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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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für immer zerbrochen, und später, im großen Krieg, hatten sie sich als Feinde gegenübergestanden.
    „Es liegt anscheinend ein Fluch auf dieser Insel“, sagte Sarwen schließlich laut.
    Daron nickte, dann sagte er: „Im Buch des Elnador werden einige geheimnisvolle und bösartige Wesen beschrieben, die damals auf der Insel gehaust haben sollen. Ob die allerdings wirklich alle existiert haben, oder ob sich Elnador einen Teil davon nur ausgedacht hat, um seine Geschichte um König Keandir und den Furchtbringer etwas auszuschmücken, kann ich natürlich nicht sagen.“
    „Ich befürchte, genau das ist der Fall, Daron. Und darum werden uns die Angaben in dem Buch wohl kaum von Nutzen sein.“
    „Darauf will ich auch nicht hinaus.“
    „Sondern?“
    „Es ist nur so ein Gedanke, und ich weiß nicht, ob er wirklich zu etwas führt …“
    Sarwen zuckte mit den Schultern, während Rarax noch etwas höher stieg – so hoch, dass sie durch einen Wolkenhaufen flogen und sie für einige Zeit weder Mond noch Sterne sehen konnten.
    Aber für Rarax schien es trotzdem keine Schwierigkeit zu sein, die Richtung zu halten. Daron hatte schon länger den Verdacht, dass das Riesenfledertier über besondere Sinne verfügte, die selbst den Elben unbekannt waren.
    „Heraus mit dem Gedanken!“, forderte Sarwen ihrem Bruder auf. „Warum schirmst du ihn vor mir ab?“
    „Weil ich mir nicht sicher bin und er im Grunde genommen noch nicht zu Ende gedacht ist.“ Daron sah Sarwen an. „Weißt du, ich frage mich schon die ganze Zeit über, ob es nicht einen besonderen Grund dafür gibt, dass Jarandil Großvaters Schwert stehlen ließ.“
    „Na, das ist doch klar! Ich habe dich doch an dem teilnehmen lassen, was ich durch die Fliege mitangehört habe. Der König soll durch den Diebstahl des Schicksalsbezwingers geschwächt werden, und am Ende soll niemand mehr glauben, dass er die Elben noch länger anführen kann.“
    „Aber wäre es Jarandil nur um die Herrscherzeichen des Elbenreichs gegangen, wären doch die Elbensteine genauso wichtig gewesen!“
    „Auch das haben wir doch in Erfahrung gebracht: Diese dummen Äfflinge haben es einfach nicht auf die Reihe gekriegt!“
    Daron nickte. „Ja, Großvater bewahrt nämlich die Elbensteine in der Nacht in einem Geheimfach in der Wand auf. Das hat er mir einmal gezeigt, weil er meinte, dass ein zukünftiger König das wissen sollte.“
    „Na, siehst du, das wusste ja nicht mal ich – und ich kann die meisten deiner Gedanken lesen. Wie hätten es da diese geflügelten Affen wissen sollen? Kein Wunder, dass sie nur das Schwert gefunden haben.“
    „Aber wäre ihnen der Beutel mit den Elbensteinen genauso wichtig gewesen wie Schicksalsbezwinger, hätte Jarandil die Äfflinge doch garantiert noch einmal losgeschickt!“, widersprach Daron. „Offenbar ist das Schwert für ihn aber von viel höherem Interesse!“
    Sarwen runzelte die Stirn, während sie Daron ansah. „Jetzt verstehe ich deine Gedanken …“, murmelte sie.
    „Ich weiß nicht, wieso ich nicht früher darauf gekommen bin“, meinte Daron. „Eigentlich liegt es doch auf der Hand: Es gibt auf Naranduin ein Wesen, das in besonderer Weise mit dem Schwert verbunden ist …“
    „Der Furchtbringer!“
    „Richtig.“
    Für eine Weile schwieg Sarwen. „Wollen wir nicht doch zunächst Andir suchen?“, fragte sie dann. „Er wüsste gewiss einen Rat, schließlich weiß niemand mehr über Magie als er.“
    „Wenn er wirklich ins Reich des Geistes entschwunden ist, dann werden wir ihn nicht erreichen können.“
    „Bist du dir sicher?“, fragte das Elbenmädchen. „Es käme auf einen Versuch an.“
    „Ach, Sarwen. Du hast doch auch gehört, was Jarandil und seine Getreuen planen. Wir haben keine Zeit. Ehe wir Andir gefunden hätten – gleichgültig, wo er auch immer stecken mag –, hätten dieser Magier und seine Getreuen längst die Macht im Elbenreich übernommen. Ich glaube nämlich nicht, dass sie noch lange mit ihren nächsten Schritten warten …“

Kapitel 13
    Zur Insel Naranduin

    Die ganze Nacht über flog Rarax mit gleichmäßigem Flügelschlag. Das Riesenfledertier war ungewöhnlich gehorsam und ließ sich sehr leicht lenken. Es begehrte kein einziges Mal gegen die Gedankenbefehle der beiden Elbenkinder auf, was ansonsten schon während eines längeren Fluges hin und wieder mal vorkam. Daron und Sarwen konnten so ihre Kräfte etwas Fluges schonen.
    „Was glaubst du, warum er so zahm ist?“ , fragte Daron,

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