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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die Tage dieser von blauen Nebelschwaden vergifteten Welt gezählt waren, und in nicht allzu weiter Ferne der Tag kommen würde, an dem sich der blaue Nebel durch die steinerne Kuppel fraß und Bedin ein Ende machen würde. Wie sollte Grimmon je seinen Reichtum genießen können? Was waren Geld und Edelsteine schon auf einer Welt wert, die dem Untergang geweiht war? Nichts!, wurde es Grimmon klar. Nichts! Gar nichts! Er hatte all die Jahre umsonst gearbeitet! Oh nein, das durfte nicht wahr sein! Diese Welt durfte nicht sterben! Und er wollte auch nicht sterben! Er wollte leben und irgendwann einmal seinen erstohlenen Reichtum auskosten! Deprimiert stellte der Unsichtbare sein Gewerbe ein und lebte von dem, was er sich zusammengestohlen hatte. Die meiste Zeit des Tages faulenzte er, aber dennoch war es für Grimmon keine schöne Zeit. Er dürstete danach, etwas zu tun! Nur mit Mühe gelang es ihm dann, von den Geldbörsen seiner Mitmenschen abzusehen. Es musste einen Weg geben, um diese Welt zu retten. Zumindest er selbst wollte gerettet werden. Da erfuhr Grimmon von Gerüchten, die besagten, dass Retned ein Gerät besitze, mit dem man den Abgrund zwischen den Welten überbrücken konnte. Das Herz des unsichtbaren Diebes füllte sich wieder mit Hoffnung. Dieses Gerät musste er in seinen Besitz bringen, das stand für ihn von Anfang an fest. Und so lief er unruhig hin und her und grübelte. Wenn er dieses Gerät in seinen Besitz bringen konnte, so vermochte er unter Umständen sogar, einen Teil seines Reichtums mitzunehmen, den er dann in einer anderen, jüngeren Welt genießen konnte. Tatendurstig rieb Grimmon sich die Hände. Es würde nicht das erstemal in seinem Leben sein, dass er sich aufmachte, um einen Gott zu bestehlen. Aber wo mochte Retned dieses wertvolle Gerät nur versteckt haben? Der Unsichtbare zermarterte sein Gehirn, aber er kam zu keinem Schluss. Diese Maschine konnte sich überall befinden. Bedin war groß und es wimmelte nur so von unterirdischen Gängen und geheimen Katakomben. Nein, es war sinnlos, nach der Maschine zu suchen. Ebenso gut hätte Grimmon die berühmte Stecknadel im Heuhaufen suchen können. Seine Chancen waren also gleich Null. Verdammt, aber die Maschine musste gefunden werden! Sie war der einzig gangbare Weg, um dem Untergang und dem Chaos zu entkommen. Er musste alles daran setzen, zu erfahren, wo Retned jene Maschine versteckt hielt. Die Bewohner von Bedin konnten ihm nur belangloses sagen, oder aber Dinge, die er bereits wusste. Außerdem widersprachen sich die Aussagen der Bedinesen untereinander stark. Die Tage verbrachte Grimmon jetzt meistens in der Nähe des Dunklen Schlosses, wie man Retneds Residenz hier allgemein zu nennen pflegte. Er hoffte darauf, irgendetwas erfahren zu können, was ihm vielleicht irgendwann nützlich sein konnte. Aber die meisten Tage stand er vergeblich auf dem großen Marktplatz vor dem Dunklen Schloss. Niemand wusste mehr, als die vielen Gerüchte, die der unsichtbare Dieb schon kannte. Nein, es gab keine andere Möglichkeit! Er musste in das Dunkle Schloss hinein, wenn er etwas erfahren wollte. Es war zwar lebensgefährlich, sich so nahe an Retned heranzuwagen, aber es gab keine Alternative. So machte Grimmon sich schließlich unsichtbar und ging, ohne irgendeine Vorsicht an den Tag zu legen, an den schwerbewaffneten Wächtern vorbei. Düstere Gänge lagen vor dem Unsichtbaren, aber Grimmon hatte keine Furcht. Schließlich kannte er das Dunkle Schloss ja schon von innen. Und er wusste auch, wo der Thronsaal des wahnsinnigen Gottes zu finden war. Schließlich hatte er ja aus diesem Thronsaal den Schlüssel für das Stahltor zur Außenwelt gestohlen. Ja, damals hätte er beinahe sein Leben verloren, denn Retned hatte ihn bemerkt - trotz seiner Unsichtbarkeit. Nur eine überstürzte Flucht aus Bedin hatte ihn vor dem sicheren Tode bewahrt. Eine Gruppe von Soldaten marschierte dem Dieb entgegen und dieser wich ihr aus. Sie zogen an ihm vorbei, ohne etwas zu bemerken. Gut so, dachte Grimmon. Er schlich die düsteren Gänge entlang. Sein Ziel war zunächst nicht der Thronsaal des schrecklichen Retned, sondern seine Bibliothek, in der sich die geheimen Zauberbücher vergangener Zeitalter nur so stapelten. Grimmon wusste von Grilujum Seonojim, seinem zauberkundigen Vater, dass es einen Zauber gab, mit dem man sogar Götter für kurze Zeit seinen Willen aufzuzwingen vermochte. Es war ein gewaltiger, gefährlicher Zauber, denn war seine Dauer zu Ende,

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