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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Onkel Andir zähle ich jetzt mal nicht mit, denn ich glaube nicht, dass er noch einmal zurückkehrt.“
    Andir, einst der mächtigste Magier des Elbenreichs, hatte sich schon vor einiger Zeit in die Berge zurückgezogen, um in die geistige Welt zu entschwinden. Man hatte schon lange nichts mehr von ihm gehört, was Daron und Sarwen sehr bedauerten, denn Andir hatte ihnen immer sehr nahe gestanden. Näher sogar als ihr Großvater Keandir oder die Heilerin Nathranwen. Aber es war nicht zu ändern. Andir hatte sich für diesen Weg entschieden, und es gab wohl auch nichts, was ihn von diesem Pfad noch hätte abbringen können.
    Sarwen sah ihren Bruder bittend an. „Wen soll ich denn sonst fragen, Daron?“
    „Wie gesagt, ich finde, dass es keine gute Idee ist“, entgegnete er.
    „Sonst bist du doch der Mutigere von uns beiden. Was ist los mit dir? Stell dir vor, wir könnten die Geister unserer Eltern herbeirufen und würden ihnen endlich all die Fragen stellen können, die man uns nie beantworten konnte.“
    „Vielleicht will ich das aber gar nicht!“, ging es Daron durch den Kopf, und der Gedanke war intensiv genug, dass Sarwen ihn mitbekam, und der Elbenjunge machte sich auch nicht die Mühe, ihn vor seiner Schwester zu verbergen.
    „Wovor fürchtest du dich?“, fragte sie. „Unsere Eltern starben durch Xaror, den Herrn des Bösen. Zuvor hat er unseren Vater dazu gezwungen, ihm zu dienen, und unsere Mutter verwandelte er in ein furchtbares Monster. Was könnten wir noch herausfinden, das schlimmer wäre! Aber es könnte uns beruhigen, wenn wir wüssten, dass es ihnen dort, wo sie jetzt sind, gut ginge.“
    Daron überlegte und verschloss dabei für einige Augenblicke seine Gedanken vor ihr. „Also schön, ich werde dir helfen“, versprach er schließlich.
    „Danke.“
    „Ich hoffe nur, dass alles funktioniert und du die alten Schamanenschriften auch genau genug gelesen hast.“
    „Keine Sorge.“

Kapitel 2
    Die falschen Geister

    Daron begab sich außerhalb des Steinkreises, um nicht der vollen Wirkung des Zaubers ausgesetzt zu sein, den Sarwen anzuwenden gedachte. Denn dann hätte er ihr kaum helfen können, wenn sich ihre Kräfte doch als zu schwach und ihr Wissen als zu lückenhaft erwiesen.
    „Falls du den Verdacht hast, dass etwas nicht so läuft, wie es sollte, dann weißt du, was du zu tun hast“ , sandte ihm Sarwen einen Gedanken, während sie sich in die Mitte des Steinkreises aufstellte.
    Sie breitete die Arme aus, wie es früher die Schamanen der Elben taten, als sie es noch gewagt hatten, die Eldran zu rufen. Dann murmelte sie eine Formel. Die Worte entstammten der Sprache, welche die Elben in der Alten Zeit gesprochen hatten, als das Land Athranor noch ihre Heimat gewesen war. Viele Zauberformeln waren in dieser Sprache formuliert worden, ein Beleg dafür, welch überragende Stärke die Elbenmagie damals gehabt hatte – und wie schwach sie in der Zwischenzeit geworden war, denn in der Neuen Sprache gab es keine Entsprechung für diese Zauberformel.
    Daron beobachtete genau, was Sarwen tat, und ließ sie nicht aus den Augen, um jederzeit eingreifen zu können, wenn er glaubte, dass seine Zwillingsschwester irgendeine Gefahr drohte.
    Rarax verhielt sich vollkommen ruhig. Er zitterte nicht einmal mehr und hielt zeitweilig sogar den Atem an. Nur sein Herzschlag beschleunigte sich auf eine Weise, wie sie für ein solches Riesenfledertier einfach nicht gesund sein konnte.
    Sarwens Augen füllten sich vollkommen mit Schwärze, sodass nichts Weißes mehr in ihnen war.
    Die letzten Worte ihrer Zauberformel schrie sie geradezu hinaus.
    Aus den sechs Steinen schossen blitzähnliche Lichtstrahlen, die sich über dem Steinkreis zu einer Lichtkugel vereinigten. Sie war greller als die Sonne, und wenn man direkt hineinsah, war man für eine kurze Weile völlig blind.
    Aus dieser Lichtkugel löste sich ein noch grellerer Lichtstrahl und traf die dem Nebelberg vorgelagerte Felsennadel, die daraufhin zu glühen begann, so als wäre innerhalb eines Augenblicks das Gestein zum Schmelzen gebracht worden.
    Wie eine Flammensäule, deren Licht stark genug war, um sogar den Nebel zu durchdringen, stand die Felsnadel da.
    Sarwen rief weitere Worte in der Alten Sprache. Ihre Stimme hatte dabei eine Kraft, die man dem Elbenmädchen aufgrund seines zierlichen Körpers kaum zutraute.
    Dann verblasste die über dem Steinkreis schwebende Lichtkugel, und auch das Leuchten der Felsnadel ließ etwas nach. Stattdessen

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