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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Tzuul, aber sie unternahmen erst gar nicht irgendeinen törichten Versuch, sie aufzuhalten.
    Die Nachricht, dass die Elben Gormtal verlassen hatten, würde sich wahrscheinlich in Windeseile herumsprechen. Lhiuvan hoffte, dass auch diejenigen, denen sie die größten Schwierigkeiten bereitet hatten, sich mit ihrer Abreise zufriedengeben würden, doch dem war nicht so.
    Sie waren etwa zwei Stunden unterwegs, als sie hinter sich eine Staubwolke bemerkten, die sich rasch näherte. Schon bald konnte Lhiuvan erkennen, dass es sich um gut drei Dutzend berittene Tzuul handelte. Normale Pferde waren nicht in der Lage, die Halb-Trolle zu tragen, doch hier handelte es sich um besonders große, zottige Tiere, die selbst mit ihrem enormen Gewicht zurechtkamen.
    Kurz darauf hatten die Tzuul sie erreicht und bildeten einen Kreis um sie. Sie hielten gespannte Bögen in den Händen, die Pfeile drohend auf sie gerichtet. Ein besonders großer Tzuul ließ sein Pferd ein paar Schritte vortraben. Eine breite Narbe zog sich quer über sein ganzes Gesicht, machte ihn jedoch auch nicht mehr nennenswert hässlicher, als er es ohnehin schon war.
    »Ich bin Gork«, rief er. »Ich wurde von Xantirox geschickt. Die Tzuul mögen gehen, wenn sie es wollen, aber ich habe den Auftrag, euch Elben zu ihm zu bringen, und zwar tot oder lebendig. Es liegt an euch, ob ich euch unversehrt mitnehme, oder nur eure Köpfe. Habt ihr wirklich geglaubt, er würde euch einfach so davonreiten lassen, nach all den Schwierigkeiten, die ihr ihm bereitet habt?«
    »Dann dürfte uns wohl kein besonders angenehmes Los erwarten, wenn wir uns ergeben«, erwiderte der Schattenmahr durch Lhiuvan spöttisch. »Unter diesen Umständen wäre ein schneller Tod im Kampf vermutlich erfreulicher. Aber ich habe eine noch viel bessere Idee. Warum vergesst ihr nicht einfach diesen Xantirox und schließt euch stattdessen mir an?«
    Gorks Gesicht verzerrte sich vor Unglauben, entspannte sich gleich darauf jedoch, als der Mahr ihm seinen Willen aufzwang.
    »Er hat recht«, stieß er hervor. »Was kümmert uns eigentlich Xantirox? Schließen wir uns ihm an. Senkt eure Bögen!«
    Fassungslose Verblüffung ergriff die übrigen Tzuul, und diesen Moment nutzte der Schattenmahr, um auch sie geistig anzugreifen. Lhiuvan konnte spüren, wie er seine Macht erweckte, aber auch, wie schwer es ihm diesmal fiel. Er hatte sich bereits beträchtlich verausgabt, erst in Tal’Orin und dann auch in Gormtal. Vor allem einen Teil seines Geistes auf die Elben zu übertragen, hatte ihn stark geschwächt. So viele Gegner gleichzeitig zu versklaven und unter seinen Willen zu zwingen, wie es jetzt nötig war, stellte einen gewaltigen Kraftaufwand dar, den er kaum noch zu bewältigen in der Lage war.
    Nur mit allergrößter Mühe gelang es ihm, und es kostete ihn nahezu alle ihm noch verbliebene Macht. Auch Lhiuvan selbst spürte plötzlich eine bleierne Erschöpfung, sowohl geistig als aus körperlich, schwankte im Sattel und wäre fast gestürzt. Er begriff, dass der Schattenmahr auch auf seine eigenen Kräfte zurückgegriffen und sie bis zum Äußersten ausgelaugt hatte.
    Aber sein Angriff war geglückt. Alle Tzuul senkten ihre Bögen und hängten sie an die Sättel ihrer Pferde, nachdem sie die Pfeile in die Köcher zurückgesteckt hatten. Gemeinsam setzten sie ihren Weg fort, nun eine wirklich beachtliche Streitmacht. Jeder andere Reisende, dem sie begegneten, warf ihnen misstrauische und furchtsame Blicke zu und wich ihnen in großem Bogen aus.
    Während der ersten Zeit hielt Lhiuvan sich nur zusammengekrümmt mühsam im Sattel und fühlte sich, als wäre er drei Tage hintereinander ununterbrochen gerannt. Allmählich jedoch wich seine Erschöpfung wieder.
    Der Schattenmahr in ihm schwieg, aber auch wenn die Schwäche des Ungeheuers noch wesentlich größer war als seine, wusste Lhiuvan, dass eine Auflehnung gegen ihn auch jetzt sinnlos wäre.
    Obwohl sie sich Tal’Orin diesmal von weiter im Westen näherten, brauchten sie zwei Tage länger für den Weg zurück als für den Hinweg, da sie auf die langsameren Tzuul zu Fuß Rücksicht nehmen mussten, bis der Schattenmahr sie an der richtigen Stelle wähnte, um in den Finsterwald einzudringen, der sich schon seit Tagen wie ein düsterer Schatten nördlich von ihnen erstreckte.
    Innerhalb von Elem-Laan war es unmöglich zu reiten; es wäre angesichts des dichten Unterholzes und des unebenen, teilweise von halb mannshohen, in- und übereinander verschlungenen

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