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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Kraft, vielleicht hatte er aber auch die Schriften des Mkon Yuluri nicht genau genug studiert und irgendeine Klausel übersehen - nun, es war auch egal. Panikerfüllt rannte er nun aus dem Dunklen Schloss. Er rannte um sein Leben, denn er wusste, dass Retned keine Gnade kannte. Er hatte gerade das Tor zur Außenwelt erreicht, da begann die Luft vor ihm zu flimmern und das Lichtwesen, das Retned war erschien.
    "Diesmal entkommst du mir nicht, elender Schurke." Grimmon sagte nichts. Er wusste, dass sein Ende gekommen war. Aber Grimmon wusste auch, dass Retned nicht mehr viel Zeit haben würde, seinen Triumph über ihn auszukosten. Diese Welt starb - und mit ihr starben auch ihre Götter. Er blickte also furchtlos auf das blauweiße Lichtwesen. Nein, nun gab es kein Entkommen mehr. Nur noch ein Wunder konnte ihn retten. Und an Wunder glaubte Grimmon nicht. Ein weiteres Mal versuchte er, den Zauberbann des Mkon Yuluri über seine bleichen Lippen zu bringen. Aber sein Mund versagte ihm den Dienst. Er brachte es einfach nicht fertig. Verdammt, er hätte die alten Bücher von Zauberei und Magie genauer studieren müssen. Aber jetzt war keine Zeit für Selbstvorwürfe. Aber da stieß das blauweiße Lichtwesen, das Retned war, plötzlich ein wildes Stöhnen aus. Grimmon erschrak. Was mochte das zu bedeuten haben? Vor des Diebes Augen verschwand Retned dann. Wie angewurzelt stand Grimmon da und starrte an den Ort, wo sich noch vor wenigen Augenblicken der Gott von Bedin befunden hatte. War dies ein erstes Anzeichen für den bevorstehenden Tod des schrecklichen Retned? Diese Welt starb und mit ihr würden auch ihre Götter sterben. Ja, es konnte sich in der Tat um einen Schwächeanfall Retneds gehandelt haben. Aber Grimmon blieb keine Zeit mehr zum überlegen! Er musste so schnell wie möglich die Stadt verlassen! Der wahnsinnige Retned hatte ihm furchtbare Rache versprochen und er würde sein Versprechen ganz gewiss auch halten, wenn er sich noch lange hier aufhielt. Er stürmte also auf das riesenhafte Stahltor zu,welches Bedin von der Außenwelt trennte. Seine dürren Finger suchten in seiner Tasche nach dem Schlüssel. Zitternd holte er einen kleinen Würfel hervor. Mit diesem berührte er den harten Stahl des Tores, woraufhin es sich selbsttätig öffnete. Eine Gruppe von vier Männern stand davor im Nebel. Grimmon hätte vor Schreck beinahe den Schlüssel fallengelassen. Die Fremden konnten ihn nicht sehen. Etwas zögernd traten sie ein und der unsichtbare Dieb von Bedin fragte sich, wer sie wohl sein mochten. Aber er hatte keine Zeit, sich weiter um sie zu kümmern. Er hastete in die Wildnis des blauen Nebels und als er sich ein letztesmal zu den Fremden umdrehte, sah er nur noch, wie sich das schwere und unüberwindbar scheinende Stahltor von Bedin hinter den Eindringlingen schloss. Sie sahen nicht wie Wesen dieser Welt aus, aber was hatte das schon zu sagen? In dieser Zeit wandelten viele merkwürdige Gestalten über die Welt. Ein letztesmal sah Grimmon zu der düsteren Kuppelstadt hinüber. Oh ja! Er wusste schon jetzt, dass er sehr bald hier wieder auftauchen wurde! Es würde nicht mehr lange dauern, bis der Tag kam, an dem er Retned dem Schrecklichen die Maschine stehlen würde, die den Abgrund zwischen den Welten zu überbrücken vermochte.

    *

    Lakyr schauderte, als er die düsteren Ruinen sah, die vor ihnen lagen. Sanft streichelte seine Hand den Nacken der zweiköpfigen Katze.
    "Mir will es so scheinen, als habe Trucad von Dralk tatsächlich recht. Diese Welt stirbt", brummte Gialbeth, der neben ihm stand.
    "Diese Ruinen müssen einst eine Stadt gewesen sein. Es ist nicht mehr viel von ihr übrig", bemerkte Lakyr.
    "Aber vielleicht gibt es hier etwas zu Essen und zu Trinken", meinte der Zwerg, dessen Zauberkräfte in dieser Welt aus unbekannten Gründen unwirksam waren.
    "Hoffen wir`s!", knurrte der Mann aus Thorkyr. Sie stiegen den Hang hinab und erreichten die Ruinenstadt. Der blaue Nebel ließ selbst die natürlichsten Dinge in einem gespenstischen Licht erscheinen. Lakyr spürte die Unruhe der Katze auf seinem Arm. Auch ihr schien dieser Ort nicht zu gefallen. Irgendwo schrie jemand einen heiseren Schrei. Es war nicht zu erkennen, ob er von einem Tier oder einem Menschen ausgestoßen worden war.
    "Es scheint noch Leben hier zu geben", stellte Lakyr sachlich fest. Gialbeth jedoch griff sofort zu seinem Schwert. Sie kehrten dann in ein Haus ein, das früher einmal wahrscheinlich eine Taverne gewesen war. Doch

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