Elben Drachen Schatten
Ihr!"
"Ich werde einen guten Preis zahlen!"
"Er ist unverkäuflich!"
"Wie wollt Ihr mir dann helfen, Fremder?"
"Seht her!"
Kryll deutete auf die steinerne Wand des Thronsaals. Langsam erwachte der Stein zum Leben fremdartige Tiermenschen begannen sich aus ihm zu formen, während der Kaiser und sein Gefolge wie erstarrt zur Wand blickten.
Die Dämonen aus dem Stein stapften nun mit dumpfen Tritten auf den Kaiser zu.
Die Wachsoldaten stellten sich mit ihren Lanzen vor den Herrscher, aber ehe sie sich versahen, verwandelten ihre Lanzen sich in Schlangen. Erschrocken ließen sie die glutäugigen Untiere zu Boden fallen, die sich daraufhin kriechend und zischend über den kalten Steinfußboden des Saales bewegten.
Der Kaiser zog instinktiv das kurze Zierschwert, daß er an der Seite trug.
Doch kaum hatte er die Waffe gezogen, da wurde aus ihr ein schleimiger Salamander, den der Herrscher von Lukkare dann mit einem Aufschrei von sich warf.
"Tharson!" rief er und in seiner Stimme klang das blanke Entsetzen mit. Seine fetten Hände zitterten leicht. Schweiß perlte ihm über die Stirn. "Tharson!" rief er nocheinmal.
Kryll warf ihm einen triumphierenden Blick zu.
Der Kaiser war außer sich. Er schien zu begreifen, daß er in eine furchtbare Falle gegangen war und ihm jetzt niemand mehr zu helfen vermochte. Seine Wachen stoben in heilloser Flucht auseinander. "Hört auf mit Eurer Magie!" rief der Kaiser in höchster Not.
Die letzten Wachen, die noch nicht geflüchtet waren, verwandelten sich nun einer nach dem anderen ebenfalls in Tiermenschen.
Der Kaiser stand mit offenem Mund da.
Er schluckte.
"Was wollt Ihr, Tharson?" rief er dann.
"Ich will Euren Spiegel!" rief Kryll dem zu Tode geängstigen Kaiser zu.
Und dann waren die Steindämonen zu dem dicken Mann getreten und hatten ihm den Spiegel von Uz entrissen, um ihn wenige Augenblicke später an Kryll zu übergeben.
"Das wirst du noch bereuen!" zischte der Kaiser, der Kryll mit einem giftigen Blick bedachte, während er zurück in seinen Thron sank. Ohnmächtge Wut hatte ihn gepackt. Aber es gab nichts, was er jetzt tun konnte.
Kryll zuckte nur mit den Schultern, während er in den Spiegel von Uz blickte.
Ein Lächeln ging über sein Gesicht.
"Gehen wir!" befahl er dann.
*
Eilig verließen sie die Rssidenz des Kaisers von Lukkare, während die steinernen Dämonen, die der Ring gerufen hatte, sie begleiteten und schützten.
Nirgendwo wagte es jemand, sich ihnen in den Weg zu stellen und so erreichten sie schließlich die GEEDRA.
Nun erst lösten sich die Steindämonen in nichts auf. Sie hatten ihre Aufgabe erfüllt, aber sobald ihre Anwesenheit wieder notwenig sein würde, würde der Ring sie zurückrufen.
"Wir legen ab!" wandte sich Kryll an Olkyr.
Die GEEDRA segelte auf das Meer hinaus und der König hielt triumphierend den Spiegel in der Rechten.
"Das war leichter, als ich dachte!" bekannte Norjan.
"Es ist noch nicht alles überstanden", erklärte da der der Namenlose. Norjan blickte den Mann aus dem Schattenland erstaunt an.
"Was meinst du damit, Namenloser?"
"Es wird noch einige Kämpfe zu bestehen geben. Oder glaubt ihr beide vielleicht, daß die Lukkareaner uns kampflos werden ziehen lassen?"
"Sie werden uns nicht verfolgen!" sagte Kryll fest. "Ich habe dem Kaiser meine Macht gezeigt - und ich bin mir sicher, daß er mich jetzt mehr fürchtet, als den Tod!"
"Wähne dich nicht in Sicherheit!" warnte der Namenlose.
Kryll zuckte gleichgültig mit den Schultern.
Unterdessen verschwanden die Türme von Ragal am Horizont. Die Stunden gingen dahin.
Kryll blickte in den Spiegel von Uz.
Der matte Glanz des Glases verflüchtigte sich und Kryll sah jetzt nicht sein Spiegelbild, sondern Bilder. Bilder von riesigen Flotten der Skölden, Badsoler und Zarounesen.
"Zur Zeit beginnt der Angriff auf Uz!" flüsterte eine Stimme, die offenbar aus dem Spiegel kam.
Kryll war fasziniert.
Er sah im Spiegel, wie die Invasoren an Land gingen und die Verteidiger von Uz niederzukämpfen.
Sturmleitern wurden gegen die Stadtmauern gelehnt und ganze Trupps von sköldischen Kriegern überwanden die Befestigungsmauern.
Das Schicksal von Uz schien besiegelt.
3.
DIE EISMENSCHEN
"Wir haben den Ring und den Spiegel! Jetzt kann das Tor zwischen dieser Welt und dem Schattenland errichtet werden!" verkündete Kryll.
Die GEEDRA hatte inzwischen schon wieder die garamitische Küste erreicht. Von dem inzwischen im Süden mit furchtbarer Wut tobenden Krieg war in
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