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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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des Gebäudes war besser erhalten. Die Mauern reichten teilweise noch bis zu zwei Metern in die Höhe. Allerdings gab es kein Dach mehr.
    Im hinteren Teil des Gebäudes war eine Steinstatue zu sehen, etwa eine Elle größer als selbst Fenror Egilson, der mit Abstand größte Mann unter den Orksn an Bord der ORKZAHN. Fenror überragte die anderen Mitglieder der Besatzung um mindestens eine Haupteslänge.
    Die Statur war aus einer Art rotem Sandstein. Sie wirkte weniger verwittert als die Gebäudereste um sie herum.
    Einen mit Schwert und Keule bewaffneten Krieger stellte diese Statue dar. Der Körper glich dem eines gewaltigen Mannes, wie man ihn gerade in den Ländern des Südens kaum je gesehen haben mochte. Der Kopf hingegen war der einer hundeartigen Kreatur. Nur dass sein Maul viel gewaltiger war als die Mäuler gewöhnlicher Hunde.
    An-Shar erstarrte, als er die aus Stein gehauene Figur sah.
    Die drei ihn begleitenden Orks hielten ebenfalls an.
    Sie blickten etwas verwirrt auf den Magier, dem sie gefolgt waren.
    "Was ist los?", fragte Kirad. "Hast du jetzt Furcht vor einem Steinbild?"
    "Sei still, Barbar!"
    "Ist nicht die Furcht vor Steinbildnissen ein Kennzeichen des Barbarentums? Dementsprechend wärst du - und nicht ich - der Barbar von uns beiden!"
    "Ich sagte, sei still, Kirad!"
    Die Statue begann sich zu bewegen. Zuerst war es kaum sichtbar. Das Schwert in der rechten Hand dieses grimmigen Steinkriegers veränderte seine Position um nicht mehr als eine Handbreit.
    "Bei Ork-Gott Elbenfolterer!", rief Trurbjjan Axtschwinger und fasste mit beiden Händen den Stil der gewaltigen Streitaxt, die er mit sich führte. "Was für eine Magie mag hier am Werk sein?"
    "Eine, die du nicht verstehst, Ork!", versetzte An-Shar mit düsterem Spott. Er deutete auf den langsam erwachenden Steinkrieger, der immer mehr von einer unheimlichen Art von Leben erfüllt wurde.
    Kirad zog sein Schwert.
    Fenror und Yggron folgten dem Beispiel ihres Kapitäns.
    "Raus mit der Sprache!", forderte Kirad dann. "Was geht hier vor sich!"
    An-Shar kicherte in sich hinein.
    Er schlug die Kapuze zurück. In der Rechten hielt er die Rolle der geheimen Worte fest umklammert.
    "Vor uns steht ein Incheper."
    "Ein was?", rief Kirad.
    "Das ist das tekemische Wort für Wandelstein."
    "Ich hoffe, du kennst ein magisches Mittel gegen diesen Koloss!"
    Der Steinkrieger setzte jetzt einen Schritt voran, öffnete leicht sein gewaltiges Hundemaul. Ein dumpfer Knurrlaut entrang sich diesem Schlund.
    "Siehst du die Schriftzeichen auf seiner Brust?", fragte An-Shar an Kirad gewandt.
    Kirad nickte.
    "Ich sehe sie."
    "Sie beschreiben die Aufgabe, die dieser Incheper hat. So ein Wandelstein wird sie auch nach Jahrhunderten noch zuverlässig erfüllen."
    "Und welche Aufgabe hat dieser Wandelstein?", fragte Kirad.
    "Er soll verhindern, dass irgendjemand die Zeichen auf dem Rücken dieses Kolosses liest."
    An-Shar verzog das Gesicht. "Die fehlenden Worte, die in meiner Schriftrolle erwähnt werden."
    "Ich verstehe. Dieser Incheper hat also die Aufgabe, sie vor dem Zugriff Unbefugter zu schützen. Und wer ist in seinen Augen ein Unbefugter?"
    "Ich fürchte, so ziemlich jeder."
    Mit einem Brülllaut stürzte der Incheper jetzt voran. Mit stampfenden Schritten kam er, nun zu vollem Leben erwacht, auf die kleine Gruppe zu.
    Der gewaltige Krieger, der soeben noch eine Steinstatue gewesen war, wirkte jetzt wie ein Lebewesen mit fester, körniger Haut, deren Struktur an rötlichen Sand erinnerte.
    Er ließ sein Schwert und seine Keule kreisen. Die Keule donnerte zu Boden.
    Thobjon Axtschwinger musste zur Seite springen. Er hieb auf den Arm des Inchepers ein. Alle Kraft legte der Orks in diesen Schlag, doch er prallte wirkungslos ab.
    Funken sprühten als das Metall die Außenhaut des Wandelsteins traf. Entgegen seiner optischen Erscheinung schien dieses Gebilde immer noch in seinem Innern aus Stein zu bestehen.
    Eine Lichterscheinung schlängelte sich am Stiel der Axt entlang.
    Magie, durchzuckte es Kirad. Auch hier musste Magie im Spiel sein. Irgendein finsterer Zauber, den sich die alten Tekemer ausgedacht hatten. Etwas, was ein einfacher Raubfahrer und Barbar wie Kirad Kiradssohn Elbenschlächter nicht so recht verstand.
    Trurbjjan Axtschwinger erstarrte, während der Steinkrieger seine Keule zurückzog und einen markerschütternden Brülllaut ausstieß.
    Trurbjjan schien sich in einer Art Schockzustand zu befinden. Seine Augen wirkten leer. Er blickte ins Nichts,

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