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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Monster?“, fragte Lirandil.
    „Auf der anderen Seite der Grenze, wo die Zeit nur so dahinrast. Ich werde euch gern hinführen.“
    „Dann sollten wir keine Zeit mehr verlieren“, forderte Lirandil.

    Ruwen stieg ebenfalls auf Rarax' Rücken. Ein fast gewichtsloser, federleichter Eldran mehr machte dem Riesenfledertier nun wirklich nichts aus. Das einzige Problem dabei war, dass ihn das Eldran-typische Leuchten manchmal etwas ablenkte und verwirrte, aber das hatte Daron zuvor schon bei Merandil mit ein paar entschiedenen Gedankenbefehlen in den Griff bekommen.
    Sie überflogen die Grenze und sahen in der Ferne eine Karawane von Echsenkriegern, die mit schweren Handkarren zur Küste zogen, um dort Strandkrebse zu fangen.
    Ruwen wies ihnen den Weg in ein ausgedehntes Sumpfgebiet im Westen. Graue Nebelschwaden waberten dort über die schlammigen Tümpel. „Hier habe ich das Monster zuletzt gesehen und bin ihm auch einmal sehr weit gefolgt.“
    „Für Eldran ist das kein Problem, aber Lebende könnten dort leicht versinken“, gab Daron zu bedenken.
    „Das ist wahr, doch es gibt auch ein paar trockenere Bereiche, auf denen sogar ein Flugtier landen könnte“, erklärte Ruwen. „Ich werde dir den Platz zeigen, den ich für am besten geeignet halte.“
    Dieser Platz befand sich bei einem knorrigen, blätterlosen Baum, der stark verwachsen war. Seine Wurzeln waren knochenhart und bildeten ein dichtes Geflecht, das sich rings um den Stamm fast eine Schiffslänge weit über dem Boden erstreckte und eine feste Insel mitten im Moor bildete. Jenseits davon konnten noch Geister aller Art wandeln, aber kein lebender Elb, und ein Riesenfledertier wäre dort rettungslos versunken.
    Rarax traute jedoch der Festigkeit der Wurzelinsel zunächst nicht recht. Daron musste einiges an Geisteskraft aufwenden, um das Flugungeheuer zur Ladung zu zwingen. Ganz behutsam setzte Rarax schließlich seine Pfoten auf das Wurzelgeflecht. Er ließ die Schwingen aufgefaltet, da er offenbar ständig damit rechnete, einzusinken und sich in diesem Fall wohl mit ein paar kräftigen Flügelschlägen retten wollte.
    „Alles in Ordnung, Rarax. Notfalls ziehe ich dich mit Magie aus dem Sumpf“, versprach Daron mit einem Gedanken, der seine beruhigende Wirkung nicht verfehlte.
    Rarax knurrte leise und legte schließlich sogar die Flügel an den Leib, allerdings ohne sie richtig zusammenzufalten. Soweit ging sein Vertrauen in Darons magische Fähigkeiten nun auch wieder nicht.
    Ruwen schwebte von Rarax’ Rücken herab, und Merandil folgte ihr mit der gleichen Leichtigkeit, während sich die drei Lebenden etwas mehr Mühe geben mussten. Caladirs Fuß verfing sich auf dem Wurzelgeflecht, und er hätte sich der Länge nach hingelegt, hätte er seinen Sturz nicht durch eine rasch gesprochene magische Formel abgefangen.
    „Gehört das auch zum Zauber der Gewichtslosigkeit?“, fragte ihn Lirandil.
    „Ja, aber ich rate zur Vorsicht“, antwortete Caladir. „Falsch angewendet kann man damit viel Unheil anrichten.“
    „Wem sagst du das, Caladir“, murmelte Lirandil.
    „Ihr seid nicht ganz so alt wie mein Vater, nicht wahr?“
    „Das ist richtig.“
    „Aber soweit ich weiß, müsstet Ihr alt genug sein, um den Magier Asanil noch kennengelernt zu haben, jenen Elb, der das Geheimnis der Gewichtslosigkeit kannte und ein Himmelsschiff baute.“
    „Es war damals nicht die richtige Zeit dafür“, sagte Lirandil. „Der damalige König Péandir war der Ansicht, dass die Kunst zu fliegen sinnlos sei, vor allem für Wesen, die durch ihr langes Leben alle Zeit der Welt haben, um sich in aller Ruhe von einem Ort zum anderen zu begeben. Aber warum fragst du nicht deinen Vater. Er kann dir sicherlich besser Auskunft geben.“
    „Unglücklicherweise teilte er wohl damals schon die Auffassung von König Péandir. Vielleicht verratet Ihr mir bei Gelegenheit ein paar Argumente, mit denen ich ihn davon überzeugen könnte, dass Fliegen nichts Unelbisches sein muss.“
    Lirandil lächelte verhalten.
    „Mal sehen“, sagte er.

    Daron erreichte den Rand der Insel aus Wurzelgeflecht und blieb stehen, während Merandil und Ruwen mit leichtem Schritt einfach weitergingen. Unter ihnen zerplatzten immer wieder Blasen auf der Oberfläche des Sumpfes. Nebel machte es unmöglich, weiter als eine Schiffslänge zu sehen.
    Ruwen hob die Hände und rief eine Formel in der alten Sprache Athranors, in der viele Zaubersprüche der Elbenmagie verfasst waren.
    Ein Rufzauber! ,

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