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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Gänze aus grau- weißem Eis. Kryll wurde gefesselt und auf eines dieser Reittiere gesetzt.
    Auch die Eisleute bestiegen nun ihre fremdartigen Pferde. Wenig später preschten mehrere Dutzend Reiter über den Burghof in Richtung eines hinteren Nebentors von Ghrangor.
    Kryll sah eine wilde Horde von Kriegern über den Burghof stürmen und auf die Eismenschen einschlagen. Er glaubte, seinen Augen kaum zu trauen!
    Er kannte jeden Einzelnen dieser Angreifer! Kryll sah den Namenlosen, der seine blutrot schimmernde Streitaxt kreisen ließ, er sah Kraynar, den Steuermann der GEEDRA, neben ihm Norjan und Olkyr...
    Aber in den Gesichtern dieser Männer brannte ein unheimliches Feuer. Grün leuchtete es aus ihren Augen heraus und Kryll erschrak.
    Was war nur mit ihnen geschehen?
    Doch er hatte nicht genügend Zeit, weiter darüber nachzudenken. Ein Tor öffnete sich vor der Reitergruppe und Ragmul Khyesson ritt mit dem Rest seiner Leute und seinem Gefangenen hinaus in die endlose Eiswüste.
    Für einen Moment hatte Kryll die Gelegenheit, zurück zu blicken.
    Er sah eine Gruppe von Gestalten, die über das Eis rannten. An ihrer Spitze war der Namenlose. Das rötliche Leuchten seiner Streitaxt hob sich gut sichtbar gegen das monotone Grauweiß der Umgebung ab.
    Aber die Verfolger hatten kaum eine Chance, die schnellen Eispferde jemals einzuholen.

    *
    Ein schneidend kalter Wind pfiff über die endlosen Weiten des Eislandes. Es war nicht von Bedeutung, in welche Richtung man den Blick richtete: Der Horizont sah überall gleich aus.
    Aber die Eisleute schienen die bemerkenswerte Fähigkeit zu besitzen, sich in dieser Ödlandschaft orientieren zu können.
    Kryll fragte sich mehr als einmal, ob Ragmul Khyesson überhaupt ein Ziel besaß, oder ob er ohne große Überlegungen wahllos seinen Weg gewählt hatte, um den Angreifern zu entkommen.
    Schnefall hatte eingesetzt.
    Der eisige Wind trieb indessen die Flocken in hohen Wirbeln vor sich her.
    In der Ferne konnte Kryll jetzt etwas Dunkles erkennen - einem Turm nicht unähnlich.
    Als die Reitergruppe sich weiter näherte, sah Kryll, daß es sich tatsächlich um einen Turm handelte. Er war pechschwarz und hob sich daher gut gegen seine Umgebung ab.
    Nach einer Weile hatten sie das einsam in der Ödnis stehende Gebäude schließlich erreicht. Ragmul Khyesson gab das Zeichen zum Absitzen und wenig später wurde Kryll von seinem Reittier heruntergeholt.
    Zwei der Eiskrieger nahmen den Praganier in die Mitte und folgten Ragmul mit ihrem Gefangen, der inzwischen den Eingang des verwitterte Turmes erreicht hatte.
    Ragmul drückte gegen die Tür, die sich daraufhin öffnete.
    Der Eiskönig trat ein und die beiden Wächter packten Kryll an den Oberarmen und folgten ihm.
    Hinter ihnen fiel die Tür wie von selbst zurück ins Schloß.
    Finsternis erfüllte den Raum und das einzige, was Kryll in diesem Moment wahrnahm, war der Griff der beiden Eismenschen rechts und links von ihm. Eine unnatürliche Kälte ging von diesen Händen aus und ließ den König von Pragan frösteln.
    Dann wurde es plötzlich heller.
    Kryll sah eine Gestalt, in dessen Hand sich brennende Fackel befand.
    Der Körper dieses Wesens war der eines Menschen, aber der Kopf ähnelte stark dem einer Katze. Gelbe, gefährlich leuchtende Augen starrten Kryll unablässig an.
    "Was willst du von mir?" fragte die Gestalt mit fast flüsternder Stimme. "Brauchst du wieder die Dienste eines Magiers?"
    "Ich habe ein Problem, Yogaz!" erklärte Ragmul Khyesson.
    Yogaz entblößte seine Raubtierzähne.
    "Bin ich dazu da, deine Probleme zu lösen, Eiskönig?" zischte er. Yogaz' Stimme war kalt und berechnend.
    "Ich brauche deine Hilfe!"
    "Um was geht es?"
    Ragmul packte Kryll bei den Schultern und zerrte ihn vor den katzengesichtigen Mann. Schnell hatte er die Fesseln des Praganiers gelöst. Dann packte er Kryll am linken Handgelenk und deutete auf den Ring von Kuldan.
    Kryll wußte sofort, daß dieser Ring gleich im ersten Moment das interesse des Magiers geweckt hatte.
    "Kannst du ihm diesen Ring abnehmen, Yogaz?" fragte Ragmul.
    "Warum tust du dies nicht selbst?"
    "Es ist nicht so einfach, wie du vielleicht denkst!"
    Yogaz trat näher an Kryll heran und blickte dabei wie gebannt auf das im Schein der Fackel leuchtende Juwel des Ringes.
    "Dies ist kein gewöhnlicher Ring, nicht wahr? Es muß etwas besonderes an ihm sein, eine Gefahr vielleicht... Sonst würdest du ihn selbst von der Hand dieses Mannes nehmen!"
    Ragmul nickte.
    "Was ist nun?"

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