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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Sarene einen Trupp bewaffneter Soldaten mit einem gut gekleideten Mann an der Spitze. König Telrii.
Sarene sprang auf. Ihr Überraschungsschrei wurde von ähnlichen Ausrufen der anderen übertönt. Telrii trat beiseite und ließ ein Dutzend Männer in der Uniform der elantrischen Stadtwache in das Zimmer strömen. Der dicke Graf Ahan folgte ihnen auf dem Fuße.
»Ahan!«, rief Roial. »Was habt Ihr getan?«
»Endlich habe ich Euch drangekriegt, alter Mann«, meinte der Graf schadenfroh. Seine Hängebacken zitterten. »Ich habe Euch doch gesagt, dass es mir eines Tages gelingen würde. Na los, macht doch jetzt Witze darüber, wie es meinen Karawanenzügen nach Svorden ergeht, verdammter alter Narr! Sehen wir einmal, wie es den Euren ergehen wird, während Ihr die nächsten Jahre im Gefängnis sitzt!«
Roial schüttelte bekümmert das weißhaarige Haupt. »Tor... Ist Euch nicht aufgegangen, zu welchem Zeitpunkt das hier aufgehört hat, ein Spiel zu sein? Wir spielen längst nicht mehr mit Obst und Seidenstoffen.«
»Protestiert, so viel Ihr wollt.« Ahan hob triumphierend den Finger. »Aber Ihr müsst zugeben, dass ich Euch drangekriegt habe! Darauf habe ich nun schon seit Monaten gewartet. Ich habe Iadon nie dazu bringen können, mir Glauben zu schenken. Könnt Ihr Euch das vorstellen? Er hat doch tatsächlich gedacht, Ihr würdet es nicht übers Herz bringen, ihn zu verraten! Er hat behauptet, Eure alte Freundschaft ginge zu tief.«
Roial seufzte. Er betrachtete Telrii, der breit grinste und den Wortwechsel offensichtlich in vollen Zügen genoss. »Oh, Ahan«, sagte Roial. »Ihr habt schon immer gern unüberlegt gehandelt.«
Sarene war starr vor Entsetzen. Sie konnte sich weder bewegen noch auch nur eine Silbe hervorbringen. Verräter waren Männer mit dunklen Augen und niederträchtigem Wesen. Diese Vorstellung vermochte sie einfach nicht mit Ahan in Einklang zu bringen. Er war arrogant und impulsiv, aber sie mochte ihn! Wie konnte jemand, den sie mochte, so etwas Schreckliches tun?
Telrii schnippte mit den Fingern, und ein Soldat trat vor und rammte Herzog Roial sein Schwert direkt in den Magen. Roial stieß ein Keuchen aus und brach dann stöhnend zusammen.
»So lautet das Urteil Eures Königs«, verkündete Telrii.
Ahan schrie auf, die Augen in dem dicken Gesicht waren weit aufgerissen. »Nein! Ihr habt gesagt, sie kämen ins Gefängnis!« Er stürzte an Telrii vorbei und ging schluchzend neben Roial in die Knie.
»Habe ich das?«, fragte Telrii. Dann zeigte er auf zwei Soldaten. »Ihr beiden, nehmt ein paar Männer und findet diese Attentäter, und dann ...«, er tippte sich nachdenklich gegen die dünne Nase, »... werft sie von der elantrischen Stadtmauer.«
Die beiden Männer salutierten und marschierten aus dem Zimmer.
»Ihr anderen«, sagte Telrii, »bringt diese Verräter um. Fangt mit der lieben Prinzessin an. Macht allgemein bekannt, dass dies die Strafe für alle ist, die versuchen, den Thron an sich zu reißen.«
»Nein!«, schrien Shuden und Eondel gleichzeitig.
Als sich die Soldaten in Bewegung setzten, befand sich Sarene längst hinter einer schützenden Mauer, die aus Shuden, Eondel und Lukel bestand. Allerdings war nur Eondel bewaffnet, und sie hatten es mit zehn Männern zu tun.
»Es ist interessant, dass Ihr von Thronräubern sprecht, Herzog Telrii«, erklang eine Stimme von der anderen Seite des Tisches. »Ich habe geglaubt, der Thron gehöre Iadons Familie.«
Sarene folgte der Stimme. Ihr Blick fiel auf Lebensgeist - oder wenigstens jemanden, der dessen Kleidung anhatte. Er hatte blasse aonische Haut, hellbraunes Haar und lebhafte blaue Augen. Lebensgeists Augen. Doch sein Gesicht wies keinerlei Anzeichen des elantrischen Makels auf. Er warf ein Tuch auf den Tisch, und sie konnte die braunen Flecken auf der einen Seite erkennen - als wollte er die anderen glauben machen, er habe sich lediglich die Schminke fortgewischt, sodass ein völlig anderes Gesicht zum Vorschein gekommen war.
Mit einem Ächzen fiel Telrii gegen die Wand. »Prinz Raoden!«, brachte er keuchend hervor. »Nein! Ihr seid gestorben. Man hat mir gesagt, Ihr seid tot!«
Raoden. Sarene war wie betäubt. Sie starrte den Mann namens Lebensgeist an und fragte sich, wer er war und ob sie ihn jemals richtig gekannt hatte.
Lebensgeist sah die Soldaten an. »Würdet Ihr es wagen, den echten König von Arelon zu erschlagen?«, wollte er wissen.
Die Männer der Stadtwache wichen zurück. Auf ihren Gesichtern spiegelten sich Verwirrung

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