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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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vergangenen Welt, in die sie geraten waren, war es gerade Mittag, und die Sonne hatte ihren höchsten Punkt erreicht. Die Krieger, die im Hafen an Land gegangen waren, versammelten sich auf dem großen Platz vor der Festung und zogen auch die sperrigen Belagerungsmaschinen dorthin, was gar nicht so einfach war. Die eigentliche Festung war nämlich von einer Stadt umgeben, deren Gebäude und Straßen ebenso perfekt in die Gebirgshänge hineingebaut waren wie die Festungsanlage selbst. „All das existiert in unserer Zeit nicht mehr“, stellte Sarwen in Gedanken fest.
    „Kein Wunder“, gab Daron zurück. „Das ist schon so lange her, dass sich selbst Elben diesen Zeitraum kaum vorstellen können.“
    Ein zweiter Zug Krieger näherte sich. Er kam durch ein Lichttor, das sich auf einmal über den in der Nähe befindlichen Steinkreis spannte. Die augenlosen Gnomen und Trorks marschierten über eine breite Straße und dann über eine Brücke, die zu Darons und Sarwens Zeit nicht mehr existierte.
    „Xaror scheint Truppen aus seinem ganzen Reich zusammenzuziehen“, stellte das Elbenmädchen fest.
    „Für uns könnte sich daraus die Möglichkeit zur Rückkehr ergeben“, hoffte Daron. „Denn man wird auch diese Streitmacht in unsere Zeit schicken, um gegen das Elbenreich zu ziehen.“
    Die beiden wichen einem Trork aus, der nicht weiter auf sie achtete. Das war der Nachtteil der Magie, die die beiden Elbenkinder anwendeten. Sie wurden schlicht und ergreifend übersehen, und wenn man von einem Trork über den Haufen gelaufen wurde, war das alles andere als ungefährlich.
    Das riesige Wesen trug einen Harnisch, auf den verschnörkelte Schriftzeichen eingraviert waren und auf dessen Brust eine schwarze Krone aus Emaille prangte – das Zeichen Xarors.
    „Die Dunkle Krone“, dachte Sarwen und ließ Daron an ihren Gedanken teilhaben. „Ich glaube, sie spielt hier die entscheidende Rolle. Vielleicht ist es das, was dieser Traum mir sagen wollte.“
    „Aber was hilft uns dieses Wissen im Moment?“, fragte Daron im Geiste.
    „Das weiß ich noch nicht. Aber ich hoffe, dass wir es bald herausfinden. Vielleicht liegt die Antwort ja direkt vor uns, und wir erkennen sie nur einfach nicht, weil wir trotz unserer Elbenaugen manchmal wie blind sind.“
    „Möglicherweise trifft das ja auf dich zu, aber ich habe voll den Durchblick, Schwesterchen“ , behauptete Daron großspurig. „Die Sache ist doch ganz einfach und liegt auf der Hand.“
    „So?“
    „Glaubst du, Xaror hat seine Krone freiwillig an Jarandil übergeben?“
    „Wohl kaum.“
    „Dann bleibt nur eine Möglichkeit“, meinte Daron. „Jarandil und der Knochenherrscher haben es irgendwie mit ihrer Magie geschafft, Xaror die Dunkle Krone zu entwenden.“
    Da fiel es Sarwen wie Schuppen von den Augen. „Und damit er sie zurückerhält, stellt Xaror den beiden seine Krieger zur Verfügung, sodass sie mit ihnen das Elbenreich erobern können!“
    Daron grinste breit. „Xaror muss in der Vergangenheit ein ziemlicher Einfaltspinsel gewesen sein.“
    „Wieso?“
    „Na, wenn er wirklich glaubt, dass Jarandil oder der Knochenherrscher ihren Teil der Vereinbarung einhalten werden.“
    „Vielleicht hatte Xaror gar keine Wahl, als auf diesen schrägen Handel einzugehen“, vermutete Sarwen.

    Sarwen und Daron begannen einen Streifzug durch die Stadt und stellten fest, dass dort außer Gnomen und Trorks auch noch zahlreiche Zentauren lebten. Sie halfen vor allem dabei, die Waren von den Schiffen im Hafen zu entladen und diese in Lagerhäuser oder in die Festung zu bringen. Von den Gnomen, die sie beaufsichtigten, wurden sie alles andere als gut behandelt.
    Die Zentauren unterhielten sich zwar in jener Sprache, der sich in späteren Zeiten auch ihre Nachfahren bedienten, aber die Aussprache vieler Worte unterschied sich doch sehr stark. Daron und Sarwen hatten zwar am Königshof unter anderem auch Zentaurisch gelernt, aber von dem, was die Mischwesen auf Pferd und Mensch dieser Zeit untereinander redeten, verstanden sie nur ein paar Brocken.
    Die Gnomen, die den Zentauren Befehle erteilten, benutzten dafür allerdings ihre Gedankenstimmen, und so bekamen die beiden Elbenkinder dennoch einiges mit.
    „Nun, es gibt hier zwar Zentauren“, meinte Sarwen, „aber damit die Legende von der Zentaurenfrau, die die Dunkle Krone in den See wirft, wahr werden kann, müsste die Krone zunächst mal wieder in diese Zeit zurück. Aber das ist im Moment eher unwahrscheinlich.“
    Am

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