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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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sinnlosen Zweck aus, aber dieser Zweck verlieh ihnen allgemeinen Ruhm. Die Wachen würden niemals ihren Posten verlassen.
Doch genau das hatten sie getan. Hrathen fing erneut zu schreien an. Er konnte spüren, wie die Kraft aus seinem Körper entwich. Wenn die Stadtwache nicht da war, um das Tor zu öffnen, war er dem Untergang geweiht. Eine ironische Stimme flüsterte in seinem Geist, der einzige Elantrier, der je geheilt worden war, würde wegen lauter unfähiger, unachtsamer Wächter sterben.
Auf einmal ging das Tor einen Spalt weit auf. Wieder eine Halluzination? Doch dann lugte ein Kopf durch den Spalt: der habgierige Hauptmann, den Hrathen regelmäßig belohnt hatte.
»Mylord ...?«, fragte der Wächter zögerlich. Dann musterte er Hrathen mit weit aufgerissenen Augen von Kopf bis Fuß und sog scharf die Luft ein. »Gütiger Domi! Es ist wahr. Ihr seid geheilt!«
»Lord Jaddeth hat mein Flehen erhört, Hauptmann«, verkündete Hrathen mit aller Kraft, die er noch aufbringen konnte. »Der Makel von Elantris ist von meinem Körper verschwunden.«
Der Kopf des Hauptmanns verschwand einen Augenblick. Dann öffnete sich das Tor langsam vollständig, sodass eine Gruppe argwöhnischer Wachen zum Vorschein kam.
»Folgt uns, Mylord.«
Hrathen erhob sich - er hatte gar nicht gemerkt, wie er auf die Knie gesunken war - und ging mit zittrigen Beinen auf das Tor zu. Er stützte sich mit einer Hand an dem Holz ab, dessen eine Seite schmutzig und voll schleimiger Flecken, dessen andere glänzend sauber war. Dann drehte er sich um und blickte nach Elantris zurück. Ein paar zusammengekauerte Gestalten beobachteten ihn vom Dach eines Hauses.
»Genießt Eure Verdammnis, meine Freunde«, flüsterte Hrathen und gab den Wachen das Zeichen, das Tor wieder zu schließen.
»Eigentlich sollte ich das nicht tun, wisst Ihr«, sagte der Hauptmann. »Wenn ein Mann einmal nach Elantris geschickt worden ist...«
»Jaddeth belohnt diejenigen, die ihm gehorchen, Hauptmann«, sagte Hrathen. »Häufig durch seine Diener.«
Die Augen des Hauptmanns leuchteten auf, und Hrathen war auf einmal dankbar, dass er angefangen hatte, den Mann zu bestechen. »Wo sind Eure übrigen Männer, Hauptmann?«
»Sie beschützen den neuen König«, sagte der Hauptmann stolz.
»Den neuen König?«, fragte Hrathen.
»Ihr habt einiges verpasst, Mylord. Lord Telrii herrscht jetzt in Arelon, oder jedenfalls wird er das, sobald Iadons Beerdigung vorüber ist.«
Geschwächt, wie Hrathen war, konnte er nur erschüttert dastehen. Iadon tot? Telrii dabei, die Macht an sich zu reißen? Wie konnten sich in fünf Tagen derlei umwälzende Veränderungen ereignen?
»Kommt«, meinte Hrathen bestimmt. »Ihr könnt mir alles auf dem Weg zur Kapelle erklären.«
Auf dem Weg sammelte sich eine Menschenmenge um ihn. Der Hauptmann besaß keine Kutsche, und Hrathen wollte seine Zeit nicht damit verschwenden, auf eine zu warten. Im Augenblick hielt ihn die Freude auf den Beinen, dass sein Plan aufgegangen war.
Die Menschenschar half ebenfalls. Als sich die Kunde verbreitete, kamen die Stadtbewohner - Dienstboten ebenso wie Kaufleute und Adelige - herbei, um den geheilten Elantrier anzustarren. Die Menge teilte sich vor ihm, und man betrachtete ihn mit Blicken, die von Verblüffung bis hin zu Anbetung reichten, und manche streckten die Hände aus, um seine elantrische Kleidung ehrfürchtig zu berühren.
Trotz des Gedränges passierte nichts auf seinem Weg, außer in dem Augenblick, als er in eine Seitenstraße sah und bemerkte, wie die teoische Prinzessin den Kopf aus einem Kutschenfenster steckte. In diesem Moment überkam Hrathen ein Gefühl der Erfüllung, das beinahe noch den Tag übertrumpfte, an dem er Gyorn geworden war. Seine Heilung war nicht nur unerwartet, sondern unbegreiflich. Sarene konnte auf keinen Fall damit gerechnet haben. Endlich einmal war Hrathen ihr gegenüber absolut im Vorteil.
Als Hrathen die Kapelle erreichte, wandte er sich mit erhobenen Händen an die Menge. Zwar war seine Kleidung schmutzig, aber er stand da, als sei der Dreck ein Ehrenausweis. Der Schmutz wies auf sein Leiden hin und bewies, dass er bis in den tiefsten Schlund der Verdammnis niedergefahren und mit heiler Seele zurückgekehrt war.
»Bewohner von Arelon!«, schrie er. »Erfahret nun an diesem Tage, wer der Herr ist! Lasst Euer Herz und Eure Seele von einer Religion geführt werden, die den Beweis göttlicher Hilfe bieten kann. Lord Jaddeth ist der einzige Gott in Sycla. Wenn Ihr nach Beweisen

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