Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)
Nebenwirkungen nach sich zog.
„Was können wir tun, um sie aufzuhalten?, fragte Daron.
„Im Augenblick gar nichts, fürchte ich“, hörte er Sarwens ernüchternde Antwort. „Diesen Kräften haben wir nichts entgegenzusetzen ...“
Der zweite Strahl trat im Steinkreis auf den ersten, dann brachen beide Strahlen auf einmal ab. Aus den zwei entsprechenden Höhlen drang zwar noch immer flackerndes Licht, allerdings war das nun wesentlich schwächer.
„Ich nehme an, es wird eine Weile dauern, bis der nächste Geisterlichtstrahl zum Steinkreis gesandt wird“, glaubte Daron.
Sarwen war seiner Meinung. „Zeit genug, um sich dort drinnen mal umzusehen …“
Vorsichtig schritten sie auf eine der Höhlen zu. Die Wände drinnen waren mit Bildern bedeckt, die so realistisch wirkten, als würden die dargestellten Wesen und Gestalten tatsächlich vor einem stehen und man bräuchte nur die Hand auszustrecken, um sie berühren zu können. Sie leuchteten aus sich heraus, und das so stark, dass sie auch den Höhlengang erhellten.
Zahlreiche Gnomen waren auf diesen Bildern zu sehen, aber auch Trorks und vielerlei andere Wesen, die weder Daron noch Sarwen jemals zu Gesicht bekommen hatten.
„Ich war schon mal hier!“, meldete sich Sarwens Gedankenstimme bei Daron. „In meinem Traum ...“
„Dann müssten wir ja auch diese Krone aus dunklem Metall bald finden“, gab Daron laut zurück.
Die Bilder an den Wänden des Höhlengewölbes glichen tatsächlich jenen, die Sarwen im Traum gesehen hatte, nur dass sie sich in der Wirklichkeit nicht bewegten – zumindest nicht auf den ersten Blick. Erst, als Sarwen sie eine Weile lang ansah, fielen ihrem scharfen Elbenauge die Veränderungen auf. Die Wesen auf den Bildern bewegten sich sehr langsam. Köpfe drehten sich, Waffen hoben sich, und Münder wurden geöffnet, ohne dass man hätte hören können, was gesagt wurde.
Im Hintergrund waren Gebäude, Türme und zinnenbewehrte Mauern zu sehen: So mochte die Dunkle Festung vor vielen Zeitaltern ausgesehen haben.
Daron und Sarwen beschleunigten ihre Schritte. Manche der Gnomen und Trorks wandten dabei ihre augenlosen Köpfe, so als hätten sie die beiden Elbenkinder mit ihren besonderen Sinnen bemerkt.
Sarwen ging voran. Sie hatte das Gefühl, an einem bekannten Ort zu sein. Es dauerte nicht lange, und sie erreichten jene Kuppelhalle, die Sarwen ebenfalls aus ihrem Traum kannte. In der Mitte befand sich ein quaderförmiger Steinblock, auf dem die dunkle Krone lag. Schwarzes Licht strömte von ihr aus und umgab sie wie eine Rauchwolke. Es erinnerte an die schwarzen Nebelschwaden, die des Nachts über den See der Finsternis waberten.
Zwei Gestalten standen hinter dem Steinblock mit der Krone. Und beide waren Daron und Sarwen nur allzu bekannt.
„Jarandil und der Knochenherrscher!“, dachte Sarwen.
Aber das überraschte weder sie noch ihren Bruder.
„Wir werden alles an magischer Kraft brauchen, um gegen sie anzukommen“, sandte Daron einen Gedanken an seine Schwester, und eine Augen wurden im selben Moment vollkommen schwarz.
Mit Sarwens Augen geschah das Gleiche, nur dauerte es etwas länger.
„Sieh an, ein lange erwarteter Besuch“, höhnte der Knochenherrscher, und die beiden Elbenkinder hörten nicht nur seine Stimme, sie nahmen das Gesagte auch auf geistiger Ebene wahr. Sein bläuliches Gesicht flimmerte ein wenig und wurde für einen Moment durchscheinend, sodass man den Schädel darunter sehen konnte.
Er wandte den ansonsten von einer Kapuze bedeckten Kopf, um dem Elbenmagier Jarandil einen Blick zuzuwerfen. Der trug ein langes Gewand aus weißer Elbenseide, das durch das Schwarzlicht der dunklen Krone allerdings wie von grauem Staub bedeckt wirkte. „Ich glaube, Ihr kennt meinen neuen Verbündeten bereits.“ Der Knochenherrscher ließ seinen Worten ein dröhnendes Lachen folgen.
Jarandil wirkte jedoch sehr ernst, sein Blick äußerst angestrengt. Nachdem er das Schwert König Keandirs gestohlen und damit auf der verbotenen Insel Naranduin das Ungeheuer namens Furchtbringer beschworen hatte, verfügte er über Kräfte, die weit über die hinausgingen, die gewöhnlichen Elbenmagiern eigen waren. Zwar hatten Daron und Sarwen ihn in die Schranken weisen und den Furchtbringer bannen können, aber noch immer schien Jarandil erfüllt von der Kraft der Dunkelheit.
Seine Augen wurden so schwarz wie die von Daron und Sarwen. „Jetzt ist der Zeitpunk der Abrechnung gekommen“, knurrte er. Und an den
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