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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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ob, sondern nur wie sie bestraft werden würde. Sie glaubte inzwischen nicht mehr, dass sie und die anderen mit ein paar Strafdiensten davonkommen würden. Für eine so leichte Strafe war dieses Tribunal mit seinen schweren Anklagen eine zu große Angelegenheit. Es sollte alle anderen davor abschrecken, gegen die Interessen des Königs zu handeln, und dafür waren drastischere Strafen vonnöten. Vermutlich würde man ihr alle Ehrentitel aberkennen und sie für einige Monate, vielleicht sogar Jahre, aus dem Kriegerverbund ausschließen, was eine große Demütigung und Schande darstellte. Selbst das Tragen von Waffen wäre ihr dann verboten.
    Noch schlimmer allerdings wäre eine Haftstrafe. Diese war zwar bei ihrem Volk äußerst unüblich und war seit langer, langer Zeit schon nicht mehr verhängt worden, aber in dieser Situation konnte Thalinuel nicht einmal das ausschließen.
    »Wie ich sehe, gibt es niemanden, der die Behauptungen dieser Zeugin bestätigen kann«, ergriff Molakan wieder das Wort. »Selbst diejenigen, die dem gleichen Trupp wie sie angehört haben, bestreiten, dass es solche Befehle gegeben hat, was ihre Aussage und ihre Motive dafür in reichlich fragwürdigem Licht erscheinen lässt. Alles, was man mir vorwerfen kann, ist, dass mein Handeln sich nicht mit den Interessen des Königs deckt. Aber als Hüter der Türme und somit Verwalter dieser Stadt war es nicht meine Aufgabe, Entscheidungen zu treffen, die ihm möglichst gut gefallen, sondern nach bestem Wissen und Gewissen für die Sicherheit Saltinans zu sorgen. Genau das habe ich getan, und die Verwalter vieler anderer Städte haben ebenso gehandelt. Macht uns das alle zu Verrätern? Wenn es neuerdings ein Verbrechen ist, seine Aufgaben möglichst gewissenhaft und erfolgreich zu erfüllen, dann sind wir in der Tat fraglos schuldig, denn wir haben die Sicherheit in weitem Umkreis deutlich erhöht. Aber verurteilt werden sollen wir, weil wir dies durch ein hartes Vorgehen erreicht haben, das dem König nicht gefällt. Einem König, der deshalb anscheinend zu jedem Mittel greift, selbst der Verhängung des Kriegsrechts, obwohl er ganz offenkundig gar nicht vorhat, Krieg zu führen, und der ein solches Tribunal einberuft, nur um lästige Widersacher loszuwerden und seine eigenen Interessen leichter durchsetzen zu können. Denn nur darum geht es hier doch in Wahrheit!«
    Zustimmende Rufe erklangen aus der Menge.
    »Ruhe, oder ich lasse den Platz räumen!«, brüllte Lotharon mit vor Zorn verzerrtem Gesicht. »Und auch Ihr schweigt, Angeklagter! Ihr verbessert Eure Lage nicht, wenn Ihr mir unlautere Motive unterstellt, und ich lasse nicht zu, dass Ihr die Rechtmäßigkeit dieses Tribunals in den Schmutz zieht.« Er fasste sich wieder und fuhr mit ruhigerer Stimme fort: »Wir haben genug gehört. Das Gericht wird nun über das Urteil beraten. Vorher möchte ich jedoch noch ein Wort an die Mitangeklagten richten. Wir haben hier eine Kostprobe von der Zungenfertigkeit des früheren Hüters der Türme erhalten. Manche von euch mag er damit betört haben. Ich glaube nicht, dass alle von euch sich im vollen Wissen um die Hintergründe und seine Motive an dieser Verschwörung und diesem Verrat beteiligt haben. Diesen möchte ich jetzt eine letzte Gelegenheit geben, sich aus seiner unheilvollen Umklammerung zu lösen. Steht auf und sagt euch von diesem Verräter los, sagt, dass ihr eure Taten bereut und bittet euren König um Gnade, dann mag das Urteil über euch milder ausfallen.«
    Er ließ seinen Blick über die Angeklagten schweifen, doch niemand erhob sich. Spätestens nach dem, was sie gerade erlebte, war auch Thalinuel so voller Zorn, dass es für sie nicht in Frage kam, um eines kleinen persönlichen Vorteils willen ihre Überzeugungen zu verraten. Sie hatte nichts getan, was sie bereuen und wofür sie sich schämen müsste, was dieses Tribunal auch immer anderes verkünden mochte. Lieber würde sie stolz erhobenen Hauptes ihre Strafe auf sich nehmen.
    »Nun gut«, sagte Lotharon sichtlich enttäuscht. »Das Tribunal wird eure Unnachgiebigkeit und eure mangelnde Einsicht in seinem Urteil berücksichtigen. Wir werden jetzt darüber beraten.«
    Es herrschte gespannte Stille, während der König und die beiden Richter leise miteinander sprachen.
    »Ein schlechter Witz«, raunte Verilon. »Wahrscheinlich unterhalten sie sich über das Wetter oder dergleichen. Ihr Urteil haben sie längst gefällt. Aber fürchte dich nicht, wenn er all unsere Bemühungen

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