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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Sie befanden sich inmitten einer dicht bewachsenen Wildnis. Das Rauschen des Flusses war selbst mit ihrem feinen Elbengehör kaum noch zu hören, so weit hatten sie sich entfernt. Aber nach Darons Einschätzung waren sie in die falsche Richtung gelaufen. Flussabwärts und damit Richtung Noram ging es genau entgegengesetzt.
    Doch dorthin konnten sie nicht, denn dann wären sie den Trorks genau in die Arme gelaufen, und sie wussten ja nicht, wie viele es in Wirklichkeit waren. Was sie an Schritten, Stimmen und anderen Lauten ganz leise und aus einiger Entfernung zu hören vermochten, war jedenfalls besorgniserregend.
    „Es müssen sehr viele sein“, sagte Daron.
    „Aber wir entfernen uns immer weiter von unserem Ziel!“, wandte Sarwen ein. „Oder irre ich mich da?“
    Daron schüttelte den Kopf. „Nein, da irrst du dich leider nicht. Aber ich glaube, es ist besser, in die falsche Richtung zu laufen, als noch mal dieser Horde zu begegnen. Ein oder zwei von denen könnte man ja einfach mit Magie die Waffen entreißen oder sonst was mit ihnen anstellen. Aber das war ja wohl der halbe Stamm, mit dem wir es zu tun hatten.“
    „Und nun? Einfach weiter in die Wildnis?“
    „Solange wir rechts den Fluss zumindest hören, haben wir eine gewisse Orientierung.“
    „Na großartig. Wir kommen vom Regen in die Traufe, und es wird immer schwieriger, nach Hause zurückzukehren!“
    Daron zuckte mit den Schultern. „Wenn du einen besseren Vorschlag hast! Aber diese Trorks sahen wirklich nicht gerade so aus, als würden sie Elbenkinder mögen.“
    Sarwen kniete nieder und legte das Ohr an den Boden. „Es scheint so, als hätten die noch lange nicht aufgegeben.“
    „Dann sollten wir uns schleunigst davonmachen“, meinte ihr Bruder.

Kapitel 8
    Die Unsichtbaren

    Daron und Sarwen setzen ihren Weg fort. Dabei hörten sie aus der Ferne die Schritte und Stimmen der Trorks und das Knacken und Brechen von Zweigen. Ihre große Beute – das Riesenmammut - war ihnen bereits entwischt, und nun wollten sie auf keinen Fall zulassen, dass ihnen auch noch die beiden Elbenkinder entkamen.
    So hetzten Daron und Sarwen weiter, spürten aber gleichzeitig, wie die Verfolger immer näher kamen. Einmal gerieten sie fast in ein Fressmoos, das auf den ersten Blick vom Boden kaum zu unterscheiden war. Sarwen konnte gerade noch ihren Fuß zurückziehen. Und wenig später tauchte eine Gruppe von aufdringlichen Flügelschlangen auf, die sich nur sehr schwer vertreiben ließ.
    Schließlich näherten sie sich wieder dem Fluss. Das Rauschen des Wassers wurde lauter. Bei einem der verkrüppelt wirkenden knorrigen Bäume, die sich hin und wieder aus der wuchernden Pflanzenwelt des Wilderlandes erhoben, machten die beiden Elbenkinder schließlich völlig entkräftet einen Halt.
    „Die Trork sind immer noch zu hören“, stellte Daron fest und rang nach Atem.
    Auch Sarwen keuchte. „Wir sind Elben kinder, aber keine Elben pferde “, brachte sie schließlich hervor. „Wie soll das weitergehen? Die werden uns doch einholen …“
    „Ich glaube, wenn sie das wirklich wollten, wäre es längst geschehen.“
    Sie starrte ihn überrascht an. „Wie kommst du darauf?“
    „Na horch doch mal! Irgendetwas hält sie auf Abstand.“
    Sarwen seufzte. „Das wäre zu schön, um wahr zu sein.“
    „Und vielleicht unsere Rettung.“ Er lauschte angestrengt und benutzte dafür auch seine anderen Sinne, und plötzlich merkte er auf und sagte: „Da ist noch was!“
    Sarwen sah Daron fragend an. „Und was bitte schön?“
    „Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, ich habe ganz kurz den Geist von Rarax spüren.“
    Doch Sarwen war davon alles anderes als überzeugt. „Normalerweise traue ich deinen magischen Sinnen ja ebenso blind wie meinen, aber im Moment glaube ich eher, dass es dein verzweifelter Wunsch ist, der dich hat glauben lassen, unser Riesenfledertier zu spüren.“
    Daron war sich in dieser Hinsicht unschlüssig, denn an diese Möglichkeit hatte er auch schon gedacht. Was hätten sie sich schließlich in dieser Lage sehnlicher herbeiwünschen können als ein Riesenfledertier, auf dessen Rücken sie davonfliegen konnten, fort von den Trorks und diesem furchtbaren Land voller Schrecken und Gefahren.
    Also strengte Daron noch einmal seine magischen Sinne an, so sehr er konnte. Seine Augen wurden für eine ganze Weile pechschwarz, und er legte die Stirn in tiefe Furchen.
    Doch all die Anstrengung war vergebens. Er fand die Spur von Rarax' Geist nicht

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