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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Er ernahm höhnisches Gelächter im Hintergrund.
    Ein Fauchen ging von der Eisspinne aus. Ihr eisiger Atem ließ den Namenlosen frösteln.
    Mit der Axt in der Hand stand er da und war bereit, seine Gegnerin zu empfangen.
    Vorsichtig wälzte sich die Eisspinne auf ihren neun Beinen vorwärts. Einen Moment lang belauerten sie beide sich abwartend, dann kam die Eispinne mit einem plötzlichen Satz herangeschnellt.
    Mit einem ihrer neun Beine schlug sie auf den Namenlosen ein. Als dieser den Schlag mit seiner Axt abwehren wollte, bemerkte er, daß die Beine dieser Kreatur mühelos dem Zauberstrahl seiner Axt standhielten.
    Der Namenlose konnte nichts weiter tun, als im letzten Moment auszuweichen.
    Eine Aura eisiger Kälte umgab dieses monströse Geschöpf.
    Der Namenlose ging nun zur verzweifelten Offensive über und versuchte mit seiner Axt nach dem Bein des Untiers zu schlagen.
    Aber er traf es nicht.
    Die Kreatur war geschickt und mit überraschender Schnellig- keit ausgewichen.
    Der Namenlose fluchte lauthals.
    Doch noch ehe er seine Kräfte zu einem erneuten Angriff sammeln konnte, hatten ihn zwei Beine der Eisspinne gepackt und hochgehoben.
    Noch ehe der Namenlose etwas tun konnte, landete er mit einem Schrei im Wasser. Die Wellen schlugen über seinem Metallkopf zusammen.

    4. GEFANGEN IN DER EISFESTUNG
    Kryll erwachte.
    Er zitterte vor Kälte und zog sich fröstelnd den Umhang enger um die Schultern. Dann tastete er nach seinem Schwert, aber es war nicht mehr da. Und auch der Spiegel von Uz, den er hinter dem Gürtel getragen hatte, war ihm abgenommen worden. Der Ring allerdings befand sich nach wie vor an seiner Hand, was Kryll etwas aufatmen ließ.
    Es kam ihm so vor, als ströme etwas Wärme von dem Ring durch seinen linken Arm und seinen ganzen Körper.
    Langsam entsann er sich wieder dessen, was geschehen war.
    Er war ein Gefangener der Eismenschen!
    Kryll erhob sich.
    Er befand sich in einem Raum, dessen Wände aus grauem Eis bestanden. Kryll bemerkte eine Tür und als er sie zu öffnen versuchte, stellte er fest, daß sie nicht verschlossen war. So trat er hinaus ins Freie und befand sich einen Augenblkick später an Deck eines Eisschiffes.
    Kryll blickte über das Meer, aber von GEEDRA war nichts mehr zu sehen.
    "Nun, wie geht es euch, Fremder?" fragte jetzt eine Stimme in praganischer Sprache.
    Kryll drehte sich herum und sah einen der Eisleute. Das konturenlose Gesicht wirkte wie tot. Eine eisige Kälte ging von der Gestalt aus.
    "Ich friere!" gab Kryll knapp zurück.
    Der Eismensch zuckte mit den Schultern.
    "Ich denke, daß wird sich kaum vermeiden lassen! Wie ist Euer Name?"
    "Tharson!" gab Kryll zur Antwort. Er hielt es für besser, nicht seinen wirklichen Namen zu benutzen.
    "Ich bin Na-Kleng, der Kommandant dieser Flotte.
    "Weshalb wurde mein Schiff überfallen?"
    "Dazu kommen wir später, Tharson."
    "Und was wird mit mir geschehen?"
    "Ihr werdet nach Ghrangor gebracht."
    Kryll hatte schon von Ghrangor gehölrt. Es sollte eine Festung an der Küste des südlichen Eislandes sein. Mehr wußte er nicht.
    "Wo befinden wir uns?" fragte Kryll.
    Na-Kleng hob ein wenig den Kopf, aber in seinem ausdrucks- losen Gesicht war keinerlei Regung zu sehen.
    "Südlich von Sköldhaven."
    Kryll erschrak.
    War er tatsächlich so lange ohne Bewußtsein gewesen? Oder waren die Eisschiffe von derart unglaublicher Schnelligkeit?
    Der König der Praganier wandte sich ab und betrat wieder die eisige Kajüte.
    Er ob nachdenklich die Hand und betrachtete den Ring von Kuldan.
    "Warum haben die Eismenschen mich entführt?" fragte er.
    "Ich weiß es nicht!" gab der Ring zurück.
    "Aber..."
    "Du vergißt, daß ich nur Macht, aber nicht Wissen besitze. Das Wissen gehört dem Spiegel.."
    "Du weißt also nichts über diese Dinge?"
    "So ist es."
    Kryll nickte resigniert.
    Er mußte den Spiegel zurückgewinnen - aber wer konnte wissen, was die Eisleute mit ihm gemacht hatten? Vielleicht hatten sie ihn aus Unwissenheit am Ende gar einfach ins Meer hinaus geschleudert oder in Scherben geschlagen.

    *
    In den nächsten Tagen wurde es für Kryll zur Gewißheit, daß er nicht von Na-Klengs Eisschiff würde fliehen können.
    Sie mußten jetzt schon sehr weit im Süden sein - vermutlich hatten sie bereits Dalara, die Insel der Koroi, passiert.
    Die Eisleute gaben Kryll kalten Fisch zu essen, den sie frisch aus dem eisigen Meer fingen. Wovon sie sich die Eisleute selbst ernährten, erfuhr Kryll nicht.
    Jetzt konnte man oft die wandernden

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