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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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weiteten sich ihre Augen vor Entsetzen! Lakyr aber achtete nicht darauf, sondern fragte: "Was wollt Ihr von uns, meine Herren?" Die Männer vor ihm wandten sich einander zu und wechselten bedeutungsvolle Blicke.
    "Wir wollen, dass Ihr dieses Land verlasst, Ritter von der zweiköpfigen Katze", brummte dann der offensichtliche Anführer der Gruppe.
    "Ich bin auf der Durchreise", gab Lakyr zur Antwort.
    "Was kümmert's mich, Herr? Ihr könnt hier jedenfalls nicht her! Kehrt um! Wir wollen nicht, dass der Dämon auf Eurem Schoß unser Land verflucht und uns den Tod bringt. Ihr müsst unser Anliegen verstehen! Schließlich sollen sich auch die Kinder unserer Kinder noch von diesem Land ernähren können. Wie können sie dies aber, wenn der Fluch eines Dämons auf ihm liegt!"
    "Was redet Ihr da für einen Unsinn, Mann! An dieser Katze hier ist nichts weiter ungewöhnlich, als dass sie zwei Köpfe besitzt! Kein Dämon wohnt in ihr und es ist ihr auch unmöglich, einen Fluch über dieses Land zu senden!"
    Der Anführer der Gruppe lachte höhnisch. Sein Gesicht verzog sich zu einer angsterfüllten Grimasse.
    "So? Glaubt Ihr das wirklich?", fragte er dann. Lakyr hielt die Zweiköpfige krampfhaft fest und streichelte sie sanft. Nein, er glaubte nicht einmal selbst an das, was er da sagte. Diese Katze war doch außergewöhnlicher, als er je angenommen hätte. Ein Fauchen ging jetzt von dem Tier aus. Seine zwei Paar Augen glühten gefährlich. Lakyr bemerkte dies und er versuchte verzweifelt mit seinem Streicheln die Katze zu beruhigen.
    "Seht, wie ihre Augen funkeln! Ist es nicht wie das Funkeln der Augen eines Dämonen?" fragte jemand.
    "Tötet sie, bevor sie uns behext!" rief jemand anderes. Noch ehe Lakyr oder Edro irgendetwas hätten tun können, hatten raue Hände dem Mann aus Thorkyr die Katze entrissen. Ein markerschütterndes Fauchen war zu hören, als man die Zweiköpfige mit voller Wucht zu Boden warf. Sie rollte und wandt sich und stand schließlich wieder auf allen Vieren. Ein grausames Feuer loderte in ihren Augen, aber das in den Augen ihrer Gegner war nicht weniger grausam. Lakyr wollte schon eingreifen, da hielt ihn Edro am Arm.
    "Lasst es sein, Lakyr! Pfeile haben der Zweiköpfigen nichts anhaben können, dann werden es Schwerter auch nicht!" Mit einem Ruck löste Lakyr sich aus Edros Umklammerung.
    "Da bin ich mir nicht sicher." Er sah zu, wie ein riesenhafter Mann eine schwere, monströse Streitaxt hob, um sie auf das kleine Tier herniedersausen zu lassen. Die Waffe traf das kleine Wesen mit voller Wucht auf den gekrümmten Rücken - aber die Axt prallte wirkungslos von ihm ab. Erschrocken ließ der Mann die Axt fallen und trat einige Schritte rückwärts.
    Wütend näherte sich Lakyrs Katze ein wenig dem Riesen. Dann sprang sie ihm mit einem ungewöhnlich weiten Satz an die Kehle. Blut spritzte und Lakyr wandte sein Haupt zur Seite. Erschrecktes und entsetztes Murmeln war nun von allen Seiten zu hören.
    "Was habe ich gesagt? Ein Dämon wohnt in diesem Tier!", rief ein Sprecher. Fauchend saß die zweiköpfige Katze auf der Brust des Toten. So schnell die anderen konnten, machten sie sich aus dem Staub. Die Leiche ihres Gefährten konnten sie nicht mitnehmen, darauf saß die Katze.
    "Eure Katze wird mir langsam etwas zu blutdurstig", bekannte Edro, den ein leichtes Grauen gepackt hatte.
    "Zwei Tote in so kurzer Zeit. War das wirklich notwendig, Herr Lakyr?" Lakyr schüttelte stumm den Kopf. Edro hätte eigentlich noch etwas hinzusetzen wollen, aber als er die Verzweiflung und die seelische Pein sah, die in Lakyrs Zügen geschrieben stand, unterließ er es. Lakyr stieg ab und beugte sich zu der Katze hinunter, die noch immer auf der Brust des Toten hockte. Behutsam nahm er sie in seine Arme und wischte ihr das Blut ab.
    "Vielleicht... vielleicht sollten wir wirklich das Land dieser Leute umreiten, um zu verhindern, dass wir einen Fluch dieses Dämons auf sie legen."
    "Ihr redet bereits wie die Schwätzer aus Arana!"
    Lakyr erwiderte zunächst nichts, sondern setzte sich wieder auf den Rücken seines Kleppers. "Edro, Eure Gesellschaft ist mir zwar lieb, aber wenn Ihr nach diesen Vorfällen nun nicht mehr mit mir reiten wollt, so habe ich dafür volles Verständnis. Schließlich kann ich von niemandem erwarten, dass er mit einem Dämon zusammen reist! Wenn Ihr also wollt, so trennen sich unsere Wege hier."
    Als Edro Lakyr ansehen wollte, wich dieser seinen Blicken aus. Ein tiefer Ausdruck von Schmerz stand nun

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