Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Moment irritiert. Aber es ließ sich dadurch nicht aufhalten.
    Einer der Wurzelstränge fuhr einer Peitsche gleich über den Boden und schlang sich um Darons Knöchel. Ein Ruck - und Daron fiel zu Boden. Das Baumwesen zog ihn zu sich heran.
    Daron schnitt den Wurzelstrang mit seinem Dolch durch. Dann rollte er sich über den Boden und wich damit dem Schlag eines inzwischen zu fünffacher Länge gewachsenen Astes aus, der im nächsten Moment auf das Straßenpflaster knallte.
    Sarwen ließ Steine aus dem Pflaster brechen und schleuderte sie mit ihren magischen Kräften in Richtung des Baumwesens, wodurch es ein paar Meter zurückgetrieben wurde, sodass sich Daron wieder aufrappeln konnte.
    Einer der Steine traf eine der Elbenöl-Laternen vor dem Magierhaus und ließ sie zerspringen, woraufhin es merklich dunkler wurde.
    Aber auch das Licht von Mond und Sternen wurde im nächsten Moment verdunkelt, denn die Gestirne wurden von einem großen Schatten verdeckt, und gleichzeitig ertönter ein schriller, durchdringender Ruf.
    „Rarax!“, erkannte Daron.
    Das Baumwesen brüllte wütend auf.
    Für das Riesenfledertier war die Gasse zu schmal, um richtig zu landen. So ließ es sich einfach fallen und presste dabei die Flügel an den Körper.
    Das Baumwesen versuchte vergeblich, den Willen des Riesenfledertiers zu brechen, und es konnte auch nicht mehr auszuweichen. Rarax landete genau auf ihm und begrub es unter seinem Gewicht. Die Äste knackten, und mit seinen Pranken zerriss Rarax die Wurzelstränge, dann brach der verwachsene Hauptstamm mit splitterndem Krachen.
    „Los! Hinauf!“, rief Daron seiner Zwillingsschwester zu.
    Der geistige Druck, den sie beide spüren konnten, verriet ihnen, dass das Wesen noch keineswegs besiegt und der Geist Jarandils noch nicht aus ihm gewichen war.
    Sie kletterten auf den Rücken des Riesenfledertiers und gaben ihm den Befehl, sich so schnell wie möglich in die Lüfte zu erheben. In der engen Gasse war das nicht möglich, denn Rarax konnte seine Flügel nicht ausbreiten. So lief das Riesenfledertier auf allen vieren die Gasse entlang.
    Das zerdrückte Baumwesen erwachte zu neuem Leben. Der gebrochene Hauptstamm fügte sich innerhalb eines Augenaufschlags wieder zusammen, und es wuchsen neue Wurzelstränge und Äste. Gleich drei Mäuler wölbten sich aus der Rinde, und dazu formte sich auch ein spitzes Elbenohr.
    Einer Spinne gleich schnellte das Geschöpf hinter dem flüchtenden Riesenfledertier her.
    Da Rarax durch seine Flügel beim Laufen ziemlich behindert wurde, war es nur eine Frage von Augenblicken, bis es die Flüchtenden eingeholt hatte. Rarax konnte seine Flügel ja nicht auf dem Rücken zusammenfalten, weil sie mit den Vorderbeinen verwachsen waren, und die brauchte er zum Laufen.
    Während Daron das Riesenfledertier geistig lenkte, ließ Sarwen einen Blitz aus den Fingern ihrer rechten Hand fahren, der das Baumwesen traf. Aber so viel Kraft dieser Blitz Sarwen auch kosten mochte, er reichte nur, um den Verfolger für ein paar Augenblicke aufzuhalten.
    Das Baumwesen brüllte auf, mehr wütend als schmerzerfüllt.
    Sarwen konzentrierte ihre Kräfte erneut, aber kurz bevor sie einen zweiten magischen Blitz aussenden konnte, erreichte sie Darons Gedanke.
    „Nein! Nicht!“
    „Was dann?“
    „Heben wir Rarax hoch! Jetzt!“
    „Der ist verdammt schwer!“
    Jedenfalls konnte man einen so großen Gegenstand wie Rarax' Körper nicht so einfach in die Luft schleudern wie einen Pflasterstein. Dazu brauchte man schon erheblich mehr magische Kraft, und vor allem war es nicht so leicht, ihn anschließend auch in der Luft zu halten.
    „Es muss ja nur für eine kurzen Moment sein!“, sandte Daron einen Gedanken. „Danach fliegt Rarax aus eigener Kraft!“
    „Vorausgesetzt, das klappt so!“
    Inzwischen hatte das Baumwesen Rarax eingeholt. Einer der Wurzelstränge schlang sich um das linke Hinterbein.
    In diesem Moment hob sich der massige Körper des Riesenfledertiers vom Boden, so als würde ihn eine unsichtbare Hand emporreißen. Daron und Sarwen ließen ihn bis über die Dächer der umliegenden Häuser steigen, doch sie konnten die dafür nötige Kraft nur für einen kurzen Moment aufrechterhalten, dann fiel Rarax schwer wie ein Stein zurück.
    Doch ehe er auf eines der Dächer aufprallte, gelang es ihm, die Flügel weit auszustrecken, und mit ein paar kräftigen Schlägen dieser gewaltigen lederhäutigen Schwingen gewann er wieder an Höhe. Dicht strich er über einen