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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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des magischen Feuers, das jetzt in dieser Waffe wohnte und von dem es hieß, es könnte die Götter verschlingen?
    Ja, das muss es sein, dachte Mergun.
    Oder hatte vielleicht der geheimnisvolle Luun ihn mit einem Zauber vor dem Zugriff dieses Gottes bewahrt?
    Mergun wusste es nicht und jetzt war auch nicht die Zeit dazu, über diese Dinge nachzudenken. Er hatte kurz davor gestanden, ein willenloser Sklave zu werden, das Spielzeug eines grausamen Gottes. Und nun...
    Nun war er wieder Herr seiner eigenen Gedanken und seines Schwertarms.
    Am liebsten hätte Mergun die grünlich schimmernde Klinge in seinen Fäusten in den Leib Ahyrs gestoßen - so wie der Wanderer es ursprünglich vorgehabt hatte.
    Die Mordlust und das Bedürfnis, diese menschenverachtende Kreatur zu bestrafen, waren fast übermächtig. Aber er beherrschte sich.
    Nein, dachte er und glaubte dabei fast die Stimme des grauen Luun in seinen Inneren widerhallen zu hören, wähle nicht den einfachsten Weg, sondern zähme dich. Was nützt es, wenn nur dieser Götze vom Antlitz der Erde getilgt ist und seinem Blut liegt, so wie zuvor seine unzähligen Opfer? Würdest du dich nicht unfreiwillig zu einem willfährigen Diener Taykors machen, der sich in seiner Bösartigkeit nicht von Ahyr unterscheidet?
    Ahyr wich ein Stück vor Mergun zurück.
    Seine Augen blitzten.
    Ein ängstliches Flackern, völlig untypisch für diesen Gott der Grausamkeit...
    Angst!, erkannte Mergun. Ja, jetzt spürst du sie! Wie lange ist es schon her, dass du sie das letzte Mal empfunden hast? Wie lange ist es her, dass jemand wagte, dir die Stirn zu bieten?
    Ahyr fletschte die Zähne wie ein Raubtier.
    „Ergreift ihn!“, rief der grausame Gott seinen Soldaten zu und sofort eilten einige von ihnen herbei. Das grünlich schimmernde Schwert surrte durch die Luft und hielt die seelenlosen Sklaven Ahyrs auf Distanz.
    „Halt!“, donnerte da des Wanderers Stimme. „Wenn ich getötet werde, kannst du diesen Krieg nicht gewinnen, Ahyr! Das bedenke, bevor du deine Knechte auf mich hetzt!“
    Gerade wollten die Soldaten des zornigen Gottes Mergun erneut angreifen, da gebot ihnen ihr Herr abermals Einhalt.
    „Was sagst du da, Sterblicher?“, fragte Ahyr und Mergun meinte, Unsicherheit in seiner Stimme zu hören.
    Mergun erklärte: „Ich weiß etwas, was für dich von größter Wichtigkeit ist!“
    Ahyr lachte dröhnend.
    „Ach, ja?“, fragte er dann spöttisch.
    „Ich weiß, wo sich Taykors Heerlager befindet!“ Mit Befriedigung registrierte Mergun das Erstaunen im Gesicht des Gottes. Er sah, wie sich Ahyrs Faust fester um den Griff seiner monströsen Streitaxt klammerte.
    „Wo ist es, Sterblicher?“, fragte er.
    Mergun lächelte dünn.
    „Wir werden einen Handel machen!“
    Ahyrs Augen leuchteten jetzt gefährlich. Eine Veränderung ging im Gesicht des Gottes vor sich und Mergun erkannte, dass er behutsamer vorgehen musste.
    „Ich bin nicht gewohnt, dass man mit mir schachert!“, donnerte Ahyr. „Antworte also, oder ich bringe dich eigenhändig um!“
    „Bedenke, was du sagst, Ahyr!“ Mergun betrachtete sein Gegenüber abschätzend. „Wir werden ein Abkommen schließen! Ich werde dich zu Taykors Heerlager führen und du versprichst mir, ihn endgültig zu vernichten. Nicht nur seine Heerscharen, sondern ihn selbst! Verstehst du mich?“
    Ahyrs Züge entspannten sich etwas. Dann lachte er dröhnend.
    „Ja, ich verstehe dich, Sterblicher“, erklärte er schließlich. „Es ist ein gutes Abkommen. Aber sage mir jetzt noch, was für ein Interesse du an Taykors Tod hast, Sterblicher!“
    „Das ist meine Angelegenheit.“
    „Nun denn...“ Ahyr reichte Mergun die Hand und dieser nahm sie. „Hiermit ist unser Bund besiegelt!“, brummte der Gott. Mergun hob die Augenbrauen. „Ich hoffe, dass du ein Gott bist, der seine Abmachungen einhält!“
    Ahyr lachte.
    „Diese Abmachung halte ich mit Vergnügen ein! Oh, Taykor wird sich wundern! Sein Blut wird dieses Land tränken!“ Ahyr klopfte Mergun freundschaftlich auf die Schulter. „Du bist mein Freund, Sterblicher! Und ich hätte dich beinahe getötet!“
    Er lachte dröhnend.
    Nein, dachte Mergun, du hättest mich nicht beinahe getötet; dazu fehlt dir die Kraft und das weißt du genau. Wahrscheinlich denkst du bereits darüber nach, wie du mich nach Taykors Ende doch noch vernichten kannst!
    In diesem Augenblick wurde gerade das zweite Kreuz aufgerichtet. Aber in der Frau, die dort mit auf den Wangen hängenden Augen hing, war

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