Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Körper.
    Daron rollte über den Boden und versuchte, die schlangenartigen Angreifer doch noch irgendwie abzuschütteln. Thamandor sprang hinzu, das übergroße Schwert mit dem Namen „Der Leichte Tod“ bereits in der Hand. Der besondere Stahl, aus dem der Waffenmeister dieses Schwert geschmiedet hatte, war so scharf geschliffen, dass es gewiss ein Leichtes war, die hölzernen Schlingen damit zu durchtrennen. Zumindest dachte Thamandor dies.
    Aber noch ehe er überhaupt nahe genug herangekommen war, um mit dem Schwert etwas ausrichten zu können, wuchs blitzschnell ein rankenartiges Gewächs aus dem verkohlten Holz, wickelte sich wie eine Schlingpflanze um Thamandors Füße und zog sich mit einem kräftigen Ruck stramm. Der Waffenmeister verlor das Gleichgewicht, fiel zu Boden und strampelte, um die sich immer fester bindenden Fesseln loszuwerden. Mit dem Schwert durchtrennte er sie, aber die Holzfasern, aus denen sie bestanden, schlossen sich sofort wieder.
    „Bei den schlimmsten Maladran und den übelsten Nebelgeistern!“, ächzte Thamandor und stocherte dabei mit der Schwertspitze in den Schlingen herum, die sich immer wieder aufs Neue um seine Füße legten, während Verästelungen daraus hervorwuchsen und ihm die Beine hochkrochen. „Wenn nicht bald etwas geschieht, bin ich zusammengeschnürt wie ein Wäschebündel!“
    Mit einem Hieb durchtrennte er eine der Schlingen, doch es waren bereits weitere zu ihm herübergewachsen. Wie wild schlug der Waffenmeister um sich. Aber „Der Leichte Tod“ senste dabei mehr Gras weg, als dass er tatsächlich etwas gegen die Schlingen ausrichtete. Sie verzweigten sich immer weiter, wichen dabei den Schwerthieben aus oder wuchsen rasch wieder zusammen, wenn es Thamandor doch einmal gelang, einige davon zu durchtrennen.
    Rarax brüllte laut und richtete sich sogar auf, aber selbst für jemanden, der von Riesenfledertieren nichts verstand, war sofort zu erkennen, dass er nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war.
    Sarwen rief einen Abwehrzauber, aber der nützte nichts. Sie lief zu Daron, um zu helfen, doch dabei wuchs auch ihr ein astartiger Arm aus dem verkohlten Holz der Flammenspeere entgegen, der sich mehrfach verzweigte, um nach ihr zu greifen, als wären diese Verzweigungen Finger einer Riesenhand aus holzähnlichen Fasern.
    „Sinnlosen-Blüten! Bei allen guten Eldran - warum haben wir nicht mehr davon!“ , dachte Sarwen voller Verzweiflung.
    Xarors Knecht stieß ein lautes Fauchen aus. Es war so durchdringend, dass es die empfindlichen Elbenohren für einen Moment fast betäubte. Offenbar handelte es sich dabei um einen barschen Befehl, denn augenblicklich sprang einer der Waldkatzenkrieger herbei.
    Er fiel durch den messingfarbenen Helm auf, den er trug, denn dessen Federbusch war nicht nur besonders groß, sondern passte sich von der Farbe her stets den jeweiligen Hintergrund an. Als der Waldkatzenkrieger in die Nähe des Feuers trat, sah es aus, als würde der Helm brennen.
    Der Katzenkrieger griff in eine Tasche, die er um die Schultern trug, holte ein Ei hervor und warf es auf Daron. Das Ei zerplatze, und das feine Pulver, das sich darin befunden hatte, stäubte als Wolke auf.
    Daron war zu sehr damit beschäftigt, nicht zu ersticken, um zu begreifen, um was es sich bei dem Pulver handelte, aber Sarwen erkannte dessen Geruch sofort.
    „Blütenstaub der Sinnlosen!“
    Offenbar lebte die Gruppe von Katzenkriegern schon lange genug im Waldreich, um mit der Anwendung der Heilpflanze vertraut zu sein.
    Ein stöhnender, schmerzerfüllter Laut ging von den Schlingen aus, die Daron inzwischen förmlich eingeschnürt hatten. Sie lockerten ihren Griff und zogen sich zurück. Der Blütenstaub der Sinnlosen begann zu glitzern und stürzte sich sodann wie ein Mückenschwarm auf die holzigen Verästelungen, die Thamandors Füße zusammengeschnürt hatten. Die Verästelungen schrumpften zusammen, und innerhalb weniger Augenblicke blieben von den unheimlichen Angreifern nur die beiden verkohlten schlangenartigen Gebilde übrig, zu denen die Flammenspeere geworden waren.
    Daron rang nach Luft und sah, wie diese Schlangenwesen davonkrochen. Auf ihrer schwarzen Oberfläche waren im flackernden Schein des Lagerfeuers ähnliche Gesichter zu erkennen, wie sie sich ansonsten auf den Stämmen der Baumgeister zeigten. Die wimmernden, heulenden Laute, die sie zunächst ausstießen, verwandelten sich in ein Knurren, das an große Raubtiere erinnerte.
    Kurz entschlossen schnellte Xarors

Weitere Kostenlose Bücher