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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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provozieren?«
    »Allerdings, das will ich!«, rief Molakan. »Es gibt nur eins, was ich dazu sagen kann: Diese Anschuldigung ist völlig frei erfunden. Es ist richtig, dass Kriegerin Murcina bis zu ihrer Verletzung von mir mehrere Male auf Patrouillenritte geschickt wurde, doch einen entsprechenden Auftrag, wie sie ihn hier geschildert hat, hat es niemals gegeben. Welch einen Sinn sollte so etwas auch haben, außer der an den Haaren herbeigezogenen These, dass die Menschen damit zu weiteren Übergriffen provoziert werden sollten? Nichts dergleichen wäre nötig gewesen. Schon vor den Patrouillenritten hat es Übergriffe gegeben, dazu brauchten sie nicht eigens provoziert zu werden. Vergessen wir doch auch nicht, dass König Hollan bereits vor der Beratung in Tal’Orin einen Anschlag auf uns hat verüben lassen.«
    »Wofür es keinen anderen Beweis als Eure eigene Aussage gibt«, fiel ihm Ophil ins Wort. »Nur Ihr habt den Anführer der Tzuul mental verhört und behauptet, dabei von ihm erfahren zu haben, dass König Hollan für den Überfall bezahlt hätte.«
    »Dass ein Fremder diesen Auftrag erteilt hat, wurde von den gefangenen Tzuul bestätigt, auch wenn sie seine Identität nicht kannten«, entgegnete Molakan. »Ich selbst bedauere es am meisten, dass es ihrem Anführer gelang, sich selbst zu töten. Gerne hätte ich ihn nach Saltinan gebracht, damit jeder sich von Hollans Schuld hätte überzeugen können. Dann hätte auch der König nicht untätig bleiben können, indem er sich auf den fehlenden Beweis berief, und alles hätte vielleicht einen ganz anderen Verlauf genommen.« Er holte tief Luft. »Aber der entscheidende Punkt ist, dass wir die zeitliche Reihenfolge nicht einfach verdrehen können. Es ist unzweifelhaft belegbar, dass es zuerst von Seiten der Menschen Übergriffe und Feindseligkeiten gegeben hat. Die Patrouillen waren nur eine Reaktion darauf, genau wie später die Besetzung verschiedener Menschensiedlungen. Ich weiß nicht, warum Kriegerin Murcina hier eine solch frei erfundene Geschichte vorträgt, und ich will ihr zugute halten, dass sie ihren Auftrag möglicherweise einfach nur nicht richtig verstanden hat.«
    »Verdammter Lügner!«, brüllte die Kriegerin und machte Anstalten, sich auf ihn zu stürzen, hielt sich dann aber doch zurück. »Ich habe nichts falsch verstanden. Ihr habt mir den Befehl genau so erteilt, wie ich es hier geschildert habe, das wisst Ihr! Hialdon, du warst auch bei diesen Ausritten dabei. Warum sagst du nicht, wie es wirklich war? Willst du tatsächlich für diesen Verräter lügen und mit ihm in den Untergang gerissen werden?«
    Alle Blicke richteten sich auf den Krieger, der wie alle anderen, die an dem Angriff auf die Zwergenmine beteiligt gewesen waren, ein Stück neben Thalinuel ebenfalls auf den Anklagebänken saß.
    »Sprich!«, forderte König Lotharon ihn auf.
    »Einen solchen Befehl hat es nie gegeben«, sagte Hialdon. »Ich weiß nicht, warum etwas derartig Unglaubliches hier vorgetragen wird. Aber vielleicht liefern deine eigenen Worte uns ja einen Hinweis darauf, Murcina. Kann es Angst sein, wegen deiner Teilnahme an den Patrouillen ebenfalls angeklagt zu werden? Hat man dir möglicherweise versprochen, dass dies nicht geschehen würde, wenn du hier eine so absurde Anklage vorträgst?«
    »Schweig!«, donnerte Lotharon. »Ich dulde es nicht, dass hier unterstellt wird, Zeugen seien beeinflusst worden, bewusst falsche Aussagen zu machen!«
    »Dann fragt doch nicht nur mich, sondern auch die anderen Mitangeklagten«, sprach Hialdon ungerührt weiter. »Viele von ihnen haben von Anfang an an den Patrouillen teilgenommen. Fragt doch, ob irgendeiner von ihnen etwas von einem derartigen Auftrag weiß!«
    Niemand ergriff das Wort. Thalinuel konnte nur den Kopf schütteln. Dieses Tribunal wurde immer verrückter, die Anschuldigungen immer unhaltbarer. Wären die Richter unvoreingenommen und frei in ihrer Entscheidung gewesen, hätten sie gar nichts anderes tun können, als die Anklagen fallen zu lassen. Aber es zeigte sich immer deutlicher, dass es hier nicht um die Wahrheit ging, sondern nur darum, einen lästigen Gegner der königlichen Pläne loszuwerden.
    Wie hatte es bloß dazu kommen können, dass ein elbischer König so weit sank und es nötig hatte, auf solche Methoden zurückzugreifen? Derlei Intrigen passten eher zu den Menschen als zu ihrem Volk.
    Angst empfand Tahlinuel nicht, lediglich eine quälende Ungewissheit. Es ging nicht mehr um die Frage,

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