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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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erklärte Sarene. »Der gesunde Menschenverstand bestätigt uns, was die Spione meines Vaters sagen: Die Flotte Dreoks des Eisernen kann die Boote nicht versenkt haben; die meisten von Dreoks Schiffen sind vor fünfzehn Jahren bei seinem Versuch, den Thron von Teod zu erobern, zerstört worden, und auch die Übriggebliebenen sind längst verschwunden. Hinter den Angriffen muss der Wyrn stecken.«
»Na gut, so weit können wir Euch folgen«, sagte Ahan.
»Außerdem unterstützt Fjorden Herzog Telrii finanziell«, fuhr Sarene fort.
»Das könnt Ihr nicht beweisen, Eure Hoheit«, stellte Eondel fest.
»Nein, das kann ich nicht«, gab Sarene zu. Sie ging zwischen den Stühlen der Männer auf und ab. Der Boden war ganz weich von dem frischen Frühlingsgras. Letzten Endes hatten sie beschlossen, dieses Treffen im Garten von Kaes korathischer Kapelle abzuhalten. Deshalb gab es keinen Tisch, den Sarene hätte umrunden können. Es war ihr gelungen, während des ersten Teils des Treffens sitzen zu bleiben, doch schließlich war sie aufgestanden. Es fiel ihr leichter, das Wort an andere zu richten, wenn sie sich bewegen konnte. Ihr war klar, dass es sich dabei um eine nervöse Angewohnheit handelte. Allerdings verlieh ihr ihre Körpergröße gleichzeitig auch eine gewisse Autorität.
»Ich kann jedoch Mutmaßungen anstellen, die auf Logik beruhen«, sagte sie. Eondel reagierte auf alles positiv, was mit dem Wort >Logik< eingeleitet wurde. »Wir alle haben Telriis Fest vor einer Woche besucht. Er muss mehr für diesen Ball ausgegeben haben, als die meisten Männer in einem Jahr verdienen.«
»Verschwendungssucht ist nicht immer ein Zeichen von Reichtum«, gab Shuden zu bedenken. »Ich habe schon arme Schlucker gesehen, die atemberaubende Feste gegeben haben, um sich selbst noch kurz vor dem Zusammenbruch in Sicherheit zu wiegen.« Shudens Worte klangen überzeugend. Schließlich tat ein Mann, der an ihrem Treffen teilnahm, genau das, was Shuden beschrieben hatte: Baron Edan.
Sarene runzelte die Stirn. »Ich habe Nachforschungen angestellt. Letzte Woche hatte ich reichlich Freizeit, da keiner von Euch in der Lage war, dieses Treffen zu arrangieren, obwohl es so dringend nötig gewesen wäre.« Nach dieser Bemerkung scheute jeder der Adeligen den Blickkontakt mit ihr. Es war ihr endlich gelungen, die Männer zu versammeln. Unglücklicherweise hatten jedoch Kiin und Lukel wegen eines vorher vereinbarten Termins nicht erscheinen können. »Wie dem auch sei, jedenfalls gehen Gerüchte um, dass Telriis Konten in den letzten zwei Wochen dramatisch angeschwollen sind. Und dank seiner Seetransporte nach Fjorden streicht er fantastische Gewinne ein, ganz egal, was er verschifft: erlesene Gewürze oder Kuhfladen.«
»Es bleibt jedoch die Tatsache bestehen, dass der Herzog sich nicht dem Shu-Dereth angeschlossen hat«, stellte Eondel fest. »Er besucht immer noch fromm seine korathischen Gottesdienste.«
Sarene verschränkte die Arme und tippte sich nachdenklich mit dem Finger an die Wange. »Wenn Telrii sich offen zu Fjorden bekennen würde, würden seine Einkünfte schnell Verdacht erregen. Hrathen ist viel zu schlau, um derart durchschaubar vorzugehen. Aus Fjordens Sicht ist es viel klüger, wenn sich keine Verbindung zu dem Herzog herstellen lässt, sodass Telrii als frommer Konservativer auftreten kann. Trotz Hrathens Fortschritten in letzter Zeit wäre es viel leichter für einen Anhänger des korathischen Glaubens, den Thron an sich zu reißen, als für einen Derethiker.«
»Er wird sich des Throns bemächtigen und anschließend seinen Teil des Pakts mit dem Wyrn erfüllen«, pflichtete Roial ihr bei.
»Und genau deshalb müssen wir dafür sorgen, dass Iadon sehr bald wieder Geld einnimmt«, sagte Sarene. »Das Land ist erschöpft, und es ist gut möglich, dass Telrii in der kommenden Steuerperiode mehr verdient als Iadon, selbst wenn man die Steuereinnahmen mitrechnet. Ich möchte bezweifeln, dass der König abdanken würde. Wenn Telrii dann einen Staatsstreich anzetteln sollte, könnte es durchaus sein, dass die anderen Adeligen mitziehen.«
»Was sagt Ihr dazu, Edan?«, fragte Ahan, woraufhin eine Runde herzlichen Gelächters angesichts des besorgten Barons erscholl. »Vielleicht seid Ihr nicht der Einzige, der in ein paar Monaten den Titel verliert. Es ist gut möglich, dass der alte Iadon Euch Gesellschaft leistet!«
»Bitte, Graf Ahan«, sagte Sarene, »es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass das nicht passiert.«
»Was

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