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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Innere des Steinkreises zu begeben, und als sich einer von ihnen Daron zu nähern versuchte, stellte der Elbenjunge erleichtert fest, dass der Gnom ebenso langsam wurde wie er selbst. Aus dem Wirbeln der schattenhaften Gestalt wurde eine langsame Drehung, die Streitaxt wurde nicht mehr rasend durch die Luft geschwungen, sondern bewegte sich nahezu lahm.
    Der Gnom setzte einen Fuß seiner stämmigen, sehr kräftigen Beine vor den anderen und fluchte offenbar, dass er sich nicht mehr mit der gewohnten Schnelligkeit bewegen konnte. Seine Stimme klang so tief, dass selbst ein feines Elbenohr nicht mehr alles davon zu hören vermochte.
    Jedenfalls war klar, dass er Daron nicht daran hindern konnte, Sarwen zu erreichen, wenn er sich weiterhin derart lahm bewegte. Also verzichtete der Elbenjunge darauf, seine magischen Kräfte gegen den Gnom einzusetzen.
    Stattdessen setzte Daron alles daran, zu seiner zur Lichtsäule gewordenen Schwester zu gelangen. Er konnte seine Geschwindigkeit sogar ganz leicht erhöhen, auch wenn seine Beine dabei zu schmerzen begannen, dass er hätte schreien können.
    Schließlich warf er sich mit einem kraftvollen Sprung in Sarwens Richtung. Mit unendlicher Langsamkeit flog er ihr entgegen. Er streckte die Arme aus, umfasste sie und riss sie um. Als er dabei die Lichtsäule berührte, tanzten Blitze an seinen Armen empor und hüllten für einen Moment seinen gesamten Körper ein. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis die beiden Elbenkinder schließlich auf dem Boden aufkamen.
    Im ersten Moment konnte Daron nichts sehen. Das grelle Licht, das Sarwen umhüllte, schien zu explodieren, ohne dass es dabei einen Laut gab. Alles war von gleißender Helligkeit erfüllt, als würde er sich im Inneren der Sonne befinden.
    „Daron!“
    Zum ersten Mal nahm er wieder einen klaren Gedanken von ihr wahr, auch wenn es geradezu unendlich lange dauerte, bis sie ihn zu Ende gedacht hatte.

Kapitel 3
    Zwei alte Bekannte

    Wie aus weiter Ferne vernahm Daron die Schreie der Gnomen. Sie verhallten in der weiten Gebirgslandschaft von Hoch-Elbiana, die den Nebelberg umgab. Es dauerte ein paar Augenblicke, bis die Helligkeit nachließ – oder bis sich Daron besser an das gleißende Licht gewöhnt hatte; was genau nun der Fall war, da war er sich zunächst nicht so ganz sicher.
    Er rappelte sich auf und kroch zu Sarwen, die ganz in seiner Nähe am Boden lag und sich leicht bewegte. Die unsichtbaren Gewichte der Langsamkeit behinderten sie beide nicht mehr.
    „Daron!“
    „Du scheinst wieder bei Sinnen zu sein, Schwester.“
    „Ich habe keine Ahnung, was da schiefgelaufen sein könnte. Die Verdrehungen von Raum und Zeit ... Da war eine unheimliche Kraft, die um so vieles stärker war als alles, was ich aufbieten könnte.“
    „Ich glaube nicht, dass es schon vorbei ist“, entgegnete ihr Bruder.
    Ein ganz leichter Lichtflor umgab Sarwen noch, aber das Glühen, das sie zuvor umhüllt hatte, war verschwunden, und auch der Lichtkranz, der noch immer um ihren Körper lag, verblasste allmählich.
    Dafür hatte das Licht, das aus ihr herausgefahren war, eine Art Glockenschirm über den Steinkreis gebildet, der noch immer Bestand hatte. Es leuchtete von allen Seiten. Zwar hatten sich Daron und Sarwen mittlerweile einigermaßen an die Helligkeit gewöhnt, sodass sie nicht mehr geblendet wurden, aber auch ihnen war es nicht mehr möglich, zu sehen, was sich außerhalb dieser Lichtglocke tat. Weder die nahe gelegene Felsnadel konnten sie ausmachen, noch Rarax, der zuletzt angstvoll am Boden gekauert und abgewartet hatte, wie Daron es ihm befohlen hatte.
    Aber auch die Gnomen waren nirgends auszumachen, so als hätten diese finsteren Gestalten diesen Ort auf dieselbe Weise und genauso plötzlich wieder verlassen, wie sie aufgetaucht waren.
    Die beiden Elbenkinder erhoben sich. Daron half Sarwen, denn er spürte, wie unsicher und schwach sie war. Der Zauber, den sie durchgeführt hatte, musste ihr beinahe ihre gesamte Kraft gekostet haben.
    „Das war im letzten Augenblick“, sagte sie und fügte in Gedanken hinzu: „Wenn du mich nicht aus dem Einfluss dieser unheimlichen Kraft herausgerissen hättest … Ich weiß nicht, ob ich jetzt noch hier stehen würde.“
    „Der Versuch, die Eldran zu rufen, hat anderen Elben schon das Leben gekostet“, gab Daron zu bedenken. „Vielleicht hättest du auf mich hören sollen.“
    „Eins weiß ich jedenfalls: Die Eldran waren es nicht, die auf meinen Ruf reagierten.“
    „Es waren noch

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