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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ist der Meinung, wir sollten euch hier zurücklassen und der Rache der Waldgötter überlassen.“
    „Der Rache der Waldgötter?“, wiederholte Daron.
    „Ja, für das, was ihr dem Wald mit den Flammenspeeren angetan habt!“
    Thamandor mischte sich empört ein. „Aber das ist doch Unsinn! Wir haben dem Wald nichts angetan, sondern ihn gerettet, als die Zentauren uns darum gebeten haben! Wenn ich mit den Flammenspeeren keine Schneise gebrannt hätte, wären die Flammen nicht aufzuhalten gewesen!“
    „Wie gesagt, wir sollten uns nicht hier darüber unterhalten“, fand Xarors Knecht. „Doch was die Zentauren angeht – auf die sind die Waldgeister ebenso schlecht zu sprechen wie auf euch, die ihr von ihnen als Feuerdämonen bezeichnet werdet.“
    „Diese Wesen können sich euch gegenüber verständlich machen?“, wunderte sich Sarwen.
    „Nein, aber unsere Freunde vernehmen ihre Gedankenstimmen. Und jetzt genug der Worte! Wir brechen auf, und ihr werdet uns begleiten!“ Xarors Knecht sprach dies auf eine Weise, die keinen Widerspruch duldete.
    „Sind wir Gefangene?“, dachte Sarwen.
    „Das wage ich gar nicht zu fragen“, antwortete ihr Daron. „Allerdings glaube ich nicht, dass wir eine andere Möglichkeit haben, als ihnen zu folgen.“
    „Und Rarax?“
    „Fliegen kann er noch nicht, aber durch den Wald zu humpeln wird ihm wohl möglich sein.“
    „Wir sollten sie fragen, ob wir nicht noch einmal zu der Sinnlosen-Kolonie gehen können, um uns mit einem genügend großen Vorrat ihrer Blüten einzudecken“, schlug das Elbenmädchen vor. „Dann könnten wir uns zumindest gegen die Waldgeister einigermaßen verteidigen, denn Thamandor hat fast alle seine Armbrustbolzen verschossen.“
    Daron zuckte mit den Schultern. „Wer weiß, vielleicht geht es ja genau dorthin“, meinte er stumm. „Schließlich scheinen ja auch die Waldkatzenkrieger recht gut zu wissen, was man mit diesen Blüten so alles anfangen kann.“
    „O Daron, ich habe ein sehr schlechtes Gefühl bei der Sache.“
    „Glaubst du, mir geht es anders?“ Sie wechselten einen kurzen Blick, dann fügte der Elbenjunge in Gedanken hinzu: „Vielleicht werden wir ja Näheres darüber erfahren, was Lirandil genau bei den Waldkatzenkriegern gesucht hat.“
    Sarwen atmete tief durch. „Egal, was sie für eine hohe Meinung von Lirandil haben mögen: Wenn sie Namen wie Elbenschreck und Xarors Knecht tragen, haben sie die Vergangenheit wohl kaum überwunden, wenn du mich fragst.“
    Dem konnte Daron nicht widersprechen.

    Die Waldkatzenkrieger drängten zum Aufbruch, aber Rarax sträubte sich zunächst.
    „Ihr verfügt über ein wirkungsvolles Mittel gegen die Waldgeister, wie wir gesehen haben“, sagte Daron zu Xarors Knecht, der beobachtete, wie der Elbenjunge das Riesenfledertier anzutreiben versuchte.
    „Du meinst die ausgeblasenen Eier von wilden Waldhühner, die wir mit Blütenstaub der Sinnlosen füllen?“, fragte dieser. „Nun, mit denen lassen sich die Waldgeister zwar vertreiben, wenn es sein muss, aber sie sind aufwendig herzustellen, deshalb müssen wir sparsam damit sein. Außerdem wissen wir nie im Voraus, wie stark der nächste Angriff sein wird. Es gibt Waldgeister, die sind mächtiger als andere, und zudem greifen sie mal allein an, dann wieder mehrere auf einmal.“
    Schließlich gelang es dem Elbenjungen durch sehr intensive Gedankenbefehle, dass sich Rarax doch noch in Bewegung setzte.
    „Er ist wohl zu stolz, um zu laufen“ , glaubte Sarwen.
    „Na ja, du musst zugeben, dass er vom Körperbau her auch wesentlich eher zum Fliegen geeignet ist“, gab Daron zurück.
    Als er sich umdrehte, bemerkte er den misstrauischen Blick von Elbenschreck, dem Katzenkrieger mit dem veränderlichen Federbusch, der etwas abseits stand und die beiden Elbenkinder auf eine Weise anstarrte, die Daron nicht gefallen konnte.
    Knurrend bewegte sich Rarax vorwärts. Dabei machte er auf Daron den Eindruck, als würde er vor der tiefen Dunkelheit des Waldes zurückschrecken.
    „Ein feines Geschöpf der Finsternis bist du“, dachte Daron. „Fürchtest dich vor dem dunklen Wald!“
    Dazu kam noch, dass sich Rarax mit seinem massigen Körper durch das dichte Unterholz zwängen musste. Dabei brach er selbst stärkere Äste von den Bäumen, sodass es unmöglich war, mit ihm leise durch den Wald zu gelangen. Aber Xarors Knecht erklärte dem Jungen, dass den aufgebrachten Waldgeister ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung standen, Lebewesen aller

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