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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dem das irgendwie nicht geheuer vorkam.
    „Er wurde von diesem Dreizack sehr schmerzhaft verletzt“, gab Sarwen zurück. „Ich nehme an, dass er deswegen noch ziemlich wütend auf die geflügelten Affen ist und er denkt, es ihnen auf Naranduin heimzahlen zu können.“
    „Das ist so ziemlich das Letzte, worauf ich hoffe. Auf weitere Kämpfe gegen diese Bestien bin ich nun wirklich nicht erpicht.“
    Als die Sonne aufging, hatten sie das Wolkenfeld durchflogen. Die Luft war klar und kühl, man konnte sehr weit sehen, und östlich von ihnen war am Horizont die Küste mit den Zinnen der Elbenstadt Westgard zu sehen.
    Nun konnte es nicht mehr lange dauern, bis sie Naranduin erreichen würden.
    Gegen Mittag sahen sie schließlich die Insel als dunklen Fleck in der Ferne aus dem Meer auftauchen.
    „Wir sollten auf alles gefasst sein“, sagte Daron. „Jarandil wird uns sicher erwarten.“

    Als sie sich der Insel Naranduin näherten, blies ihnen plötzlich ein starker Wind entgegen.
    Rarax stieß einen wütenden Schrei aus, als er den Widerstand spürte. Doch je heftiger seine Flügelschläge wurden, desto stärker blies auch der Wind und trieb das Riesenfledertier wieder von der Küste der Insel fort.
    Erst in einiger Entfernung ließ der Wind wieder nach, und Rarax hielt wieder auf die Insel zu.
    „Das ist es also!“, rief Sarwen. „Jarandil hat es tatsächlich geschafft, die Geister des Windes unter seinen Willen zu zwingen. Anders kann es nicht sein!“
    „Gibt es nicht auch einen Elbenzauber, der die Geister des Windes wieder besänftigt?“, fragte Daron. „Ich meine, ich hätte da mal so was gehört.“
    „Etwa zufällig vom Jungmagier Landolas?“
    „Genau!“
    „Das muss dann wohl in der Zeit gewesen sein, als er sich noch nicht zu fein vorkam, mit dir zu sprechen.“
    „Er hat sich schon sehr früh für Magie interessiert, und außerdem habe ich auch in den alten Schriften unserer Bibliothek immer mal wieder Hinweise auf diesen Gegenzauber gefunden. Nur leider ist die vollständige Formel nur Mitgliedern der Magiergilde bekannt. Allerdings hat dort wohl auch seit langem niemand mehr daran geglaubt, diesen Zauber mal anwenden zu können.“
    „Und was machen wir nun?“
    „Wir umrunden die Insel und entfernen uns zunächst ein wenig. Jarandil konnte sich denken, dass wir die Insel von Südwesten aus anfliegen, aber von welcher Richtung wir es als nächstes versuchen, wird er nicht so leicht erahnen können.“
    „Du willst ihn überraschen!“
    „Ja. Möglicherweise ist Jarandils Kraft nicht groß genug, um die gesamte Küste von Windgeistern bewachen zu lassen.“
    „Ich hoffe, du liegst da deiner Vermutung richtig!“
    So gaben sie Rarax den Befehl, sich von der Insel noch weiter zu entfernen.
    Zum ersten Mal während des Fluges nach Naranduin reagierte das Riesenfledertier leicht unwillig. Es knurrte vor sich hin und wechselte dann zu schrillen Quietschlauten, von denen es wohl annahm, dass sie für die Ohren der Elben unangenehm klangen. Das war wohl seine Art des Protests. Zu gern hätte sich das Riesenfledertier auf die geflügelten Affen gestürzt, die sich inzwischen über der Insel in großen Schwärmen in die Lüfte erhoben hatten. Ihr Gekreische wurde durch die Winde bis zu Daron und Sarwen getragen.
    Auch ohne die empfindlichen Ohren eines Elben vernahm auch Rarax diese Schreie, und sie machte ihn umso wütender und wilder.
    „Ich weiß, dass du den Stich mit dem Dreizack nicht vergessen hast“, sandte Daron ihm einen beruhigenden Gedanken. „Aber wenn du dich an dem Verantwortlichen rächen willst, musst du genau tun, was wir dir befehlen.“
    Rarax brüllte auf, und Daron konnte spüren, wie sich die Muskeln des Riesenfledertiers unter ihm anspannten. Am liebsten hätte Rarax sofort noch einmal gegen die magische Winde anzufliegen versucht.
    „Das wäre sinnlos. Du wärst am Ende nur vollkommen erschöpft.“
    Nur nach und nach ordnete sich das Riesenfledertier unter und ließ sich schließlich wieder ohne Widerstand lenken.
    Das Gekreische der geflügelten Affen wurde lauter, und man hatte fast den Eindruck, als würden sie triumphieren.
    „Die haben noch längst nicht gesiegt!“ , wandte sich Daron noch einmal an das Riesenfledertier.
    Rarax' Herzschlag verlangsamte sich, und das war ein sicheres Zeichen, dass er sich beruhigte.
    Schließlich entfernten sie so weit, dass die Insel kaum noch zu sehen war.
    In einem weiten Bogen flogen sie die Küste des Festlandes entlang.

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