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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Elbenkinder sind auch mal ein paar Tage von zu Hause weg“, entgegnete Daron. Elben empfanden nämlich die Zeit anders als Menschen, da sie ja extrem langlebig waren. Für sie waren ein paar Jahre nicht länger als vielleicht für einen Menschen ein Tag.
    „Mag sein, aber diese Elbenkinder fliegen auch nicht auf einem ungehorsamen Riesenfledertier, sondern ziehen sich vielleicht nur einfach mal für ein paar Tage in die Berge zurück, um nachzudenken“
    Sarwens Augen wurden schwarz, und Daron, der sie über die Schulter hinweg ansah, wusste, was das bedeutete. Sie setzte all ihre magischen Kräfte ein, um eine Gedankenverbindung zu König Keandir herzustellen.
    „Wenn du jetzt deine Magie zu Hilfe nimmst, heißt das, dass du es vorher schon mal mit deinen einfachen Elbensinnen probiert hast und es nicht geklappt hat!“ , stellte Daron ärgerlich fest, weil Sarwen ihn nicht darin einbezogen hatte.
    „Ich dachte, du bist dagegen und wollte einen Streit vermeiden“ , gab sie zurück.
    Aber auch unter Einsatz ihrer magischen Kräfte kam keine geistige Verbindung zu König Keandir zustande.
    „Lass es uns noch einmal gemeinsam versuchen“, bat Sarwen.
    „Und wenn wir Rarax danach nicht mehr reiten dürfen?“
    „Es ist vielleicht unsere letzte Chance!“
    Doch es kam nicht mehr dazu. Abrupt senkte Rarax die Flugbahn, flog durch die hoch aufragenden Riesenschachtelhalme hindurch, drehte sich dabei und schüttelte sich. Vielleicht hatte das Tier den Streit zwischen den beiden Elbenkindern gespürt und wollte es ausnutzen, dass sie sich nicht mehr auf ihn konzentrierten. Jedenfalls konnte sich Daron nicht mehr halten. Er rutschte ab und flog im hohen Bogen durch die Luft. Selbst seine Magie half ihm nicht mehr.
    Daron landete auf einer weichen Moospflanze.
    Ein schmatzender, stöhnender Laut ging davon aus, der plötzlich ganz tief wurde und alles vibrieren ließ. Daron glaubte, die empfindlichen Trommelfelle seiner Elbenohren müssten platzen. Er versuchte sich aufzurappeln, stellte aber fest, dass er sich kaum bewegen konnte. Das Moos klebte an ihm, und er sank langsam in den Moosballen ein, der daraufhin ein wohliges Knurren ausstieß.
    Angst erfasste Daron. Er strampelte so kräftig er konnte, wollte von diesem Fressmoos, in das er hineingefallen war, nicht verschlungen werden. Doch ein unwiderstehlicher Sog zog ihn abwärts. Es war als ob er in Treibsand oder einen Sumpf geraten wäre. Je mehr er sich bewegte, desto stärker wurde er hinabgezogen.
    Nur Augenblicke später schaute nur noch Darons Kopf aus dem Moosballen hervor. Er wollte schreien, aber nicht einmal das konnte er. Das Moos drückte seinen Brustkorb zusammen, sodass er kaum noch Luft bekam.
    „Daron!“
    Ein angsterfüllter Gedanke Sarwens erreichte ihn. Allerdings wusste er nicht, ob das Riesenfledertier sie ebenfalls abgeworfen hatte und sie sich in der Nähe befand oder ob Rarax einfach mit ihr davongeflogen war.
    Gleichzeitig nahm er auch noch andere Gedanken wahr.
    Sie stammten von dem Fressmoos und waren recht einfach. Das Fressmoos war nur von Gier und Hunger erfüllt und freute sich über den saftigen Fleischbrocken, der ihm sozusagen ins Maul geflogen war.
    Daron gab das Gestrampel nun auf, denn er sah ein, dass es seine Lage nur verschlimmerte. Jede Bewegung ließ ihn nur noch tiefer ins Fressmoos versinken.
    Das Herz schlug Daron bis zum Hals. Er versuchte sich zur beruhigen, auch wenn es bereits an seinem Kinn kitzelte und es nur noch wenige Augenblicke dauern konnte, bis das Fressmoos ihn völlig verschlungen hatte. Er versuchte seine magischen Kräfte zu sammeln.
    Die vollkommen schwarz gewordenen Augen schauten gerade noch aus dem Moos, als der Sog plötzlich aufhörte. Ein fürchterliches Brüllen war auf einmal zu hören, und nicht mehr Hunger und Gier beherrschten die einfachen Gedanken des Fressmooses, sondern Schmerz.
    In Darons engerer Umgebung war das Moos überall vertrocknet und sah fast aus, als wäre es verbrannt. Und dieser Bereich breitete sich noch weiter aus. Darons magische Kräfte bewirkten dies, und dann wurde der junge Elbe von unten angehoben und aus dem Schlund des Fressmooses geschleudert. Er landete ein paar Schritte entfernt auf dem weichen, etwas sumpfigen Boden.
    Sofort rappelte er sich auf. Ihm war schwindelig. Alles drehte sich vor seinen Augen. Der Einsatz der Magie hatte ihn viel Kraft gekostet. Viel mehr, als er geahnt hatte.
    Er verschloss seine Ohren vor dem tiefen Gebrüll des Fressmooses, das

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