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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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anderes. Seinen Körper. Er bewegte sich, seine Füße schleiften über den Boden. Bilder strömten durch seinen Geist, als sein Augenlicht zurückkehrte. Er wurde in Richtung von etwas Rundem, Blauem gezogen.
Der Tümpel. NEIN!, dachte er verzweifelt. Noch nicht! Ich kenne die Lösung!
    Auf einmal schrie Raoden und fing zu zucken an. Galladon war so überrascht, dass er ihn losließ.
Raoden taumelte vorwärts und versuchte, sein Gleichgewicht wiederzuerlangen, fiel dann jedoch direkt in den Tümpel.
Kapitel 61
    Dilaf griff um die Prinzessin und hielt ihr seinen Dolch an den Hals. Eventeo riss erschrocken die Augen auf.
Hrathen sah, wie die Klinge Sarenes Haut ritzte. Er dachte an Fjorden. Er dachte an die Arbeit, die er geleistet, die Menschen, die er gerettet hatte. Er dachte an einen kleinen Jungen, der begierig gewesen war, seinen Glauben unter Beweis zu stellen, indem er Priester wurde. Einheit.
»Nein!« Hrathen wirbelte herum und versetzte Dilaf einen Fausthieb mitten ins Gesicht.
Dilaf geriet einen Augenblick ins Schwanken und ließ überrascht die Waffe sinken. Dann blickte der Mönch wutentbrannt empor und hieb mit dem Dolch auf Hrathens Brust ein.
Das Messer glitt an Hrathens Rüstung ab und kratzte wirkungslos an dem bemalten Stahl entlang. Entgeistert starrte Dilaf den Brustharnisch an. »Aber, diese Rüstung ist nur zum Schein ...«
»Ihr solltet mittlerweile eines wissen, Dilaf«, sagte Hrathen, der den gepanzerten Unterarm hob und ihn auf das Gesicht des Mönches niedersausen ließ. Obwohl das unnatürliche Knochengewebe Hrathens Faust widerstand, gab es unter dem Stahl ein befriedigendes Knirschen von sich. »Nichts, was ich tue, ist nur zum Schein.«
Dilaf stürzte zu Boden, und Hrathen zog das Schwert des Mönches aus der Scheide. »Lasst Eure Schiffe in See stechen, Eventeo!«, brüllte er. »Fjordens Truppen kommen nicht zum Erobern, sondern um ein Blutbad anzurichten. Tut etwas, wenn Ihr Euer Volk retten wollt!«
»Hohn Domi!«, fluchte Eventeo und schrie nach seinen Generalen. Dann hielt er inne. »Meine Tochter ...«
»Ich werde dem Mädchen helfen!«, fuhr Hrathen ihn an. »Rettet Euer Königreich, Narr!«
Die Dakhorer konnten sich zwar unnatürlich schnell fortbewegen, doch von einem Schock erholten sie sich nicht rascher als gewöhnliche Menschen. Die Verblüffung, welche die Mönche lähmte, verschaffte Hrathen ein paar lebenswichtige Sekunden. Er hob das Schwert empor und stieß Sarene auf eine schmale Gasse zu. Dann blockierte er selbst den Eingang.
Das Wasser hielt Raoden kühl umschlungen. Es war lebendig, und er konnte hören, wie es in seinen Gedanken nach ihm rief. Komm, sagte es, ich bringe dir die Erlösung. Es war wie ein trostreicher Elternteil. Es wollte ihm die Schmerzen und den Kummer nehmen, genau wie seine Mutter es einst getan hatte.
    Komm, forderte es. Du kannst endlich aufgeben.
Nein, dachte Raoden. Noch nicht.
Die Fjordeller hatten die Elantrier vollständig mit Öl Übergossen und bereiteten
anschließend ihre Fackeln vor. Währenddessen bewegte Shuden die ganze Zeit über die Arme hoch diszipliniert in kreisförmigen Mustern, ohne jedoch die Geschwindigkeit zu steigern, wie er es in der Fechtstunde getan hatte. Lukel fragte sich allmählich, ob Shuden gar keinen Angriff plante, sondern sich nur auf das Unvermeidliche vorbereitete.
    Da bewegte Shuden sich auf einmal blitzschnell. Der junge Baron sprang vorwärts und wirbelte wie ein Tänzer herum, wobei er eine Faust durch die Luft sausen ließ und einem der singenden Kriegermönche einen Hieb mitten gegen die Brust versetzte. Man hörte ein lautes Knacken. Dann wirbelte Shuden erneut herum und schlug dem Mönch ins Gesicht. Der Kopf des Dämons drehte sich vollständig, und seine Augen quollen hervor, als das unnatürlich verstärkte Genick brach.
    Und Shuden tat das alles mit geschlossenen Augen. Ganz sicher konnte Lukel sich zwar nicht sein, aber er glaubte, noch etwas anderes erkennen zu können: ein leichtes Leuchten, das Shudens Bewegungen im Schatten der Morgendämmerung hinter sich herzogen.
    Lukel stieß einen Schlachtruf aus - wenn auch mehr, um sich selbst Mut zu machen, als um seinen Feinden Angst einzujagen. Dann packte er das Tischbein und schlug damit auf einen Soldaten ein. Das Holz prallte am Helm des Mannes ab, aber der Schlag war kräftig genug gewesen, um ihn einen Augenblick zu lähmen. Lukel ließ seiner Attacke einen festen Hieb ins Gesicht folgen. Der Soldat fiel zu Boden, und Lukel ergriff die

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