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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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deshalb der Anstiftung zum Aufruhr angeklagt zu werden.«
    Zustimmende Rufe erklangen. Geschickt war es Molakan gelungen, den Vorwurf in sein Gegenteil zu verkehren.
    »Auch der Vorwurf, die Befugnisse meines Amtes überschritten zu haben, ist eine reine Auslegungssache«, fuhr er fort. »Ebenso wie die Verwalter anderer Städte habe ich Maßnahmen ergriffen, um unsere Städte und Handelswege zu schützen, wie wir es für angemessen hielten. Das war nicht nur eine Befugnis, sondern sogar eine mit meinem Amt verbundene Pflicht. Ich konnte nicht zulassen, dass weiterhin elbische Reisende zum Teil tödlichen Übergriffen ausgesetzt und Bündnisse gegen uns geschmiedet wurden, die irgendwann eine Gefahr für unsere Städte dargestellt hätten. Erinnern wir uns nur daran, was in Riell geschehen ist. Ich konnte nicht zulassen, dass sich solche oder noch schlimmere Ereignisse wiederholen würden.«
    »Indem Ihr eigenmächtig Heere ausgeschickt habt, die zahlreiche Ortschaften erobert und Eurer Herrschaft unterworfen haben?«, unterbrach Ophil ihn scharf.
    »Allein dieser Vorwurf zeigt schon, wie unhaltbar die Anklagen dieses Tribunals sind. Es gab keinen anderen Weg, die aggressiven und feindseligen Menschen zu befrieden, als sie für eine gewisse Zeit elbischer Kontrolle zu unterstellen. Keineswegs jedoch meiner eigenen, deshalb ist auch der Vorwurf der Schaffung eines Reiches unter meiner Herrschaft völlig absurd. Nur fünf Menschendörfer unterstehen der Kontrolle Saltinans und damit in gewisser Weise meinen Befehlen. Alle anderen werden von den Truppen der Verwalter anderer Städte kontrolliert.«
    »Formelle Haarspalterei«, behauptete Soloran. »Ihr habt Euch mit den Verwaltern der Städte, die sich Eurer Art von Verteidigung angeschlossen haben, verschworen. Sie sind nicht viel mehr als Eure Handlanger. Ihr seid es, der an den Fäden zieht, nach denen sie tanzen.«
    »Ihr meint wohl, ich spiele die Musik, nach der sie tanzen, sonst ergibt Eure Aussage wenig Sinn«, höhnte Molakan. Selbst wenn das Urteil dieses Tribunals längst feststand, hielt Thalinuel es für nicht besonders klug von ihm, die Richter zu verspotten und damit noch mehr gegen sich aufzubringen. »Ich frage mich, was wohl die ehrwürdigen Verwalter großer, florierender Städte dazu sagen würden, dass Ihr sie zu meinen Handlangern degradiert. Ich fürchte, Ihr gesteht mir deutlich zu viel Macht und Einfluss zu.«
    »Tun wir das?« Solorans Frage klang lauernd. »Dann wollt Ihr abstreiten, dass Ihr die Verwalter von Städten, die nicht mit Euren Plänen einverstanden waren, unter Druck gesetzt habt, von den Friedensbemühungen des Königs abzurücken und sich Eurem Eroberungsfeldzug anzuschließen? In diesem Fall rufe ich als ersten Zeugen Verwalter Luwilon aus Bre-Than auf.«
    Ein Elb in mittlerem Alter wurde vor den Richtertisch geführt. Thalinuel kannte ihn nicht. Luwilon machte einen nervösen Eindruck, mochte es an der Anwesenheit des Königs liegen oder an der ungewohnt großen Menge von Zuschauern, da Bre-Than nur eine kleine elbische Siedlung südwestlich von Saltinan war. Die beiden Richter stellten ihm zunächst einige allgemeine Fragen, ehe sie ihn aufforderten zu schildern, in welcher Form ihm Molakan nahegelegt hätte, sich an den Eroberungen zu beteiligen.
    »In der Umgebung von Bre-Than gibt es mehrere kleine Dörfer«, berichtete er mit mittlerweile etwas größerer Selbstsicherheit. Nach der großen Konferenz wurden die elbischen Helfer und Lehrer wie überall auch dort aufgefordert, sie zu verlassen. Davon abgesehen bestand jedoch weiterhin ein freundschaftliches Verhältnis zwischen uns und den Menschen. Es gab keinerlei Übergriffe, sondern stattdessen regen Handel. Ende Juni kam Olvarian, zu dieser Zeit zweiter Hüter der Türme von Saltinan, erstmals nach Bre-Than. Er berichtete, dass Saltinan und zahlreiche andere Städte fortan regelmäßige Patrouillen aussenden würden, um frühzeitig festzustellen, ob sich irgendwo eine Gefahr zusammenbraut, und bedrohten elbischen Reisenden beizustehen. Ich erklärte ihm, dass dies in unserer Gegend nicht nötig wäre, aber er bestand darauf. Inzwischen waren Berichte über Kämpfe in anderen Teilen des Landes zu uns gedrungen, und auch in Bre-Than gab es einige, die ein härteres Vorgehen forderten. Um sowohl sie wie auch Olvarian zufrieden zu stellen, willigte ich in die Patrouillen schließlich ein. Sie unternahmen nur Erkundungsritte, dennoch wurden sie von den Menschen als Bedrohung

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