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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Ereignisse haben wir uns nie wieder durchringen können, Dienstboten anzustellen.«
»Nicht dass wir sie wirklich brauchen würden«, sagte Daora. »Du wärst überrascht zu sehen, wie viel sich allein erledigen lässt.«
»Besonders wenn man ein paar Kinder für die Dreckarbeit hat«, sagte Kiin mit einem verschlagenen Lächeln.
»Ist das alles, wozu wir gut sind, Vater?«, meinte Lukel lachend. »Böden schrubben?«
»Es ist der einzige Grund, der mir je fürs Kinderkriegen eingefallen wäre«, sagte Kiin. »Deine Mutter und ich haben Daorn nur bekommen, weil wir zu dem Schluss gekommen waren, dass wir noch zwei Hände zum Säubern der Nachttöpfe brauchten.«
»Vater, bitte«, sagte Kaise. »Ich versuche zu essen.«
»Gütiger Domi, hilf dem Mann, der Kaise beim Abendessen stört«, sagte Lukel mit einem leisen Lachen.
»Prinzessin Kaise«, verbesserte das kleine Mädchen ihn.
»Ach, dann ist mein kleines Mädchen jetzt eine Prinzessin?«, erkundigte Kiin sich amüsiert.
»Wenn Sarene eine sein kann, kann ich das auch. Schließlich bist du ihr Onkel, und das macht dich doch wohl zu einem Prinzen. Stimmt's, Vater?«
»Theoretisch schon«, sagte Kiin. »Obwohl ich nicht glaube, dass ich noch über einen Titel verfüge.«
»Sie haben dich wahrscheinlich rausgeworfen, weil du beim Abendessen von Nachttöpfen gesprochen hast«, sagte Kaise. »So etwas dürfen Prinzen nicht tun, weißt du? Das sind schreckliche Tischmanieren.«
»Natürlich«, sagte Kiin mit einem zärtlichen Lächeln. »Ich weiß wirklich nicht, warum ich nicht selbst darauf gekommen bin.«
»Also«, fuhr Kaise fort. »Wenn du ein Prinz bist, dann ist deine Tochter eine Prinzessin.«
»Ich fürchte, so funktioniert das nicht, Kaise«, sagte Lukel. "Vater ist kein König, also wären seine Kinder Barone oder Grafen, keine Prinzen.«
»Stimmt das?«, fragte Kaise in enttäuschtem Tonfall.
»Ich fürchte ja«, antwortete Kiin. »Aber vertrau mir: Jeder, der behauptet, du seist keine Prinzessin, hat noch nie deine Klagen beim Zubettgehen gehört. Das kleine Mädchen dachte einen Moment nach, da es aber anscheinend nicht recht wusste, wie die Bemerkung zu verstehen war, wandte es sich wieder seinem Abendessen zu. Sarene schenkte dem Ganzen nicht viel Aufmerksamkeit; ihr Geist war wie gelähmt, seit ihr Onkel gesagt hatte, er verfüge wohl nicht mehr über einen Titel. Das roch nach Politik. Sarene war der Ansicht, über jedes wichtige Ereignis informiert zu sein, das sich in den letzten fünfzig Jahren am Hof von Teod zugetragen hatte, und sie wusste nichts davon, dass man Kiin offiziell den Titel abgesprochen hätte.
Bevor sie länger über diese Ungereimtheit nachgrübeln konnte, schwebte Ashe durch ein Fenster herein. Während des aufregenden Abendessens hatte Sarene beinahe vergessen, dass sie ihm aufgetragen hatte, den Gyorn Hrathen zu verfolgen.
Die Lichtkugel hielt zögernd mitten in der Luft in der Nähe des Fensters inne. »Mylady, störe ich?«
»Nein, Ashe, komm herein, damit du meine Familie kennen lernen kannst.«
»Du hast ein Seon!«, rief Daorn erstaunt. Seiner Schwester schien es ausnahmsweise einmal vor Überraschung die Sprache verschlagen zu haben.
»Das ist Ashe«, erklärte Sarene. »Er dient meinem Haus schon seit über zweihundert Jahren, und er ist das klügste Seon, dem ich jemals begegnet bin.«
»Mylady, Ihr übertreibt«, sagte Ashe bescheiden, doch gleichzeitig fiel ihr auf, dass er ein wenig heller leuchtete.
»Ein Seon ...«, sagte Kaise von stillem Staunen erfüllt. Ihr Abendessen war vergessen.
»Sie sind schon immer selten gewesen«, sagte Kiin, »heutzutage mehr denn je.«
»Woher hast du ihn?«, wollte Kaise wissen.
»Von meiner Mutter«, sagte Sarene. »Sie hat mir Ashe gegeben, als ich auf die Welt kam.« Die Gabe eines Seons, eines der schönsten Geschenke, die ein Mensch erhalten konnte. Eines Tages würde Sarene Ashe weitergeben müssen, indem sie einen neuen Schützling für ihn fand, den er bewachen und um den er sich kümmern konnte. Sie hatte vorgehabt, ihn einem ihrer Kinder oder Enkel zu geben. Doch dass es dergleichen je geben würde, schien zunehmend unwahrscheinlich ...
»Ein Seon«, sagte Kaise, immer noch erstaunt. Sie drehte sich zu Sarene um, in den Augen ein aufgeregtes Leuchten. »Darf ich nach dem Abendessen mit ihm spielen?«
»Mit mir spielen?«, fragte Ashe unsicher.
»Darf ich bitte, Cousine Sarene?«, bettelte Kaise.
»Ich weiß nicht recht«, sagte Sarene lächelnd. »Ich glaube mich da an ein

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