegangen ist?«
»Ich schätze mal«, erwiderte Raoden. »Wichtig ist, sich darüber klar zu werden, dass es eine Verbindung zwischen uns und dem Dor gibt, Galladon. Nicht nur das: Es muss außerdem so etwas wie eine Verbindung zwischen diesem Land und dem Dor geben.«
Galladon runzelte die Stirn. »Warum sagst du das?«
»Weil AonDor in Arelon entwickelt worden ist und nirgendwo sonst«, sagte Raoden. »Die Schrift besagt, dass die Aon- Dor-Kräfte umso schwächer wurden, je weiter man sich von Elantris entfernte. Abgesehen davon werden nur Menschen aus Arelon von der Shaod heimgesucht. Sie kann teoische Menschen ereilen, aber nur, wenn sie zu dem Zeitpunkt in Arelon leben. Ach, und ab und an trifft es auch einen Dula.«
»Ist mir noch gar nicht aufgefallen.«
»Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Land, den Bewohnern Arelons und dem Dor, Galladon«, sagte Raoden. »Ich habe noch nie gehört, dass ein Fjordeller von der Shaod heimgesucht worden wäre, egal wie lange er in Arelon gelebt hat. Dulas sind ein Mischlingsvolk, halb jindoesisch, halb aonisch. Wo war dein Bauernhof in Duladel?«
Galladon legte die Stirn in Falten. »Im Norden, Sule.«
»Der Teil grenzt an Arelon«, meinte Raoden triumphierend. »Es hat etwas mit dem Land zu tun und mit unseren aonischen Blutlinien.«
Galladon zuckte die Schultern. »Klingt, als würde es Sinn ergeben, Sule, aber ich bin bloß ein einfacher Bauer. Was weiß ich schon von solchen Dingen?«
Itaoden stieß ein Schnauben aus und ging gar nicht erst auf die Bemerkung ein. »Aber warum? Worin besteht die Verbindung? Vielleicht haben die Fjordeller recht: Vielleicht ist Are- Ion verflucht.«
»Stell nur fleißig deine Hypothesen auf, Sule«, sagte Galladon und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. »Ich für meinen Teil kann allerdings keinen empirischen Nutzen daran erkennen.«
»Na gut. Ich höre mit meinen Hypothesen auf, wenn du mir erklärst, wo ein einfacher Bauer das Wort >empirisch< gelernt haben will!«
Galladon blieb eine Antwort schuldig, doch Raoden hatte den Eindruck, dass der Dula leise in sich hineinlachte.
Kapitel 20
    Sehen wir einmal, ob ich Euch recht verstehe, meine liebe Prinzessin«, sagte Ahan, der seinen dicken Zeigefinger emporhielt. »Ihr wollt, dass wir Iadon helfen? Wie töricht ich doch bin! Ich dachte doch tatsächlich, wir alle können den Kerl nicht ausstehen.«
    »Das können wir auch nicht«, pflichtete Sarene ihm bei. »Dem König finanziell zu helfen hat nichts mit unseren persönlichen Gefühlen zu tun.«
»Ich fürchte, ich muss Ahan zustimmen, Prinzessin«, meinte Roial mit ausgestreckten Händen. »Warum der plötzliche Sinneswandel? Was soll es bringen, dem König jetzt unter die Arme zu greifen?«
Verärgert knirschte Sarene mit den Zähnen. Dann erhaschte sie jedoch ein Funkeln in den Augen des betagten Herzogs. Er wusste Bescheid! Angeblich besaß der Herzog ein Netzwerk aus Spionen, das dem der meisten Könige in nichts nachstand - er hatte durchschaut, was Hrathen versuchte. Die Frage hatte er nicht gestellt, um Sarene zu provozieren, sondern um ihr Gelegenheit zu geben, die Angelegenheit zu erklären. Sarene atmete langsam aus. Sie war dem Herzog dankbar für sein Taktgefühl.
»Jemand versenkt die Schiffe des Königs«,

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