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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Bewegung inne. »Sagt das noch
einmal.«
»Hm?«, fragte Sarene. »Ach, es ist bloß ein dummer Trick meines Lehrers, eine Art
Eselsbrücke. Seht Ihr? Jedes Aon fängt gleich an: mit einer Linie oben, die die Küste
darstellt, einer Linie runter, die wie das Atadgebirge aussieht, und einem Punkt in der
Mitte für den See Alonoe.«
Galladon stand von seinem Platz auf und schlenderte zu Raoden, um sich dessen
immer noch leuchtendes Aon anzusehen. »Sie hat recht, Sule! Es sieht tatsächlich ein
bisschen wie Arelon aus. Steht in deinen Büchern nichts zu dem Thema?« »Nein«, antwortete Raoden verblüfft. »Also, es wird zwar behauptet, es bestehe eine
Verbindung zwischen den Aonen und Arelon, aber nirgends steht geschrieben, dass die
Zeichen das Land ganz konkret darstellen würden. Vielleicht war dieses Konzept einfach
zu grundlegend, um groß Erwähnung zu finden.«
Galladon nahm das Buch in die Hand und faltete etwas aus dem hinteren Teil aus:
eine Landkarte von Arelon. »Zeichne weiter, Sule. Sonst verschwindet das Aon
wieder.«
Raoden gehorchte und zwang seinen Finger, sich wieder zu bewegen. Galladon hielt
die Karte empor, und Sarene trat neben den Dula. Sie blickten durch das dünne Papier
auf das leuchtende Aon.
»Doloken!«, fluchte Galladon. »Sule, die Proportionen stimmen genau überein. Die
Linien haben sogar die gleiche Krümmung.«
Raoden vervollständigte das Aon mit einem letzten Strich. Dann trat er zu den
anderen beiden, musterte die Landkarte und warf Sarene einen Blick zu. »Aber was
stimmt dann nicht? Die Berge sind immer noch da, die Küste ebenfalls und der See
auch.«
Sarene zuckte mit den Schultern. »Schaut mich nicht an. Ihr seid der Fachmann. Ich
bekomme noch nicht einmal die erste Linie richtig hin.«
Raoden wandte sich wieder dem Aon zu. Nach ein paar Sekunden leuchtete es kurz
auf und verschwand, da seine Energien aus einem unerfindlichen Grund blockiert
wurden. Wenn Sarenes Hypothese stimmte, waren die Aonen noch enger mit Arelon
verbunden, als er angenommen hatte. Was auch immer AonDor beeinträchtigte, musste
das Land ebenfalls getroffen haben.
Er wandte sich um, weil er der Prinzessin für den Hinweis danken wollte, den sie ihm
gegeben hatte. Doch die Worte blieben ihm in der Kehle stecken. Etwas stimmte nicht.
Die dunklen Flecken auf der Haut der Prinzessin hatten die falsche Farbe, eine
Mischung aus Blautönen und Purpur, wie Blutergüsse. Sie schienen vor seinen Augen
zu verblassen.
»Gnädiger Domi!«, rief er. »Galladon, sieh sie dir an!«
Der Dula drehte sich erschrocken um, dann machte die Sorge in seinen
Gesichtszügen ehrfürchtigem Staunen Platz.
»Was?«, wollte die Prinzessin wissen und warf ihnen nervöse Blicke zu. »Was hast du gemacht, Sule?«, fragte Galladon.
»Nichts!«, erwiderte Raoden mit Nachdruck. Er sah an die Stelle, an der das Aon
gewesen war. »Etwas anderes muss sie heilen.«
Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Sarene hatte es kein einziges Mal
geschafft, ein Aon zu zeichnen. Sie hatte sich wegen der Kälte beklagt und meinte
immer noch beharrlich, ihre Verletzungen täten ihr nicht weh. Raoden streckte die Hand
aus und berührte Sarenes Gesicht. Ihr Fleisch war warm. Zu warm, selbst für eine neue
Elantrierin, deren Körper sich noch nicht völlig abgekühlt hatte. Mit zitternden Fingern
riss er ihr den Schal vom Kopf und betastete die beinahe unsichtbaren blonden
Haarstoppeln auf ihrer Kopfhaut.
»Idos Domi«, flüsterte er. Er griff nach ihrer Hand und zog sie aus der Bibliothek. »Lebensgeist, ich verstehe das nicht«, protestierte sie, als sie auf den Platz vor dem
elantrischen Stadttor hinaustraten.
»Ihr seid niemals eine echte Elantrierin gewesen, Sarene«, sagte er. »Es war eine
List, und zwar die gleiche, die der Gyorn angewandt hat, um als Elantrier
durchzugehen. Irgendwie kann Hrathen es aussehen lassen, als sei man von der
Shaod heimgesucht worden, selbst wenn das gar nicht der Fall ist.«
»Aber...«, widersprach sie.
»Denkt doch mal nach, Sarene!«, drängte Raoden und wirbelte sie herum, damit sie
ihm in die Augen sehen musste Der Gyorn auf der Mauer über ihnen predigte, aber
seine laute Stimme war auf die Entfernung nur undeutlich zu vernehmen. »Eure
Hochzeit mit Roial hätte einem Gegner des Shu- Dereth auf den Thron geholfen.
Hrathen musste die Hochzeit verhindern, und er hat es auf die für Euch unangenehmste
Weise getan, die er sich ausdenken konnte. Ihr gehört nicht hierher.«
Er zog wieder an ihrem Arm und versuchte,

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