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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sich schon die ganze Zeit über davor gefürchtet hatte, Taykor von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen.
    Dann schließlich war es soweit und sie erreichten das riesige Lager ihres Gottes.
    Es war eine ganze Stadt aus Zelten und das größte dieser Zelte gehörte Taykor selbst.
    Davor stand ein riesiges, sechsbeiniges Pferd.
    Ovamnus und Thiro waren aus den Sätteln gestiegen und auf das große Zelt zugegangen.
    Zwei kräftige Wächter standen am Eingang und die beiden Könige machten vor ihnen halt.
    Da ging der Vorhang, der den Eingang verschloss, zur Seite und eine hünenhafte Gestalt trat heraus. Es gab keinen Zweifel, sie standen vor ihrem Gott.
    „Ich habe Euch erwartet“, sagte Taykor ruhig. Aber trotz allem waren seine Worte wie das drohende Grollen des Donners gefährlich, unheimlich und lediglich eine Vorahnung.
    Sein ganzer Körper schien eine einzige Drohung: seine vier, mit je zwei Händen ausgestatteten, baumdicken Arme, seine beiden spitzen Hörner.
    Und seine Augen.
    Es waren gewalttätige Augen, in denen Wahnsinn leuchtete.
    Den beiden Königen kam es so vor, als versengten ihnen diese furchtbaren Augen die Seele.
    „Übermorgen brechen wir auf, um endgültig mit Ahyr abzurechnen! Nicht länger wird dieser grausame Gott unsere Welt peinigen! Wir werden ihm den Garaus machen! Haltet Euch also mit Euren Männern bereit! Die große Stunde ist nahe!“
    Sie fühlten sich seltsam ausgelaugt.
    In ihnen war nichts mehr - nur Leere.

ZWEITES BUCH: ZWEI GÖTTER

    „Zwei Götter - so grausam wie die finstersten Kreaturen der Hölle: Das waren Ahyr und Taykor. Doch sie sollten ihren Meister in einem Sterblichen finden, der sie an Grausamkeit übertraf! Die Rede ist von Mergun, dem Herrn des magischen Feuers...“

    DIE CHRONIK DER VERDAMMTEN

    „Mergun suchte das Land der Seelen, auch unter dem Namen Dhum bekannt. Ein Land der erfüllten Träume und wahr gewordenen Sehnsüchte. Nur von wenigen wurde sein Boden betreten. Und für diese wenigen wurde es häufig zu einem Ort ungeahnter Schrecken.
    Mergun aber unterschied sich von anderen, die dieses Land suchten. Zumindest zeitweise gab er sein Ziel auf. Darin lag ein Teil seiner Tragik.“

    DAS BUCH DER GÖTTER

    Ahyr hatte Mergun ein Pferd gegeben, auf das selbst hohe Adelige hätten stolz sein können.
    Aber Mergun war kein Adeliger.
    Mergun war ein Barbar, der das geheime Zauberwort des magischen Feuers kannte, welches im Tal von Grijang wohnte.
    Er würde es sein, der Ahyr und Taykor in ihr Verderben stürzte.
    Mergun ritt an der Spitze eines langen, grauenerregenden Zuges. Direkt hinter ihm befand sich Ahyr selbst in seinem von zweiköpfigen Löwen gezogenen Wagen. In seinen dämonisch leuchtenden, von dem Wahnsinn des Krieges kündenden drei Augen bemerkte Mergun Ungeduld. Ahyr schien es kaum noch abwarten zu können, seinen ärgsten Feind Taykor endlich vor die Klinge zu bekommen.
    Hinter dem Gott liefen die Seelenlosen. Ahyr selbst hatte sie Mergun gegenüber als solche bezeichnet.
    Mergun vermied es, sie anzusehen. In ihren Augen war nichts. Sie waren leer und völlig ausdruckslos.
    Nicht selten erfasste Mergun Mitleid mit diesen armen Wesen.
    Sie würden sterben, das wusste er. Wenn nicht in der großen Schlacht gegen Taykor, dann später...
    Es dämmerte. Ein grauer Schleier legte sich sanft und fast unmerklich über das Land.
    „Ist es noch weit?“, maulte Ahyr.
    Mergun verneinte.
    „Es wird dunkel“, erklärte der Gott und deutete zum Himmel.
    „Es ist besser, wenn der Angriff im Dunkeln stattfindet. Taykors Streitmacht ist uns zahlenmäßig weit überlegen. Ich habe sie gesehen. Aber wenn wir ihn überraschen.“
    Ahyr wurde misstrauisch.
    „Das sagst du mir jetzt zum erstenmal!“ Ahyr sah in seiner jetzigen Verfassung äußerst gefährlich aus. Er war eine einzige Drohung.
    „Ihr habt mich nie danach gefragt!“
    Wut kam in dem Gott auf, aber Mergun fürchtete sich nicht.
    „Du willst meine Armee und mich in eine Falle locken, hab' ich recht? So ist es doch, nicht wahr? Du bist ein gemeiner Verräter!“ Ahyrs Hand glitt zu seiner fürchterlichen Streitaxt. Wie viele Schädel sie wohl schon gespalten haben mochte?
    „Ihr täuscht Euch in mir!“
    „Um das wie vielfache ist Taykor uns überlegen?“
    Mergun zuckte mit den Schultern.
    „Das ist schwer zu sagen. Aber wir werden dennoch siegen, glaubt mir!“
    „Siegen? Wie denn? Das sind doch nur alles schöne Worte!“
    Mit einem gewaltigen Ruck stoppte Ahyr seinen

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