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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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gemacht und würde gern hören, was Ihr davon haltet.«
Bei diesen Worten rutschten die Männer unruhig hin und her und warfen einander unbehagliche Blicke zu.
»Ach, kommt schon«, sagte Sarene mit unwillig zusammengezogenen Brauen, »Ihr seid erwachsene Männer. Vergesst endlich Eure kindischen Ängste, was Elantris betrifft!«
»In Arelon ist das ein sehr heikles Thema, Sarene«, sagte Shuden.
»Nun, anscheinend bereitet es Hrathen kein Kopfzerbrechen«, stellte sie fest. »Ihr wisst alle, womit er angefangen hat.«
»Er stellt eine Verbindung her zwischen dem Shu-Korath und Elantris«, sagte Roial mit einem Nicken. »Er versucht die Menschen gegen die korathischen Priester aufzubringen.«
»Und er wird erfolgreich sein, wenn wir ihn nicht aufhalten«, sagte Sarene. »Und dazu müsst Ihr alle aufhören, so zimperlich zu sein und so zu tun, als existiere Elantris nicht. Die Stadt spielt eine wichtige Rolle in den Plänen des Gyorns.«
Die Männer warfen einander inmitten des dicht bepflanzten korathischen Gartens wissende Blicke zu. Ihrer Meinung nach schenkte Sarene dem Gyorn übertrieben viel Aufmerksamkeit. In den Augen der Männer war Iadons Regierung das
Hauptproblem, wohingegen Religion keine greifbare Bedrohung darstellte. Sie begriffen nicht, dass zumindest in Fjorden Religion und Krieg so gut wie ein und dasselbe waren.
»Ihr werdet mir einfach vertrauen müssen, Mylords«, sagte Sarene. »Hrathens Intrigen sind wichtig. Ihr meintet, der König betrachte die Dinge auf phantasielose Weise; tja, und dieser Hrathen ist das genaue Gegenteil. Er sieht das Potenzial der Dinge, und sein Ziel ist es, Arelon zu einem weiteren fjordellischen Protektorat zu machen. Wenn er Elantris gegen uns verwendet, müssen wir darauf reagieren.«
»Sorgt einfach dafür, dass dieser kleine korathische Priester mit ihm übereinstimmt«, schlug Ahan vor. »Lasst sie auf derselben Seite stehen, dann kann niemand mehr die Stadt gegen den anderen einsetzen.«
»Das wird Omin niemals tun, Mylord.« Sarene schüttelte den Kopf. »Er hat nichts gegen die Elantrier und würde nie einwilligen, sie als Teufel abzustempeln.«
»Könnte er nicht einfach nur ...«, setzte Ahan an.
»Gütiger Domi, Ahan«, sagte Roial. »Besucht ihr denn nie seine Predigten? Der Mann würde das niemals tun.«
»Ich besuche sie durchaus«, erwiderte Ahan empört. »Ich dachte bloß, er könnte gewillt sein, seinem Königreich einen Dienst zu erweisen. Wir könnten ihn entschädigen.«
»Nein, Mylord«, meinte Sarene nachdrücklich. »Omin ist ein Mann der Kirche, und zwar ein guter und aufrichtiger. In seinen Augen steht die Wahrheit nicht zur Disposition - oder zum Verkauf. Ich fürchte, uns bleibt keine andere Wahl. Wir müssen Partei für Elantris ergreifen.«
Bei diesen Worten erbleichten einige der Männer, unter anderem Eondel und Edan.
»Dieser Vorschlag lässt sich vielleicht nicht ohne Weiteres in die Tat um setzen, Sarene«, warnte Roial. »Ihr werdet uns wahrscheinlich für kindisch halten, aber diese vier Männer gehören zu den intelligentesten und aufgeschlossensten Menschen in ganz Arelon. Wenn sie schon nervös sind, was Elantris betrifft, wird der Rest des Landes noch viel unruhiger reagieren.«
»Diese Einstellung müssen wir ändern, Mylord«, sagte Sarene. »Und meine Witwenprüfung ist die beste Gelegenheit. Ich werde den Elantriern Nahrungsmittel bringen.«
Diesmal erbleichten sogar Shuden und Roial.
»Habe ich Euch richtig verstanden, meine Liebe?«, erkundigte sich Ahan mit zitternder Stimme. »Ihr wollt nach Elantris?«
»Ja«, sagte Sarene.
»Ich brauche etwas zu trinken«, entschied Ahan und entstöpselte eine Taschenflasche mit Wein.
»Das wird der König niemals zulassen«, sagte Edan. »Noch nicht einmal die elantrische Stadtwache hat Zutritt zu der Stadt.«
»Er hat recht«, pflichtete Shuden ihm bei. »Ihr werdet niemals durch das Tor gelangen, Eure Hoheit.«
»Lasst den König nur meine Sorge sein«, meinte Sarene.
»Diesmal wird Eure List nicht funktionieren, Sarene«, warnte Roial. »Egal, wie dumm Ihr auftretet, Ihr werdet den König nicht dazu bringen, Euch in die Stadt zu lassen.«
»Ich werde mir schon etwas einfallen lassen.« Sarene versuchte zuversichtlicher zu klingen, als ihr zumute war. »Das soll nicht Eure Sorge sein, Mylord. Ich möchte nur Euer aller Wort, dass Ihr mir helfen werdet.«
»Euch helfen?«, fragte Ahan zögernd.
»Mir helfen, Essen in Elantris zu verteilen«, sagte Sarene.
Ahans Augen quollen über.

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