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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sagen.
    Sie lag in einem relativ unzugänglichen Viertel der Stadt, an einer Straße, die man hier die Straße der steinernen Götzen nannte. Und tatsächlich sah man hier und da Götzenstandbilder, die einen mit gierigen Blicken betrachteten und grimmig ihre riesenhaften Zähne fletschten. Als Edro die Straße der steinernen Götzen betrat, bemerkte er hin und wieder Leute, die den hungrigen Standbildern Opfer darbrachten. Schon nach kurzem stand er vor Druas` Haus. Es war ein wahrer Prachtbau und so schloss Edro, dass der Mann, dem er einen Besuch abstatten wollte, wohl recht vermögend war.
    Er sah an sich herab und fragte sich, ob man ihn in seinen verbrauchten Sachen überhaupt zu Druas vorlassen würde. Ach was!, sagte er sich aber dann. Druas ist weder der Princeps von Arana, noch der König von Paramon! Er wird mich schon anhören!
    Wohlgemut klopfte Edro nun also an das schwere Tor, welches aus edlem Holz war und wenig später öffnete ihm ein riesiger Thyrnese das Tor. dass es sich um einen Thyrnesen handelte, sah Edro sofort, denn nur die Menschen von den Thyrn-Inseln besaßen eine grüne Hautfarbe. Seine Augen waren grau und kalt und Edro zweifelte keinen Moment daran, dass dieser Mann ihn ohne mit der Wimper zu zucken umbringen würde, wenn er den Befehl dazu erhielte. Der Thyrnese grinste.
    "Was wollt Ihr von meinem Herren?"
    "Ich muss mit ihm sprechen."
    "Seid Ihr bei ihm angemeldet?"
    "Nein, aber.. ,
    "Ich fürchte, dann werdet Ihr wohl kaum Aussicht haben, ihn zu Gesicht zu bekommen. In welcher Angelegenheit wollt Ihr ihn denn sprechen?"
    "Es geht um die alten Karten, die Druas besitzt." Der Thyrnese funkelte Edro böse an.
    "Mein Herr verkauft sie nicht", zischte er und schlug das hölzerne Tor wieder zu.
    Edro sollte gerade noch rufen, dass er auch gar nicht die Absicht und das Geld habe, etwas zu kaufen, aber es war bereits zu spät.
    Er wandte sich ab und überlegte. Was konnte er nun tun? Sollte er vielleicht gewaltsam in Druas` Anwesen eindringen? Die Mauer, welche sein Haus umgab, war nicht besonders hoch und Edro hätte sie sicherlich mit Leichtigkeit überwinden können, aber er zögerte.
    Sollte er jetzt über die Mauer klettern, wo ihn jeder sehen konnte?
    Nein. Er musste zumindest so lange warten, bis es dunkel war.
    Er ging also davon, aber schon kurz nach Sonnenuntergang war er wieder da. Mit einigen raschen, geschickten Bewegungen hatte er die Mauer erklommen und starrte auf den Thyrnesen, der unruhig im Garten herumpatrouillierte.
    Edro glitt von der Mauer herunter und versteckte sich hinter einem dichten Gebüsch. Der Thyrnese wandte zwar misstrauisch den Blick, doch schien er nichts bemerkt zu haben.
    In einem günstigen Augenblick schlich sich Edro an ihn heran und versetzte ihn mit einem Schlag ins Land der Träume. Nur ein dumpfes Stöhnen ging noch von ihm aus, bevor er bewusstlos zu Boden sackte.
    Edro schleifte den leblosen Körper hinter ein Gebüsch und sah sich dann misstrauisch im Garten um.
    Außer dem Thyrnesen schien es hier keine Wächter zu geben. Rasch hatte Edro mit Hilfe seines Dolches das Schloss der Tür aufgebrochen. Vorsichtig öffnete er sie und trat ein.
    Es war ein großes, saalartiges Zimmer, das sich ihm offenbarte. Es war fast stockdunkel - nur durch ein winziges Fenster fiel etwas Licht.
    Edro steckte seinen Dolch weg und zog dafür sein Schwert. Wer wusste schon, was in einem Haus wie diesem für Gefahren lauern konnten?
    Von der Marktfrau, die ihm von Druas und seinen Karten erzählt hatte, war ihm gesagt worden, dass in der Straße der steinernen Götzen die verrücktesten und extravagantesten der Paramonier lebten. Nicht selten, so hatte die Marktfrau berichtet, hielten sie sich seltsame Monstren als Haustiere oder engagierten Magier zu ihrer Bewachung.
    Edro hatte nicht recht gewusst, ob er der Marktfrau glauben sollte oder nicht.
    Vorsicht war auf jeden Fall das Beste.
    Edro ließ zwar äußerste Wachsamkeit walten, aber dennoch bemerkte er nichts Verdächtiges.
    Ich muss mich beeilen!, wurde es dem Dakorier klar. Bevor der Thyrnese wieder zu sich kommt, muss ich fertig sein!
    Gewand wie eine Katze schlich er eine Treppe hinauf.
    Behutsam öffnete er eine Tür und gelangte in ein mit Büchern und Bildern vollgestopftes Zimmer.
    Ob Druas hier seine Karten aufbewahrte? Edro suchte zwischen den Büchern herum, aber nirgends fand er eine Landkarte. Am liebsten hätte er wütend die Bücher zu Boden geworfen, aber das hätte sicherlich den Herrn des

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