Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)
Hafen arbeiteten auch vielarmige Geschöpfe. Diese Wesen hatten zwei stämmige Beine, aber zwischen fünf und zehn Arme mit sechsfingrigen Händen. Offenbar waren die Vielarmigen weitläufig mit den Gnomen und Trorks verwandt. Ihre Größe war sehr unterschiedlich, und abhängig davon, ob sie klein wie ein Gnom oder groß wie ein Trork waren, wies man ihnen entsprechende Aufgaben zu.
Eine große Anzahl von ihnen war damit beschäftigt, die Tragekörbe auf den Rücken der Zentauren mit rund geschliffenen Gesteinsbrocken zu beladen, mit denen Katapulte bestückt wurden und trieb sich mit Gedankenstimmen gegenseitig zur Eile an. „Beeilung, Beeilung!“ , hallte es wie ein nicht verklingendes Echo in den Köpfen der Elbenkinder.
Einer der Gnomen, welche die Vielarmigen und Zentauren beaufsichtigten, beschwerte sich darüber, dass überhaupt keine Riesenechsen und Mammuts mehr zur Verfügung stünden, um die Steine zu transportieren. „ Sie sind alle in der Lichtsäule verschwunden“ , maulte er.
Ein anderer Gnom beschwichtigte ihn. „Zum Transport bis in die Festung reichen doch Zentaurenrücken völlig aus, auch wenn man diese Schwächlinge in der Schlacht nicht gebrauchen kann.“
Einer der Zentauren wieherte beleidigt auf und rief etwas in seiner Sprache, das sicherlich keine Freundlichkeit war. Dafür lud ihm ein Vielarmiger so viele Steine auf, dass er kaum noch stehen konnte.
„Wenn du noch Luft hast, um hier herumzutönen, kannst du auch noch mehr tragen!“, höhnte der Vielarmige.
Die Gnomen, Trorks und Vielarmigen bemerkten die Elbenkinder nicht, weil sich Daron und Sarwen magisch tarnten. Offenbar ließen sich diese Wesen leicht beeinflussen. Doch auf die Zentauren traf dies wohl nicht zu. Jedenfalls starrte einer der Pferdemenschen sie lange an, bis er schließlich von einem Gnomenkrieger vorwärts getrieben wurde.
„Dass die sich so beeilen, kann eigentlich nur heißen, dass die Lichtsäule bald wieder erscheinen wird und weitere von Xarors Heerscharen in unsere Zeit gesandt werden“, meinte Daron.
Sarwen war der gleichen Ansicht. „So wird es sein“, stimmte sie zu.
„Dann sollten wir uns zu dem Platz begeben, wo sich die Gnomen- und Trorkkrieger sammeln. Ich nehme an, dass sich dort der Übergang öffnen wird.“
„Die Frage ist nur, ob wir ihn durchschreiten können“, gab Sarwen zu bedenken. „Jarandil und der Knochenherrscher haben bestimmt vorgesorgt, dass wir nicht einfach mit den Trorks und Gnomen in unsere Zeit zurückgelangen können – so wie sie auch sichergestellt haben werden, dass Xaror nicht selbst in unserer Gegenwart erscheint und sich seine Dunkle Krone zurückholt.“
„Trotzdem, eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.“
„Doch, wir haben eine andere Möglichkeit“, meinte Sarwen. „Wir können hier die Dinge in Bewegung setzen und dafür sorgen, dass der Angriff der Trorks und Gnomen in unserer Zeit zum Erliegen kommt.“
Sie schwiegen eine Weile, wobei sie allerdings in Richtung des Platzes gingen, wo sich die Krieger des Dunklen Herrschers sammelten. Vielleicht konnten sie ja neue Erkenntnisse gewinnen, wenn sie beobachteten, wie Xarors Truppen durch das Zeittor reisten. Möglicherweise ließen sich daraus Rückschlüsse ziehen, mit denen sie ihre eigene Rückkehr in ihre Gegenwart bewerkstelligen konnten.
Von den schwer beladenen Zentauren hielten sich Daron und Sarwen fern, denn die ließen sich offenbar nicht so leicht von der Magie der Elbenkinder täuschen. In der Zeit, in der sie sich befanden, hatte es im Zwischenland noch keine Elben gegeben, also würden sie den Pferdmenschen ganz besonders auffallen.
„Die Macht, über die Jarandil und der Knochenherrscher augenblicklich verfügen, muss mit der Dunklen Krone zusammenhängen“, überlegte Daron nach einer Weile und sandte den Gedanken an seine Schwester.
„Das liegt nahe und ist keine neue Erkenntnis“, erwiderte Sarwen etwas schnippisch.
„Um das Elbenreich zu retten, müssten wir die Krone zurück in die Vergangenheit schaffen.“
„Richtig. Die Frage ist nur, wie wir das anstellen sollen.“
„Was hältst du davon, wenn wir uns einen Verbündeten suchen, der das gleiche Ziel hat wie wir?“
Sarwen blieb stehen und starrte ihren Bruder vollkommen fassungslos an.
„Das kann nicht dein Ernst sein!“, stieß sie laut hervor.
„Wir sollten uns mit Xaror verbünden“, fand Daron.
„Ohne Xaror hätte es den Großen Krieg nie gegeben! Unsere Eltern würden noch leben! Wie
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