Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
meiner Abwesenheit irgendetwas besonderes?", fragte Kirad an Krune Drygvarrson gewandt.
    "Nein, nicht dass ich wüsste", erwiderte Krune.
    Kirad wandte den Kopf wieder in Richtung des Offiziers. Im besten Elbinga, das er aufzubieten hatte sagte er dann: "Ich bin Kirad Kiradssohn Elbenschlächter, der Kapitän dieses Schiffes. Was willst du von mir?"
    "An Bord deines Schiffes soll sich ein Mann befinden, der schwarze Magie angewandt hat."
    "Wer sagt so etwas?", fragte Kirad rau.
    "Dieser Mann ist bei seinem frevlerischen Tun gesehen worden", erklärte der Offizier. "Er wurde dabei beobachtet, wie er einen Bürger dieser Stadt mit einem Illusionszauber behexte, so dass er einen Kieselstein für eine Goldmünze hielt."
    Zauberer genossen in Elbenoi eigentlich großes Ansehen. Dies galt vor allem für jegliche Art von Zauberei, die mit der Heilkunst in Verbindung stand. Es war sogar schon berichtet worden, dass selbst Kalifen und Sultane sich für die Kunst der Magie interessierten. Es existierten sogar regelrechte Zauberschulen, deren Absolventen in Elbenoi eine Art Magiergilde bildeten. Es existierten sowohl rein weltliche Akademien wie etwa in Ne-jefen-Ef und Mokanesh und solche, die nur Priestern und Priesteranwärtern offen standen, wie etwa die Katatib Abu ed-Din in der weit südlich gelegenen Stadt Kuschan.
    Auf weitgehende Ablehnung stießen jedoch Dämonenbeschwörer. In manchen Teilen Elbenoi s war die Beschwörung von Dämonen sogar bei Todesstrafe verboten, ebenfalls wurde jegliche Form von Hexerei abgelehnt, die mit Scharlatanerie und Betrug zu tun hatte.
    Schwarze Magie jedoch, etwa die Anwendung des bösen Blicks, wurde hart bestraft.
    Das Ausstechen der Augen, das Herausschneiden der Zunge oder das öffentliche Auspeitschen waren noch die milderen Strafen gegen die Vertreter der schwarzen Magie, wo immer man sie in Elbenoi zu erkennen glaubte. Je nach dem wie groß die Bösartigkeit ihrer Zauberei vom Richter angesehen wurde, konnten sie auch durch Ertränken getötet werden. Manchmal fesselte und knebelte man sie im Sand der Wüste, wo sie dann bei lebendigem Leib verscharrt wurden.
    Das Feuer und damit der Tod durch Verbrennen wie er andernorts gerne gegen schwarze Magier eingesetzt wurde, galt in Elbenoi als ungeeignet dafür. Schließlich war es das heilige Element Aammmuts.
    Es durfte zwar im Kampf gegen Ouuuls Geschöpfe eingesetzt werden und jenen wurden die Schwarzmagier ja zugeordnet, aber gewöhnliche Sterbliche, die die Magier ja auch waren, wurden als zu bedeutungslos angesehen als dass das heilige Feuer gegen sie eingesetzt werden durfte.
    Der Offizier machte eine ausholende Handbewegung. Einer der Bewaffneten führte einen Jungen herbei. Es war jener verdreckte Straßenjunge, dem Kirad und An-Shar in Ahmad el-Auris Wohnung begegnet waren.
    Kirad wandte sich an An-Shar.
    "Offenbar hat er zugesehen", stellte er auf Orkisch fest.
    Der Junge rief aufgeregt etwas auf Elbenoidisch und deutete in An-Shars Richtung. Er konnte sich gar nicht beruhigen. Der Offizier machte eine ausholende Bewegung, woraufhin der Junge wieder fortgeführt wurde.
    "Dieser Mann da vorne ist es", erklärte er. "Er wurde von unserem Zeugen eindeutig identifiziert und ist damit hinreichend verdächtig, die schwarze Magie angewandt zu haben. Die Frage, ob er als Dämonenbeschwörer, Anwender des bösen Blicks oder als Scharlatan anzusehen ist, mögen andere entscheiden."
    An-Shar trat etwas vor. Er sprach jetzt leise und auf Orkisch, so dass die Elbenoiden von dem, was er sagte vermutlich nichts verstehen konnten.
    "Was wirst du jetzt tun, Kirad?", fragte er. "Mich an diese Provinzbeamten ausliefern, damit sie mich einkerkern, um mich dann auf irgendeine grausame Art und Weise hinzurichten? Dein Traum vom Reichtum wäre dann auf jeden Fall geplatzt, denn ohne mich kämst du niemals an das Gold heran, von dem ich gesprochen habe."
    "Du hättest dem verdammten Lotsen ja auch ein richtiges Goldstück geben können, dann hätten wir jetzt nicht diese Probleme", sagte Kirad düster.
    An-Shar zuckte die Achseln. "Woher nehmen, wenn nicht stehlen."
    "Jedenfalls weiß ich jetzt auch mit welch harter Währung, du vermutlich die Passage auf diesem klapperigen, bryséischen Segler bezahlt hast."
    Kirad wandte sich wieder an den Offizier und sprach Elbinga. "Mein Passagier bestreitet deine Vorwürfe entschieden", erklärte der Kapitän.
    Der Offizier hob die Augenbrauen.
    "Nun, das mag am nächsten Gerichtstag entschieden werden."
    "Und

Weitere Kostenlose Bücher