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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Wesen erzählt, davon bin ich überzeugt.“
    Davon abgesehen hatte Daron den Fährtensucher immer wieder nach fremden Ländern und deren Völkern gefragt. Und König Keandir hatte Daron stets dabei unterstützt, denn schließlich war der Elbenkönig der Meinung, dass sein Nachfolger so viel wie möglich über diese Dinge wissen sollte.
    Nein, Lirandil hatte die Faune und Dryaden wohl mit voller Absicht verschwiegen.
    „Es gibt in der großen Elbenbibliothek eine Rolle aus Hirschleder“, vernahm Daron den Gedanken seiner Schwester, „ in der sind mit zentaurischen Runen die wichtigsten Überlieferungen des Zentaurenvolkes niedergeschrieben. Erinnerst du dich? Die Schriftrolle war ein Geschenk der nördlichen Zentaurenstämme an unseren Großvater, zur Bekräftigung des Bündnisses, das schon so lange zwischen Zentauren und Elben besteht.“
    Das war sicherlich schon siebzig oder achtzig Jahre her, und die Erinnerung an den Großen Krieg gegen Xaror und seine Schattengeschöpfe war unter allen Völkern des Zwischenlandes noch sehr frisch gewesen. Die Zentauren waren mit einer großen Schar nach Elbenhaven gekommen, um an den Feierlichkeiten anlässlich des Jubiläums der Ankunft der Elben im Zwischenland teilzunehmen.
    Die Schriftrolle war in aufwändiger Handarbeit von den Zentauren angefertigt worden, und König Keandir hatte sie mit allen Ehren entgegengenommen. Daron entsann sich aber noch gut an die Gesichter einiger Mitglieder des Thronrats. Weder Mensch noch Zentaur hätte es bemerkt, doch für das scharfe Auge eines Elben war deutlich zu erkennen gewesen, dass so mancher von ihnen von der handwerklichen Qualität der Zentaurenarbeit nicht viel hielt. Als dann auch noch Brass Shelian, der Oberste Elbenschamane, ganz ungeniert äußerte, dass die Zentauren mit ihren groben Händen nun mal nicht mehr zustande bringen könnten, wäre beinahe das Bündnis zwischen den Pferdemenschen und den Elben zerbrochen. Brass Shelian hatte nämlich die Sprachkenntnisse der Zentauren unterschätzt. Sie hatten jedes Wort verstanden und waren tödlich beleidigt gewesen. König Keandir hatte sein ganzes Verhandlungsgeschick einsetzen müssen, um die Gäste zu besänftigen, was ihm schließlich auch einigermaßen gelungen war.
    Die Schriftrolle aus Hirschleder hatte trotz ihres für Elbennasen etwas strengen Geruchs zunächst einen Ehrenplatz in der königlichen Bibliothek erhalten, aber nachdem die Zentauren Elbenhaven verlassen hatten, verbannte man sie in eines der abgelegeneren Regale.
    Sarwen hatte der strenge Geruch des Leders allerdings nicht davon abgehalten, sich etwas genauer mit den Zentaurenrunen zu befassen.
    „Es gibt auf dieser Rolle ein paar alte Geschichten über Faune und Dryaden.“
    „Und was genau steht dort?“
    „Nur, dass Dryaden in Bäumen leben und mit ihnen so sehr verbunden sind, dass sie sich von ihrem jeweiligen Baum nicht weiter als eine halbe Meile entfernen können.“
    „Und Faune?“
    „Sehen aus wie eine Mischung aus Mensch und Ziege und sollen ziemlich viel Schabernack treiben. Sie sind Feinde der Zentauren, wie es auf der Schriftrolle heißt. Vor allem aber gelten beide Völker als ausgestorben!“
    „Da haben sich die Zentauren wohl geirrt“, meinte Daron.

    Sowohl die Elben als auch die Waldkatzenkrieger stopften sich die Taschen voll mit Sinnlosen-Blüten. Selbst Thamandor beteiligte sich daran. Schließlich hatte er ja mit eigenen Augen gesehen, dass diese Blüten das einzige einigermaßen wirksame Mittel gegen die Angriffe der Waldgeister waren.
    Anschließend gab Xarors Knecht den Befehl zum Aufbruch. Da stand die Sonne bereits sehr hoch, wie man durch das Blätterdach erkennen konnte. Die Sinnlosen-Kolonie lag allerdings immer noch in tiefem Schatten.
    Rarax wirkte gekräftigt, denn Sarwen hatte ihn zwischendurch immer mal wieder ein paar zerriebene Blütenblätter der Zauberpflanze verabreicht. Das Riesenfledertier hatte zunächst die Blätter nicht herunterschlucken wollen, und offenbar juckte ihn der Blütenstaub äußerst unangenehm in der Nase. Aber es begriff, dass Sarwen ihm nur Gutes wollte, und so ließ Rarax schließlich alles ohne weiteren Widerstand über sich ergehen.
    Er flatterte bereits mit den Lederschwingen, so als wollte er jeden Moment wieder in die Lüfte steigen. Doch so weit war er noch nicht, deswegen hielt Daron ihn auch mit ein paar strengen Gedanken davon ab, es im Moment auch nur zu versuchen.
    Davon abgesehen war es äußert schwierig, sich mitten

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