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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wieder, und schließlich gelangte er zu der Überzeugung, dass er sich geirrt hatte.

    Nach der kurzen Rast und gingen sie weiter. Um schnell zu laufen, hatten sie allerdings nicht mehr genügend Kraft.
    Am Abend erreichten sie ein paar Felsen. Daron und Sarwen kletterten hinauf und suchten sich eine geschützte Stelle auf einem Felsvorsprung.
    Von dort hatten sie einen ganz guten Überblick. In der Dämmerung konnte man den Fluss Nor sehen, über dem sich ein graues Nebelband gebildet hatte, das immer dichter wurde.
    Daron war froh, dass sie nicht mehr in der Nähe des Flusses waren, weil ihm die Erinnerung an den Nebelgeist ein Frösteln bescherte. Auf diesem Felsen waren sie vor diesen unheimlichen Geisterwesen sicher, dachte er.
    „Darauf würde ich mich nicht verlassen“, warnte ihn Sarwen, die seinen Gedanken mitbekommen hatte.
    „Meinst du wirklich, die kommen bis hierher?“, fragte er erstaunt und zweifelnd.
    „Es gibt nichts, was dagegen spricht. Nathranwen hat mir erzählt, dass sie sehr hartnäckig sein können. Vor allem dann, wenn jemand schon mal auf sie eingegangen ist und beinahe ihrer Macht erlegen wäre.“
    „So wie ich“, murmelte Daron, und sein Gesicht verfinsterte sich.
    „Genau. Das bisschen Schachtelhalm und Buschwerk zwischen uns und ihnen wird für diese gespenstischen Erscheinungen kaum ein Hindernis darstellen.“
    „Na ja, wenigstens sind inzwischen die Trorks ein ganzes Stück hinter uns zurückgeblieben.“ Daron streckte den Arm aus und deutete mit dem Zeigefinger zum Horizont. Selbst bei Dämmerung ließen sich dort mit bloßem Elbenauge Bewegungen in den Sträuchern und Büschen erkennen. Hin und wieder wurden ein paar Riesenschachtelhalme niedergerissen, und dazu drangen auch noch immer ganz leise die Stimmen der augenlosen Keulenschwinger bis zu dem Felsen, auf dem die beiden Elbenkinder hockten.
    „Die haben wahrscheinlich Angst bekommen, dass wir ihnen noch einmal einen Schwarm Bienen auf den Hals hetzen!“, lachte Sarwen. „Und jetzt trauen sie sich nicht mehr näher!“
    „Schön wär's“, zweifelte Daron. „Aber ehrlich gesagt, ich glaube eher, dass die stechenden Insekten sie insgesamt noch wütender gemacht haben“
    „Und warum kommen sie dann nicht her?“, fragte Sarwen.
    „Keine Ahnung“, antwortete ihr Bruder und zuckte mit den Schultern. „Auch die hereinbrechende Dunkelheit ist für diese Kreaturen kein Grund, ihre Suche aufzugeben. Schließlich haben sie ja ohnehin keine Augen. Da muss noch irgendetwas anderes dahinterstecken.“
    „Sag so was nicht!“, bat das Elbenmädchen.
    „Wieso?“
    „Na, wenn sich die Trorks vor etwas fürchten, dann ist es für uns erst recht gefährlich, meinst du nicht auch?“
    „So habe ich das noch nicht betrachtet.“
    „Auf jeden Fall sollten wir aufpassen.“
    Daron nickte. „Dann machen wir auch besser kein Feuer. Erstens kann man das ziemlich weit sehen …“
    „Auch die augenlosen Trorks?“
    „Sie benutzen doch offenbar selbst Feuer. Schließlich haben sie das Riesenmammut mit Fackeln vor sich her gescheucht. Ich weiß zwar nicht, wie sie das ohne Augen hinbekommen, aber wir müssen damit rechnen, dass sie ein Feuer bemerken. Und wer weiß, wer sonst noch.“
    Sarwen war von dem Gedanken an eine Nacht ohne schützendes Feuer nicht sehr begeistert, zumal es diesmal genügend brennbares Material in ihrer Umgebung gab. Aber da sie oben auf dem Felsen nicht damit rechnen mussten, dass sie plötzlich von Flügelschlangen attackiert wurden – es sei denn, die waren in der Lage, sich durch das Gestein zu beißen -, gab sie schließlich ihre Zustimmung.
    „Trotzdem sollten wir uns beim Wachehalten ablösen“, sagte sie.
    „Das ist doch selbstverständlich.“
    Daron übernahm die erste Wache. Er lauschte angestrengt in jene Richtung, wo er die Trorks vermutete. Aber es war kaum noch etwas zu hören, und auch die Bewegungen zwischen den Riesenschachtelhalmen wurden seltener. Konnte es sein, dass sich die Trorks etwa ganz zurückgezogen hatten? Oder waren sie einfach nur geschickter geworden und vermieden unnötige Geräusche?
    Andererseits war es fast unmöglich, sich so leise anzuschleichen, dass ein Elbenohr dies nicht mitbekam, zumal Daron und Sarwen auf das Auftauchen der Trorks vorbereitet waren.
    Was die Nebelgeister betraf, sollte Sarwen recht behalten: Immer wieder vernahm Daron ihre Gedankenstimmen. Dichte Schwaden krochen vom Fluss herauf und näherten sich langsam dem Felsen, auf dem die beiden

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