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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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auch sein mag! Er gehört zu mir!
    Immer wieder hämmerte er sich das ein.
    Hasse ihn nicht! Hasse dich selbst nicht!
    Er gehört zu dir!
    Er ist d e i n Schatten!
    Als sie an Deck kamen herrschte dort völliges Chaos.
    "Schon drei Mann sind über Bord!", hörten die beiden jemanden rufen.
    Edro suchte an der schwachen Reling halt, denn der Sturm schleuderte die LARA KARWING jetzt wie eine Nussschale hin und her.
    Es war fast so dunkel wie bei Nacht. Um sie herum herrschte ein Chaos aus gähnender Finsternis und schäumenden Wellen, welche das Schiff hin und her warfen.
    Irgendwo in dem ganzen Durcheinander ein Schrei. Irgendwo das Geräusch von berstendem Holz. Ein Balken flog durch die Gegend, ein Segel riss und mörderische Wellen ergossen sich auf dem Deck der LARA KARWING.
    "Es sieht böse aus!", brummte der Maskenträger, während er flach auf dem Boden lag.
    Immer wieder versuchte der seltsame Mann aufzustehen, aber jedesmal rutschte er auf den glatten, nassen Schiffsplanken aus.
    Ein heftiger Ruck durchlief das ganze Schiff und Edro wurde plötzlich von der Reling weg gegen die Aufbauten geschleudert. Verzweifelt versuchte der Dakorier Halt zu finden, aber noch ehe ein Augenblick vergangen war, wurde er wieder zurückgeworfen gegen die schwache Reling.
    Er hörte das Geräusch von berstendem Holz. Die Reling brach; Edro wäre um ein Haar in die tosenden Fluten geschleudert worden.
    Aber im letzten Moment fand er doch noch Halt.
    Mühsam richtete er sich auf und torkelte über das Deck.
    Er suchte den Maskenträger, aber er fand ihn nirgends.
    Er wurde gegen einen Mast geschleudert, aber er lief weiter.
    Da sah er plötzlich den Kapitän. Wild brüllte er Befehle an seine Matrosen, aber der Klang seiner angsterfüllten Stimme wurde vom Wind und dem Tosen der Wellen verschluckt.
    Und dann sah Edro, verzweifelt an den Mast geklammert, in die Finsternis, die das Schiff umgab.
    Seltsame, schwarze Gesichter waren da zu sehen. Gierige Gesichter. Die Gesichter von Dämonen!
    Ein seltsames Klagen und Weinen drang an des Dakoriers Ohr. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen, denn die Gesichter wurden nun deutlicher. Nicht länger waren sie schwarz und von Finsternis verschlungen. Sie waren jetzt ganz deutlich zu sehen. Und ihr Klagen und Jammern hallte schauerlich in seinen Ohren.
    Wie Messer fuhren ihm die Stimmen der seltsamen Geister um ihn herum in die Seele.
    "Hört auf!", rief er ihnen zu, aber sie hörten nicht auf. Nun erkannte er eines der vielen Gesichter.
    Es war Kirias Gesicht!
    "Kiria!", rief Edro und löste sich vom Mast. Er trat schwankend und unsicher an die Reling und starrte das Gesicht in der Finsternis an. Es weinte und schrie.
    Das Schreien und Weinen, das da an seine Ohren drang, sprach von größter Pein.
    "Kiria!", rief er nochmals, aber das Gesicht antwortete nicht.
    Ein schreckliches Geräusch durchschnitt dann plötzlich die Luft.
    Ein Mast brach und stürzte donnernd in die aufgewühlte See. Edro wurde über den Boden geschleudert.
    Und da erkannte er ein anderes der vielen weinenden Gesichter.
    Es war das schreckliche Gesicht Ychkrs, des Gottes, dem er so viel Schrecken und Pein zu verdanken hatte.
    Und nun war Ychkr es, der schrie, der sich vor Schmerzen wandt.
    Einen Augenblick lang spürte er Genugtuung darüber, aber dann änderten sich seine Gefühle.
    Es war ein seltsames Gefühl, welches nun in ihm aufkam. Er konnte es selbst nicht recht beschreiben.
    Edro wusste nur, dass es kein gutes Gefühl war.
    Die seltsamen Stimmen aus der Finsternis schrien jetzt nicht mehr länger wild durcheinander. Sie riefen Edros Namen. Ein kalter Schauer ließ den Dakorier frösteln.
    Jetzt brach der zweite Mast der LARA KARWING. Er stürzte direkt auf die Aufbauten des Schiffes und begrub sie unter sich.
    Das Schiff hatte inzwischen starke Schlagseite.
    "Irgendwo ist ein Leck", hörte Edro jemanden rufen, oder er meinte jemanden zu hören.
    Immer höher wurden die Wellen, immer undurchdringlicher die das Schiff umgebende Finsternis.
    "Das ist kein normaler Sturm!", wurde es Edro plötzlich klar. Der Wind war von einer beißenden Kälte.
    Edro wurde hin und her geschleudert. Schließlich landete er dann im eiskalten Wasser.
    Und dann fuhr ein schrecklicher, greller Blitz in die LARA KARWING. Schreie waren zu hören und dann das dumpfe Dröhnen des rollenden Donners. Das Schiff brach auseinander. Und die schreienden Dämonengesichter in der Finsternis lachten.
    Edro wusste nicht, wie er es geschafft

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