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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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unvorsichtig, Mein König!"
    "Ich weiß nicht warum. Ich kann es nicht erklären, aber ich traue diesem seltsamen Fremden... Vielleicht ist es diese seltsame Kraft, die er ausströmt..."
    Dann wandte sich Kryll an den Namenlosen. "Wie weit müssen wir noch reiten, mein Freund?"
    Er nennt ihn 'Freund'! durchfuhr es Lorson.
    Langsam wandte sich die finstere Gestalt des Namenlosen herum.
    "Es ist nicht mehr weit, Kryll. Wir sind bald dort."
    Kryll stellte sich breitbeinig und verschränkten Armen vor dem Namenlosen auf.
    "Lorson meint, daß dies alles vielleicht eine Falle sein könnte!" stellte der König dann in herausforderender Weise fest.
    Der Namenlose wandte sich an Lorson.
    Im Gesicht des Soldaten zeigte sich deutliches Unbehagen. Mit ausgestreckter Hand deutete er auf die Kapuze des Namenlosen.
    "Zum Beispiel hat noch keiner von uns dein Gesicht gesehen! Das ist verdächtig! Warum willst du unerkannt bleiben, Fremder? Warum sagst du uns nicht deinen Namen?"
    "Ich besitze keinen Namen!" wiederholte der Fremde. Seine Stimme war ruhig und doch schien ihr Klang eine leise Drohung zu enthalten...
    In Lorsons Tonfall hingegen mischte sich nun eine deutliche Spur von Furcht.
    "Zeige dich, Mann aus dem Schattenland! Leg' deine Kapuze zurück, damit wir dich erkennen können!"
    Der Namenlose schwieg eine Weile.
    Dann tastete er mit seinen dürren, unwahrscheinlich langen Fingern nach dem Saum der Kapuze.
    Mit einer schnellen Bewegung legte er sie dann zurück.
    Entsetzt und fast starr vor Schrecken sahen Kryll, Norjan und Lorson auf den Namenlosen.
    Der Fremde besaß kein Gesicht.
    Sein Kopf war eine einzige schwarze Kugel, die metallisch glänzte.
    "War es das, was du sehen wolltest, Lorson?" erkundigte sich nun der Namenlose mit fast flüsternder Stimme.
    Vorsichtig legte er dann die Kapuze wieder über die Kugel, die sein Kopf war.
    "So sehen also die Menschen des Schattenlandes aus!" stellte Norjan fest.
    Der Namenlose gab darauf keine Erwiderung.
    Er wandte sich ab.
    "Gut!" sagte Lorson. "Wir haben sein wahres Gesicht gesehen - das vielleicht auch nichts weiter, als eine geschickte Maske ist. Aber sagt das schon irgend etwas über seine Loyalität aus?"
    Er wechselte einen kurzen Blick mit Norjan und wandte sich dann an Kryll. Der junge König spürte, daß zwischen den beiden Männern eine Art stillschweigender Einigkeit herrschte.
    "Wie wollen wir wissen, ob uns der Namenlose nicht doch in eine Falle führt, anstatt zu diesem Tarak!" sagte Lorson dann.
    Norjan studierte indessen Krylls Züge.
    Er glaubt an diesen mystischen Unsinn! durchfuhr es ihn dann.
    Der Namenlose wandte den Kopf ein wenig in Richtung des Königs. Aber die Worte, die dann über seine Lippen kamen, waren ebenso an die beiden anderen Männer gerichtet.
    "Vertrauen wir einander, so werdet ihr die mächtigsten Männer dieser Welt! Mißtraut ihr mir aber, so wird Taraks Rache furchtbar sein!"
    Die Worte des Namenlosen hatten in Krylls Ohren einen seltsamen Klang.
    "Also gut!" meinte Norjan. "Reiten wir weiter! Reiten wir weiter; sehen wir, was hinter diesem ganzen Gerede steckt!"
    Die Stimme des Namenlosen war kaum mehr als ein gefährliches Zischen, als er antwortete: "Du wirst noch sehen, wie groß Taraks Macht ist! Und dann wird es dir nicht mehr einfallen, so zu reden! Noch vor Einbruch der Nacht wirst du deine abfälligen Worte zurücknehmen, das prophezeie ich dir!"
    Eine unheilschwangere, spannungsgeladene Stimmung schien die Luft zwischemn ihnen erfaßt zu haben und förmlich zum Vibrieren zu bringen.
    "Große Worte!" stellte Norjan fest. Seine Lippen verzogen sich zu einem fast spöttischen Lächeln. Ich muß verhindern, daß sie ernstlich aneinandergeraten! wurde es Kryll in diesem Moment klar. Zu einer Auseinandersetzung durfte es auf keinen Fall kommen...
    "Ihr werdet mir und Tarak noch dankbar sein!" Die Stimme des Namenlosen verriet eine schier grenzenlose Selbstsicherheit.
    "Reiten wir endlich weiter!" rief Kryll hastig.
    Norjan nickte.
    "Wie Ihr meint, mein König!"
    Er mißtraut sogar mir! dachte Kryll, als er sich wieder in den Sattel schwang. Die anderen folgten dem Beispiel des Königs, wenn auch zunächst etwas zögernd.
    Kryll, hörte, wie Lorson leise vor sich hin fluchte.
    "Wir sollten dem Namenlosen eine Chance geben", sagte Kryll zu ihm gewandt.
    Lorson nickte düster.
    "Auch ich habe Euch gewarnt, mein König!"
    Er war seinem König ein loyaler Gefolgsmann, ebenso wie Norjan. Aber für beide galt, daß sie im Augenblick

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